Ein Völkermord in Zeitlupe, geduldet von der sudanesischen Regierung und unter den Augen der Weltöffentlichkeit. Die Vereinten Nationen sprechen von „ethnischer Säuberung“, „Ärzte ohne Grenzen“ protestiert regemäßig. Der Dokumentarregisseur Hans-Werner Kroesinger untersucht diese Verbrechen in seinem neuen Stück im HAU: Handelt es sich um einen ethnischen Konflikt oder einen ethnisierten Konflikt, in dem ökonomische, ökologische, politische und ideologische Faktoren eine Rolle spielen? Ist der Darfur-Konflikt der erste Klimakrieg? Und welche Rolle spielt China, das mit dem Sudan ein Militärabkommen unterzeichnet hat, das Militärhilfe und Rüstungslieferungen im Wert von 80 Millionen US-Dollar umfasst? Regisseur Kroesinger: „Unser Stück ist ein Versuch, Hintergründe des Darfur-Konfliktes zu erschließen. So viele Berichte, so viele Fragen.“
Text: Peter Laudenbach
Foto: Andrew Heavens/REUTERS
DARFUR – MISSION INCOMPLETE
HAU 3, 14.-18.1., 20 Uhr, Karten-Tel. 25 90 04 27