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Theater in Neukölln: Von Travestieshow bis Opernaufführung

Theater in Neukölln sind vielfältig und greifen in ihrem Bühnenprogramm oft Themen auf, die den Stadtteil bewegen. Das Theater im Keller entführt seine Besucher:innen in die bunte Welt der Travestie, alternatives Musiktheater gibt es in der Neuköllner Oper, kritische Debatten werden im Heimathafen geführt und wer sich auf die ganz große Showbühne im Vegas-Stil entführen lassen möchte, wird im Estrel Showtheater unterhalten. Wir stellen euch Theater in Neukölln vor.


Heimathafen Neukölln

Tolles Theater in Neukölln: Ein ganz besonderes Ambiente herrscht im beeindruckenden Ballsaal des Saalbaus des Heimathafens. Foto: Verena Eidel

Der Heimathafen in Neukölln ist mehr als nur eine Bühne. In einer leerstehenden Eckkneipe im Richardkiez begann die Reise des gleichnamigen Theaterkollektivs, das seit 2009 unter dem Motto „Berlin hat wieder Volkstheater“ den alten Ballsaal des Saalbau Neukölln zu seiner festen Spielstätte machte. Mit seinem Programm greift der Heimathafen die Stimmung des „Weltkulturkiez“ Neukölln auf und bearbeitet Spannungsfelder, Themenbereiche und Konflikte, die den heterogenen Stadtteil zu einem der spannendsten Berlins machen. Nicht nur inhaltlich verpflichtet sich das Theater der Vielfalt, auch programmatisch werden die verschiedensten Bereich bedient und Debattenräume eröffnet: Musikformate wie der Neuköllner Songslam, Diskussionsabende, Science Slams oder das jährliche Open Mike Festival sind Teil der Auseinandersetzung mit dem „Untersuchungsraum“ Neukölln. Neben dem imposanten Ballsaal bespielt das Theater eine Studiobühne mit 70 Plätzen im Rahmen von Eigen- und Koproduktionen.


Travestie Performances im Theater im Keller

Die wohl bunteste Bühnenshow unter den Theatern in Neukölln erwartet euch im Theater im Keller. Foto: Alexander Feder

Bunt, laut und schrill geht es im Theater im Keller zu, quasi dem Paradiesvogel unter den Kleinkunstbühnen in Berlin. Im TiK hat man sich seit 1987 unter der Leitung von Michael Brenncke der Travestiekunst verschrieben und entführt seine Gäste regelmäßig in eine farbenfrohe Welt, die Spaß macht. Aufgrund der großen Beliebtheit wurde es im Keller schnell zu eng und das Ensemble zog in ein Ladengeschäft, dessen Bühne 100 Mal im Jahr bespielt wird. Kulinarisch abgerundet wird der Abend im TiK durch leckere Tapas und Drinks an der Bar im Foyer. „Circus der Travestie“ heißt das aktuelle Programm, das mit einer unterhaltsamen Mischung aus Tanz, Gesang und Comedy beeindruckt.


Alternatives Musiktheater in der Neuköllner Oper

In der Passage zwischen Karl-Marx-Straße und Richardstraße befindet sich die Neuköllner Oper. Foto: Imago/Schöning

Wer das Wort Opernhaus hört, denkt vermutlich zunächst an alte imposante Gebäude, in denen die Werke klassischer Komponist:innen aus dem letzten Jahrhundert erklingen. Dass Oper auch modern, progressiv und kritisch sein kann, beweist hingegen die Neuköllner Oper. Anfang der 70er-Jahre formierte sich das Ensemble zunächst als Kammerchor und bespielte verschiedene Bühnen bis es in den späten 80ern im Ballsaal der Passage Neukölln eine permanente Spielstätte fand. Seitdem ist die Neuköllner Oper eine feste Anlaufstelle für alternatives Musiktheater an einer der pulsierenden Hauptschlagadern Neuköllns, der Karl-Marx-Straße. Hier wird die Kunstform Oper immer wieder neu gedacht und auf kreative Weise umgesetzt: In Musicals, Opern- und Operettenbearbeitungen, Neukompositionen oder Crossover-Formaten werden zeitgenössische Lebensrealitäten auf der Bühne gespiegelt und verarbeitet.


Showtime bei Stars in Concert

Für die ABBA Tribute-Show „Thank you for the music“ lassen die Darsteller:innen die schwedische Popband auf der Bühne wiederauferstehen. Foto: Hannibal Hanschke

Mehr ist mehr – zumindest auf der Bühne des Estrel Showtheaters an der Sonnenallee. Eine ehemalige Fabrikhalle verwandelt sich hier seit fast 25 Jahren das ganze Jahr über in eine funkelnde Welt im Stil der großen Las Vegas Performances. „Stars in Concert“ heißt die Show, die Größen wie Elvis, Tina Turner oder Marilyn Monroe für einen Abend wiederauferstehen lässt und sie auf einer Bühne zum großen Comeback versammelt. Ergänzt wird das Programm durch regelmäßige Tribute-Shows, Dinner-Events, Magie und Akrobatik.


Interkulturelles Theaterzentrum im Richardkiez

Unter dem Titel „von vorn anfangen“ präsentierte das Theater in Neukölln im Juni ihr Können im Böhmischen Dorf. Foto: Dorothea Tuch

Auch im Neuköllner Richardkiez hat die Theaterkunst ein Zuhause gefunden. Gemeinsam mit Kunst- und Thaterschaffenden sowie Pädagog:innen wurde mit dem Interkulturellen Theaterzentrum ein Begegnungsraum geschaffen, in dem geprobt, gespielt und sich ausgetauscht werden kann. Das Ergebnis intensiver Projektarbeit und der Auseinandersetzung mit dem Stadtteil und seiner Entwicklung wird an einem Wochenende im Monat mit dem Titel „Dramatische Republik“ unter verschiedenen Fragestellungen und Themenschwerpunkten der Öffentlichkeit präsentiert.

  • Interkulturelles Theaterzentrum Berlin Schudomastraße 32, Neukölln, www.itzberlin.de

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