Mehr als 170 Berliner Museen werben um die Aufmerksamkeit eines kulturinteressierten Publikums und jedes Jahr kommen weitere hinzu. Viele von ihnen beherbergen weltbekannte Kunstschätze wie die Büste der Königin Nofretete im Neuen Museum oder den Pergamon-Altar im Pergamonmuseum und sind deshalb nicht nur für Touris beliebte Ziele. Wer neu in der Stadt ist oder Berlin nur für wenige Tage einen Besuch abstattet verliert bei der Fülle an Museen schnell den Überblick. Wir können Abhilfe schaffen: Das sind die wichtigsten Institutionen der Stadt, die alle Berliner:innen (und natürlich alle regelmäßigen Gäste) einmal im Leben besucht haben sollten.
Neben Werken von Caspar David Friedrich, dem bekanntesten romantischen Maler Deutschlands, hängen in der Alten Nationalgalerie Werke anderer bedeutender Künstler des 19. Jahrhunderts wie Auguste Renoir und Paul Cézanne. Hugo von Tschudi Direktor, ab 1896 Direktor der Nationalgalerie, war schon sehr früh ein Bewunderer der französischen Impressionisten und hat deshalb die Alte Nationalgalerie dementsprechen zu einem Sammlungsschwerpunkt dieser Kunstepoche gemacht. Außerdem sollte man die Arbeiten von Adolph von Menzel, dem bedeutendsten deutschen Realisten im 19. Jhd., nicht vergessen. Sein „Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci“ und „Das Eisenwalzwerk“ hängen hier.
Das Alte Museum war das erste Gebäude auf der Museumsinsel und das erste öffentliche Museum Preußens. Das Gebäude am Lustgarten ist übrigens selbst eine Attraktion: Es wurde 1823-1830 von Karl Friedrich Schinkel erbaut und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Klassizismus. Es beherbergt Kunst und Skulpturen der Griechen, Etrusker und Römer. Ein thematischer Rundgang zeigt vor allem griechische Steinskulpturen und Figuren aus Ton und Bronze, Vasen sowie Goldschmuck und Silberschätze. Die Kunst der Römerzeit wird von wenigen Werken vertreten, u. a. durch Porträts von Cäsar und Kleopatra, Sarkophage, Mosaiken, Fresken und römisch-ägyptische Mumienbildnisse. Wer die weltbekannte Nofretete sehen will, muss ins Neue Museum. Dessen ägyptische Abteilung hat eine beeindruckende Sammlung aus der Zeit des Königs Echnaton zu bieten.
Das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur sammelt in Berlin entstandene Kunst von 1870 bis heute. Die Sammlung ist hervorragend bestückt und präsentiert. Darin finden sich Arbeiten zu Dada, der Neuen Sachlichkeit und Osteuropäische Avantgarde sowie die Kunst des geteilten Berlins und der wiedervereinigten Metropole. In der Berlinischen Galerie finden regelmäßig Sonderausstellungen statt
Das im Volksmund nur „DHM“ genannte Museum zählt normalerweise zu den am meisten besuchten der Hauptstadt. Allerdings ist die Dauerausstellung vorerst dicht. Das Zeughaus ist für notwendige Instandsetzungen und für die Erarbeitung der neuen Ständigen Ausstellung voraussichtlich bis Ende 2025 geschlossen. Die bisherige Dauerausstellung „Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall“ ist somit nicht mehr zu sehen. In Ieoh Ming Peis modernem und etwas nonchalant betitelten „Ausstellungsbau“ finden aber Wechselausstellungen statt.
Am 5. September 2019 eröffnete auf Initiative der Bundesregierung in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof ein Zentrum für Zukunft. Das Futurium bietet Besuchern die Gelegenheit, mit Wissenschaftlern, Stiftungen und Wirtschaftsvertretern ins Gespräch über fliegende Autos, Hologrammhaustiere und Pauschalreisen zum Mars und andere Zukunftsvisionen zu kommen. Auch schön: Die Dachterrasse mit tollem Blick über das Regierungsviertel. Und: Die Museumsgastronomie ist spitze.
Eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert ist in 72 Sälen und Kabinetten ausgestellt. Unter den Meisterwerken glänzen unter anderem Gemälde von Rembrandt, Rubens, van Eyck und Tizian. Etwas Ausdauer sollten die Besucher mitbringen, denn der Rundgang durch die einzelnen Kunstlandschaften und Epochen ist knappe zwei Kilometer lang.
Das von Martin Gropius – dem späteren Namensgeber – und Heino Schmieden zwischen 1877 und 1881 im Stil der italienischen Renaissance errichtete Gebäude beherbergte in seiner wechselhaften Geschichte zunächst das Kunstgewerbe- und später das Museum für Vor- und Frühgeschichte. Im Zweiten Weltkrieg fast gänzlich zerstört, konnte der Abriss durch die Intervention von Walter Gropius verhindert werden. Der Bau der Berliner Mauer sorgte für weitere Probleme, lag doch das Hauptportal genau auf dem Grenzstreifen, so dass beim Wiederaufbau ein neuer Eingang auf der Rückseite des Gebäudes installiert werden musste. Under der Direktion von Stephanie Rosenthal liegt der Schwerpunkt des Programms auf zeitgenössischer Kunst. Der verglaste Lichthof im Erdgeschoss mit einer Fläche von 600 Quadratmetern ist ein zusätzliches Argument für einen Besuch, auch bei schlechtem Wetter.
Man mag es kaum glauben, aber beim Hamburger Bahnhof handelt es sich tatsächlich um das größte Museum der Nationalgalerie. Das lichte Gebäude, das im 19. Jahrhundert als Eisenbahnhof errichtet wurde, ist mittlerweile ein viel beachtetes Museum für Gegenwartskunst.
Als architektonisches Meisterwerk ist der spektakuläre Museumsbau von Daniel Libeskind längst ein Wahrzeichen Berlins. Präsentiert werden zwei Jahrtausende deutsch-jüdischer Geschichte. In Kürze eröffnet die neue Dauerausstellung. Zudem gibt es mit dem „Anoha“ auch ein jüdisches Kindermuseum, dessen Schwerpunkt auf der Geschichte der Arche Noah liegt.
Das Museum für Naturkunde hat einige beeindruckende Artefakte zu bieten. So kann man hier das 23 Meter lange und 13 Meter hohe Skelett eines Brachiosaurus brancai bestaunen. Ebenso kann man im Museum für Naturkunde den Abdruck des weltweit besterhaltenen Archaeopteryx-Skeletts bewundern. Sehenswert ist auch die Diashow zur Entstehung der Planeten. Insgesamt gibt es im Museeum für Naturkunde über 30 Millionen Sammlungsstücke. Eine sensationelle Kuriosität des Museeums: der Seitenflügel mit der Sammlung in Alkohol eingelegter Lebewesen.
Im meistbesuchten Museum – pro Jahr über eine Million Gäste – lohnt es sich, einen Kopfhörer auszuleihen und sich per Audioguide durch die Ausstellung führen zu lassen. Die archäologische Kunst aus Kleinasien besteht aus einzigartigen Werken der Baugeschichte, die durch ihre authentischen Größenverhältnisse beeindrucken. Der Besucher scheint durch eine antike Stadt mitten in Berlin zu laufen: Pergamonaltar, Markttor von Milet und das Ischtar-Tor mit Prozessionsstraße von Babylon.
Das Haus 1 der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit ist nunmehr Museum: Mehrere Ausstellungen zur Arbeit der Staatssicherheit geben Aufschluss über die ausgefeilten Observationstechniken der Stasi und über die Arbeit der Opposition in der ehemaligen DDR. Zudem ist die original erhaltene Ministeretage zu besichtigen. Untergebracht ist die auf mehrere Etagen verteilte Ausstellung in der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.
In unserer Museeums Rubrik findet ihr alles, was ihr wissen müsst. Immer Neues aus der Kultur-Welt Berlins findet ihr hier. Auch lesenswert: Jede Woche stellen wir die wichtigsten neuen und laufenden Ausstellungen vor. Auch immer einen Besuch wert ist das Bode-Museum: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos. Das Neue Museeum ist eines der beliebtesten berliner Museen. Ein Klassiker ist das Alte Museem: Alle Infos zu Berlins ältestem Museum.
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