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Museen in Friedrichshain: Interaktive Ausflugsziele

Es stehen nicht viele Museen in Friedrichshain, muss ja auch nicht sein. Qualität über Quantität, heißt es doch so schön. Und die wenigen Ausflugsziele versprechen einigen Erkenntnisgewinn (The Wall Museum) oder jede Menge Spaß (Das Computerspielemuseum). Mit einer VR-Brille durch Pixelräume schleichen oder etwas zu Jugendwiderstandsgruppen in der DDR lernen. Ja, es braucht nicht viel, um zu überzeugen. Die Museen in Friedrichshain beweisen es, deshalb stellen wir sie euch vor.


Computerspielemuseum: Eines der interaktiven Museen in Friedrichshain

Von den Museen in Friedrichshain ist das Computerspielemuseum wohl das interaktivste. Foto: Imago/Pop-Eye

Es ist mehr als ein paar gebündelte Relikte der Videospielindustrie, es ist ein Stück Gamingkultur. Seitdem es 1997 öffnete, war das Computerspielemuseum für mehr als 30 nationale und internationale Ausstellungen verantwortlich. Spieleentwickler und berühmtes Szenegesicht Hideo Kojima besuchte es, Apple-Gründer Steve Wozniak ebenso. Rund 60 Jahre Videospielspielgeschichte gebündelt in Ausstellungen zu Raritäten, Kuriositäten oder einfach Spaßiges, etwa VR oder Automaten. Viel Interaktives holt Besucher:innen aus ihrer Beobachterrolle. Deswegen eignet es sich auch für Menschen, die bisher noch nichts mit dem Computerspielen anfangen konnten.

  • Computerspielemuseum Karl-Marx-Allee 93A, Mo-So 10-20 Uhr, Tel: 030/60988577, weitere Infos findet ihr hier

Jugend[widerstands]museum

Das Jugendwiderstandsmuseum liegt in der Galiläakirche in Friedrichshain. Foto: Achim Raschka/CC BY-SA 3.0

Zunächst: das Jugendwiderstandsmuseum hat nichts mit der antisemitischen, maoistischen und stalinistischen Berliner Gruppe Jugendwiderstand gemein. Zeichnet sich letztere durch Militanz aus, ist es das Museum, welches Menschen und Gruppierungen abbildet, die gegen solche aufbegehrten; die sich gegen Unrecht, Demütigung und Verfolgung der Staatsmacht zu wehren versuchten; die für Selbstbestimmtheit standen. Hausbesetzer in der Mainzer Straße und auch die Umweltgruppe „die Arche“, welche sich unter anderem gegen industrielle Umweltverschmutzung engagierte. Vieles in dem Museum lässt sich gut auf unsere heutige Gesellschaft übertragen. Vielleicht hilft es dem einen, die wichtige Bedeutung von modernen Bewegungen wie Fridays for Future besser zu verstehen.

  • Jugendwiderstandsmuseum Rigaer Straße 9/10, Mo-Do 9-19 Uhr & Fr 9-15 Uhr, Tel: 030/41728677, weitere Infos findet ihr hier

The Wall Museum

Wenn ihr mit dem Wall Museum durch seid, könnt ihr euch noch die East Side Gallery anschauen. Foto: Ank Kumar/CC BY-SA 4.0

Passend zum Thema befindet sich das The Wall Museum inmitten des ehemaligen Grenzstreifens zwischen der damaligen DDR und der BRD, direkt an der East Side Gallery. Es skizziert in 13 Themenräumen die Geschichte der Berliner Mauer, des Kalten Krieges und die Ära der deutschen Teilung. Alles basierend auf Beiträgen von Zeitzeugen. Da nur Texttafeln eventuell nicht wirklich reizvoll sind, setzt das Museum auf multimediale Inhalte, zum Beispiel Fernsehbeiträge und audiovisuelle Zeitzeugenberichte unter anderem von Stanislaw Petrow, der 1983 einen Nuklearkrieg verhinderte, indem er einen Fehleralarm nicht als tatsächlichen Angriff der USA deutete.

Fun Fact: Der chinesische Künstler Ai Weiwei signierte bei der Preview des Museums 2015 als erster Besucher ein Mauerteil. Ein Mann so omnipräsent, dass er es wahrscheinlich sogar in viele Berliner Freundschaftsbücher schaffte.

  • The Wall Museum Mühlenstraße 78-80, Mo-So 10-19 Uhr, Tel: 030/94512900, weitere Infos findet ihr hier

Das Raw Gelände

Auf dem RAW-Gelände findet ihr etwa das Lighthouse of Digital Art. Foto: The Lighthouse of Digital Art

Es ist keines der „klassischen“ Museen in Friedrichshain. Allerdings ist das Raw Gelände ein Epizentrum kreativen Schaffens, ein alternatives Kulturprojekt zur freien Entfaltung – mit vielen Clubs und Bars. Da wäre etwa das Lighthouse of Digital Art (wir waren dort), eine Ausstellung erzeugt durch 37 hochauflösende Laserprojektoren, die wilde Lichtspiele an Wände und Boden werfen. Bringt vielleicht keinen Erkenntnisgewinn, dafür fühlt sich das ein wenig wie ein Trip auf Halluzinogenen an, frei von Angst vor Horrorbildern. Zusätzlich gibt es Street Art und Skulpturen in der Urban-Spree-Galerie.

  • RAW-Gelände Revaler Straße 99, rund um die Uhr geöffnet (Ausstellungen haben gesonderte Öffnungszeiten), weitere Infos findet ihr hier

Mehr zum Thema

Berlin, Kultur-Hexenkessel. Wenn ihr noch mehr daraus schöpfen wollt, findet ihr hier Infos und Tipps zu spannenden Museen in Berlin. Solltet ihr keine Lust auf Museen haben, könnt ihr euch diese 12 Ziele in Friedrichshain anschauen. Andere Bezirke haben übrigens auch schöne Ausflugsziele. Hier findet ihr Museen im Prenzlauer Berg.

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