Das DDR-Museum in Berlin lädt zu einer spannenden Reise in die Zeit der Deutschen Demokratischen Republik ein. Von Mauer, Stacheldraht und Staatssicherheit bis hin zu Trabi, FDJ, Plattenbau und dem ganz normalen Alltag im Sozialismus – auf rund 1.000 Quadratmetern werden mehr als 45 Themenbereiche beleuchtet. Geschichte gibt es hier nicht hinter Absperrungen und Vitrinen, sondern hautnah, zum Anfassen und Ausprobieren. Alle Infos zum Besuch des DDR-Museums in Berlin gibt es hier.
Eine Zeitreise in die DDR
Geschichte Der Freiburger Ethnologe Peter Kenzelmann rief das Projekt „DDR-Museum“ ins Leben, am 15. Juli 2006 eröffnete das Haus. Bereits im ersten Jahr verzeichnete das Museum 180.000 Besucher:innen, 2017 knackte es bereits die Fünf-Millionen-Marke. Heute ist es eines der meistbesuchten Museen in Berlin, wurde bereits zweimal für den „European Museum oft the Year Award“ nominiert und ist laut einer Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus das bei ausländischen Besucher:innen beliebteste Museum in ganz Deutschland.
Der Erfolg des Museums kommt nicht von ungefähr. Ganz nach dem Motto „Geschichte zum Anfassen“ setzt es auf eine spielerische Geschichtsvermittlung. Lebendig, interaktiv und trotzdem wissenschaftlich fundiert, ist das Museum für die ganze Familie konzipiert. Insbesondere Kindern und Jugendlichen wird die Möglichkeit geboten, auch ohne großes Vorwissen das Leben in der DDR nachzuempfinden. Die Dauerausstellung erzählt Geschichten zu unzähligen Objekten, und viele der Exponate dürfen angefasst und ausprobiert werden.
Alltag, Mauer, Stasi – DDR-Geschichte zum Anfassen
Aufgeteilt ist die Ausstellung in drei Bereiche. Im ersten Raum „Öffentliches Leben“ dreht sich alles um den Alltag in der DDR. Bei der Trabi-Fahrsimulation geht es in einem Trabant P 601 durch eine virtuelle Plattenbausiedlung, in der Kindergarteninstallation kann originales DDR-Spielzeug ausprobiert werden, ein Kino und verschiedene Hörstationen geben Bild- und Tonaufnahmen wieder.
Der zweite große Raum „Staat und Ideologie“ widmet sich den politischen Strukturen der DDR, Auslandsbeziehungen, Wirtschaft und Militär. In einem nachgebauten Verhörraum, einer Arrestzelle sowie einem Spitzel-Raum bekommen die Besucher:innen Einblicke in die Arbeit der Staatssicherheit. Auch hier findet man zahlreiche interaktive Spiele und Anwendungen sowie animierte Porträts von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin.
Durch einen Fahrstuhl geht es in den Raum „Leben im Plattenbau“. Und wie könnte man sich das besser vorstellen als in einer originalgetreu eingerichteten Fünf-Raum-Wohnung? Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer, sowie Küche und Bad sind mit originalen Exponaten aus der DDR ausgestattet. Die Besucher:innen können sich frei bewegen in den Schränken stöbern und viel entdecken: Im Schlafzimmer gibt es beispielsweise einen digitalen Spiegel zum Anprobieren von DDR-Kleidungsstücken – wie stilvoll Mode im Sozialismus war, seht ihr hier. Im Wohnzimmer kann man ost- und westdeutsches Fernsehen vergleichen oder auf der Erika-Schreibmaschine einen Brief verfassen. In der Küche gibt es Rezepte aus DDR-Kochbüchern zum Ausdrucken und Mitnehmen.
DDR-Museum: Aufarbeitung statt Ostalgie
Mauer und Stacheldraht schirmten die Menschen in der DDR jahrzehntelang von der Außenwelt ab, im Inneren wachte die Staatssicherheit. Mit der Dauerausstellung „Alltag eines vergangenen Staates zum Anfassen“ zeigt das DDR-Museum nicht nur Ostalgie, sondern leistet, gemeinsam mit den Mauer-Ausstellungen und Stasi-Gedenkstätten, wissenschaftliche Aufarbeitung zur ehemaligen DDR. Ziel ist dabei die Bewahrung der deutschen Kulturgeschichte und deren Zugänglichkeit für jüngere Generationen, aber auch das Überdenken bestehender Klischees.
Das DDR-Museum bietet zudem thematische Führungen in verschiedenen Sprachen, Außenführungen, Workshops, Lesungen, Spiele und vieles mehr und beweist damit: Geschichte muss nicht langweilig sein.
Wichtige Infos für den Besuch im DDR-Museum in Berlin
Öffnungszeiten Das DDR-Museum in Berlin hat an 365 Tagen im Jahr geöffnet, besucht werden kann es täglich von 9-21 Uhr.
Preise Der Eintrittspreis liegt bei 12,50 Euro pro Person, ermäßigt 7 Euro.
Anfahrt Das Museum Liegt zwischen den Haltestellen Lustgarten und Spandauer Str./Marienkirche. Am Lustgarten halten die Bus-Linien 100 und 300, an der Marienkirche die Bus-Linien 100 und 200, sowie die Tram-Linien 12, 50, M1, M4, M5, M6 und M13. Wer etwas Fußweg in Kauf nimmt, kann auch mit der U-Bahnlinie U5 zum U-Bahnhof Rotes Rathaus fahren. Wer mit dem Auto anreist, findet mit etwas Glück noch einen Platz auf dem Parkplatz James-Simon-Park oder in einem der Parkhäuser im Umkreis.
In der Nähe Das DDR-Museum liegt sehr zentral und ist umgeben von unzähligen anderen Berliner Sehenswürdigkeiten wie dem Fernsehturm, dem Roten Rathaus und dem Alexanderplatz mit der Weltzeituhr. Auch bis zur Museumsinsel sind es nur wenige Gehminuten.
- DDR-Museum Berlin Karl-Liebknecht-Straße 1, Mitte, Tel. 030/847 12 37 31, weitere Informationen gibt es hier
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Das DDR-Museum ist nur einer von 12 Orten, an denen man die DDR in Berlin erleben kann: Trabi, Stasi und Soljanka. Zuckersüße Zahnpasta, unverwüstliche Haushaltsgeräte und schlechte Jeans: 12 ikonische DDR-Produkte. Für Architektur-Fans gibt es hier alles von Aufbau Ost von Platte bis Zuckerbäckerstil: DDR-Architekten in Berlin.
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