Damit keiner sage, er wäre nicht vorbereitet auf den 21. März in jeder beliebigen Buchhandlung: – Enthemmte Fremdsprachensekretärinnen im Prosecco-Modus, die sich gegenseitig das Buch „Elisabeth, ein Hitlermädchen“ vom AvivA Verlag ins Selfie halten. Und: Foto. – Frohsinnige Lederjackentypen mit Resthaar-Extensions und „Mein Vater ist Putzfrau“ vom Verlag Klaus Wagenbach in der Hand an der Kasse. Und: Foto. – Introvertierte Baumarktangestellte, die mit Zollstock die Dicke der Matthes-und-Seitz-Neuerscheinung „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969″ messen. Und: Foto. Wenn es also derlei Vorkommnisse gibt: Nicht gleich die Jungs mit den weißen Kitteln rufen, bitte. Der 21. März ist der Indie-bookday. So etwas wie der Record Store Day, da hatte Daniel Beskos vom Mairisch-Verlag vor zwei Jahren die Idee her, nur mit Büchern. Also: In einen Buchladen gehen, Buch eines unabhängigen Verlages kaufen, ein Foto davon machen – ja, Selfie geht auch – und in einem sozialen Netzwerk (Facebook, Twitter, Google+) oder Blog posten, versehen mit dem Hashtag #Indiebookday. Vielleicht kann man das Ganze nächstes Jahr noch erweitern. Zu einem Indie Bookstore Day. In Kalifornien gibt es den bereits. Für die tolle Buchhandlung ocelot, not just another bookstore in Mitte käme der leider zu spät: Insolvenz. Hoffentlich liegt im Scheitern noch eine Chance.“