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Architektur

Lina Bo Bardi in der Tchoban Foundation: Ein Muss für Architektur-Fans

Dass Architektur nicht immer nur schwarz oder weiß sein muss, präsentiert aktuell die Tchoban Foundation im Kollwitzkiez. Das Museum für Architekturzeichnungen stellt noch bis zum 22. September Skizzen der ehemaligen Architektin und Designerin Lina Bo Bardi (1914 –1992) aus, die bekannt ist für ihre ausdrucksstarken Farbzeichnungen und ihre brutalistische Architektur des 20. Jahrhunderts. Abgesehen von den Arbeiten Bo Bardis ist das ausführliche Erkunden des Museumsgebäude für alle Architektur-Fans auf jeden Fall ein Muss.

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Tchoban Stiftung, Museum für architektonische Zeichnung, Prenzlauer Berg. Foto: Imago/Travel-Stock-Image

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„Lina Bo Bardi – Die Poesie des Betons“: Eine feine Hommage für eine faszinierende Frau.

Wer schon mal in der Tchoban Foundation war, weiß, dass es ein sehr beruhigender Ort ist. Abgeschirmt vom Tageslicht, um die historischen Zeichnungen zu schützen, erinnert die Stille und die Innenraumästhetik ein bisschen an eine Kirche. Beste Voraussetzungen also, um sich in den Ausstellungskabinetten den Gedankenlinien Lina Bo Bardis zu widmen. Neben den 40 gerahmten Zeichnungen, die erstmals in Europa ausgestellt werden, wird die Ausstellung „Lina Bo Bardi – Die Poesie des Betons“ mit großen Wand-Fotografien ihrer sechs bekanntesten Bauwerkikonen begleitet und führt, versprochen, alles andere als zu Müdigkeit. Eine feine Hommage für eine faszinierende Frau.

Die ehemalige Fábrica da Pompéia in São Paulo, die von Lina Bo Bardi zu einem großen Kultur- und Sportzentrum umgebaut wurde. Foto: In der Tchoban Foundation/Veronika Kellndorfer (Fotografie), Tereza de Arruda (Kuratorin)

Lina Bo Bardi als Teil der brasilianischen Kulturszene

Bo Bardi wurde 1914 in Italien geboren und migrierte 1946 nach Brasilien. Die tiefe Auseinandersetzung ihrer Wahlheimat auf politischer und gesellschaftlicher Ebene prägten ihre Entwürfe und sie als Persönlichkeit ungemein, weswegen sie auch fortan in der brasilianischen Kulturszene nicht mehr wegzudenken war. Bekannt für ihre humanistische Architekturauffassung, die für alle zugänglich sein sollte, war die Verwendung der innovativen Baustoffe Glas und Beton vor allem ihre Handschrift, die sich auch in der brasilianischen Moderne etablierte. Im Jahr 2021 wurde ihr Lebenswerk mit dem goldenen Löwen der Architekturbiennale in Venedig ausgezeichnet.

Das von Lina Bo Bardi entworfene und realisierte Museo de Arte in São Paulo, Brasilien. Foto: In der Tchoban Foundation/Veronika Kellndorfer (Fotografie), Tereza de Arruda (Kuratorin)

Erfrischend leichte Kost

Das berühmte Casa de Vidrio, das ehemalige Wohnhaus von Lina Bo Bardi und ihrem Mann Pedro Maria Bardi. Foto: In der Tchoban Foundation/Veronika Kellndorfer (Fotografie), Tereza de Arruda (Kuratorin)

32 Jahre nach ihrem Tod und als damalige Person des öffentlichen Lebens ist Lina Bo Bardi für Normalbürger:innen alles andere als greifbar. Mithilfe der Kuration von Tereza de Arruda wird aber gleich zu Anfang der Ausstellung, Nähe und Vertrautheit zu der verstorbenen Architektin aufgebaut. Hierbei eröffnet sich ein intensiver Einblick in Ihr Leben und ihre damit verbundene Denkstruktur. Abstrakt, bunt und gleichzeitig sortiert, sind die Wände der zwei Ausstellungsgeschosse gestaltet. Und sie lehnen sich an dem architektonischen Entwurfsstil Bo Bardis an. Eine erfrischend leichte Kost!

  • Tchoban Foundation, Christinenstraße 18a, Prenzlauer Berg, Mo-Fr 14-19 Uhr, Sa+So, 13-17 Uhr, weitere Infos hier

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