Eine Spezialität des HAU ist es, mithilfe theatralischer Installationen urbane und soziale Orte neu sichtbar zu machen – von der Daimler-Hauptversammlung bis zu den Klassenzimmern einer Kreuzberger Schule („X-Schulen“). Jetzt bespielt das Festival „Ciudades Paralelas / Parallele Städte“, kuratiert von Lola Arias und Stefan Kaegi, die unterschiedlichsten Funktionsräume in der Stadt: Eine Shopping-Mall, das Amtsgericht Mitte, der Lesesaal der Humboldt-Uni-Bibliothek, das Ibis am Potsdamer Platz und das Mercedes-Werk zum Beispiel. Auf drei Touren besuchen die Zuschauer lauter kleine Paralleluniversen, in denen der soziale Austausch nach eigenen Gesetzen funktioniert. Und immer sorgen eine Mini-Inszenierung, Kommentare, die Begleitung über Kopfhörer oder ein ganzer Chor dafür, dass der Alltagsort etwas fremd und aufregend wird.
Text: Peter Laudenbach
Foto: LIGNA
Ciudades Paralelas?/ Parallele Städte
Verschiedene Orte, 17.-24. September, ?www.ciudadesparalelas.com, ?Karten-Tel: 25900427