Wenn das so weiter geht, wird das Theater am Kurfürstendamm mein neues Lieblingstheater

Und das nicht nur, weil sich die Betreiberfamilie Woelffer von Immobilienspekulanten nichts gefallen lässt, auch nicht wegen der im Foyer großzügig ausgeschenkten Bowle und des Publikums, das das alte West-Berlin vorbildlich konserviert hat. Das Theater am Kurfürstendamm ist eine garantiert hipsterfreie Zone, also schon mal ein wohltuender Ort der entspannten Kleinbürgerlichkeit. Und erfreuliches Theater gibt es auch.
Im August kann man am Kurfürstendamm ein Tanzstück der wahrscheinlich interessantesten Choreografin Berlins sehen: „Megalopolis“ von Constanza Macras. Wir hatten darüber berichtet, dass andere Bühnen in ihren Spielplänen keine Möglichkeit sehen, Aufführungstermine für Macras-Gastspiele zur Verfügung zu stellen, was (wir wiederholen es gerne) eine dicke Peinlichkeit für all diese gut subventionierten Damen und Herren Intendanten ist.Familie Woelffer vom Kurfürstendamm ist da cooler.
Wer das wie immer bei Macras ziemlich lässige, ziemlich intelligente und ziemlich vielschichtig verspielte Großstadt-Globalisierungsstück „Megalopolis“ noch nicht gesehen hat, hat erstens ‘was verpasst und zweitens an zwei Tagen im August die schöne Gelegenheit, das am Kurfürstendamm nachzuholen. Wir wünschen viel Vergnügen.