Spätestens seit „Blackwater“-Mitarbeiter in Bagdad 17 Zivilisten töteten, ist die Firma auch Branchenfremden ein Begriff. Heute heißt sie „Xe Services“ und ist Weltmarktführer unter den kommerziellen Anbietern militärischer Gewalt. Die Kunden: Die US-Regierung, autoritäre Regime, Großkonzerne. Hans-Werner Kroesinger untersucht das Geschäft der Militär-Dienstleister in einer genau recherchierten Inszenierung im HAU 3: „Blackwater – Private Military Companies“.
Die Bühne (Valerie von Stillfried): Ein nüchterner Konferenzraum. Das Personal: Fünf kultivierte Damen in gepflegten Business-Kostümen. Hier ist der Krieg nicht laut, schmutzig und brutal, sondern ein professionell abgewickeltes Geschäft in einem expandierenden Markt. Kroesinger verzichtet auf grelle Söldner-Bilder und die im Internet kursierenden Videos von Blackwater-Einsätzen. Er möchte verstehen, wie dieses Geschäftsmodell funktioniert. „If you have a real problem, leave it to the real professionals“, sagen die Damen aus den Chefetagen der Gewaltkonzerne gern im Chor, ein Blackwater-Werbespot und ein wiederkehrender Refrain dieser klugen und ziemlich beunruhigenden Inszenierung.
Text: PL
tip-Bewertung: Sehenswert
Blackwater
HAU 3, Mittwoch, 2. – Samstag, 5. Februar, 20 Uhr, Karten-Tel. 25 90 04 27