Mehr Licht: Die Performancegruppe Showcase Beat Le Mot untersucht in Gefühle Großer Saal im HAU 1 die Wucht der Emotionen

Zu Zeiten, in denen gefühlte Wirklichkeiten fröhliche Urstände über Fakten feiern, – was uns nun nicht nur den Brexit und Trump beschert hat sondern auch die neue Modevokabel „postfaktisch“ – sind Gefühle natürlich ein Thema. Während das Hollywoodkino ja immer gern auf große Emotionen setzt, ist das Theater da spätestens seit Brecht („Glotzt nicht so romantisch!“) und seinem Verfremdungseffekt eher nüchterner. Doch nun widmet sich das Performancekollektiv Showcase Beat Le Mot in seiner neuen Produktion der Macht der Emotionen. Und die Gruppe ist darin ein Wiederholungstäter. Schon zuvor untersuchte sie in „Gefühle, nothing but“ die Wucht der Befindlichkeiten. Nun geht’s aber in den „Großen Saal“ der Gefühlsarchitektur und „durch die dunklen Korridore des Zentralnervensystems, auf der Suche nach dem Lichtschalter“ (Pressetext). Nun, „mehr Licht!“ soll ja schon der deutsche Dichter- und Theaterfürst Goethe auf dem Sterbebett gefordert haben. Und Erhellendes erwarten wir ja immer gern vom Theater.
HAU 1 Fr 9. – Mo 12.12., 20 Uhr, Eintritt 16,50, erm. 11 €