Der Titel ist schon mal sehr gut: Wenn ein bisher unbekannter Jungdramatiker namens Oliver Kluck sein Stück über das Lebensgefühl der Großstadtjugend „Das Prinzip Meese“ nennt und so den Malerstar der Nullerjahre als Hippness-Signal zitiert, beweist das zumindest einen erfreulich lockeren Umgang mit dem Trendstrebertum und robusten Humor. Kluck: „Das Prinzip Meese ist das Finden der eigenen Verwirrung.“ Klucks Stück handelt von der Lost Generation um die Dreißig: „Alles an dieser Generation ist erbärmlich / die Zeit der Konsenssuche ist vorbei / ihre Sprachfähigkeiten / das Schweigen als subtilste Form des Protestes / erbärmlich / die Gelegenheitsarbeit als beste Karriere / ihre Rechenkenntnisse / das Leben in Solitude als einzig mögliche Partnerschaftsform / erbärmlich.“ Aha. Jetzt zeigt das Maxim Gorki Theater die Uraufführung.
Text: Peter Laudenbach
Foto: Jan Bauer
Termine: Das Prinzip Meese
Gorki Studio, z.B. 19.4., Tickets www.tip-berlin.de/tickets