Wagners „Lohengrin“, das bedeutet Liebe, Schwan und Rüstung und nicht zuletzt allerhand Politik. In der Inszenierung des dänischen Regisseurs Kasper Holten an der Deutschen Oper sieht man schon während des berüchtigtbetäubend schönen Vorspiels, wohin das alles führen wird. Trauernde Frauen suchen auf einem mit Leichen übersäten Schlachtfeld nach Überlebenden. Die Zeichen stehen auf Krieg. Mit Lohengrin als Kriegstreiber und Politik-Scharlatan.
Musikalisch werden unter der Leitung von Donald Runnicles die Überwältigungseffekte gestisch-ironisch zelebriert. Von den Sängern überstrahlte Klaus-Florian Vogt in der Titelpartie alle und alles. Und auch das Regiekonzept hat die vorhersehbare Pointe, dass dieser Lohengrin, im Widerspruch zum Wagner-Text, gekommen ist, um zu bleiben.
Text: Andreas Hahn
Foto: MarcusLieberenz/Bildbuehne.de
tip-Bewertung: Annehmbar
Lohengrin
Deutsche Oper,
Premiere: Mi 25., weitere Termine u.a.: Sa 28.4., 18 Uhr, Di 1.5., 17 Uhr,
Karten-Tel. 34 38 43 43
Donald Runnicles dirigiert „Lohengrin“
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