Die Coronapandemie ist seit vielen Monaten das beherrschende Thema in allen Schichten der Gesellschaft. Egal ob gestandenes Unternehmen, Privatpersonen oder Solo-Selbstständige: Alle versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Aber es ist auch die perfekte Zeit, um über Selbstständigkeit nachzudenken. Denn eine Krise bietet auch Chancen!
Warum ausgerechnet jetzt die Zeit zum Gründen ist
Viele sehen nur das Schlechte in der aktuellen Situation. Kurzarbeit, Lohnkürzungen und jederzeit die Angst, gekündigt zu werden. Dagegen das Hauptproblem vieler Selbstständiger: nämlich Aufträge zu akquirieren. Aber es gibt zum Thema Selbstständigkeit eben auch die Vorteile:
- Je nach Auftrag sehr flexible Zeiteinteilung (Stichwort Kinderbetreuung)
- Arbeit, die genau auf die Erfahrungen und Vorlieben der Gründenden zugeschnitten ist
- Keine Angst vor Kündigungen
- Innovationen und Fortschritt im eigenen Tempo
- Dem unternehmerischen Tatendrang folgen
Und im Übrigen gibt es zum Glück nur wenige Szenarien, die so negativ wie die aktuelle sind – also der berühmte Sprung ins kalte Wasser, schlimmer kann es schließlich nicht werden!
Starthilfe durch Kredite
Zugegeben: In einigen Branchen ist es ohne großes Eigenkapital nicht wirklich zielführend, ausgerechnet jetzt einen Betrieb zu eröffnen. Allerdings bietet Deutschland eine Fülle an Starthilfen, Krediten und Investitionsprojekten.
Hier den Markt ordentlich zu sondieren, bringt viele Vorteile und vor allem Startkapital. Beispielsweise bietet die KfW Bankengruppe (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zinsgünstiges Startkapital.
Auch über einen klassischen Kredit können Selbstständige in der Coronapandemie den Sprung in die Selbstständigkeit schaffen. Für weitere Informationen könnt ihr hier weiterlesen.
Nicht übermütig bei der Entscheidung sein
Durch die vielen Erleichterungen in der Pandemie entsteht sehr schnell der Eindruck, dass alles „einfach so“ funktioniert. Antragsverfahren, die sonst Wochen und Monate dauern, sind mit wenigen Klicks erledigt.
Diese verminderte Bürokratie hat Vorteile, allerdings können dadurch auch Probleme und falsche Vorstellungen entstehen. Um objektiv zu bleiben, sollten zukünftige Solo-Selbstständige unbedingt einen Businessplan erstellen!
Zudem sollten auch noch einige persönliche Fragen geklärt werden. So beispielsweise: Ist man selbst überhaupt ein Unternehmertyp? Können kurzfristige Durststrecken ohne Aufträge oder bei schlechter Zahlungsmoral überbrückt werden?
Mit einem Businessplan zum Erfolg
Bevor sich eine selbstständige Person allerdings aufmacht und die Banken abklappert, muss alles geplant und verschriftlicht werden. Dazu eignet sich ein Businessplan, denn dieser übernimmt eine wichtige Rolle:
- Ein roter Faden, auch für die gründende Person
- Übersicht der (Fremd-)Finanzierung
- Auflistung aller Risiken und wie die gründende Person diese abwenden möchte
- Intensive Auseinandersetzung mit den Themen Selbstständigkeit, Mitbewerber:innen und Marktsituation
Es kommt recht häufig vor, dass eine vermeintlich passende Idee durch die Reflexion beim Erstellen des Businessplanes zur Selbstständigkeit verworfen wird. Nicht zuletzt möchte jede Bank diesen Plan sehen. Ohne Businessplan gibt es keinen Kredit.
Bis zur Selbstständigkeit beraten und begleiten lassen
Zusätzlich zum Businessplan sehen es viele Kreditinstitute sehr gerne, wenn die selbstständige Person eine:n Gründungsberater:in kontaktiert und sich beraten lässt. Ob es nur eine einmalige Sitzung ist oder eine langfristige Begleitung geplant wird, spielt dabei keine Rolle. Viele Kammern (IHK, HWK) oder auch die KfW bieten Listen mit zertifizierten Berater:innen in der näheren Umgebung an.
Zur Begleitung zählt auch ein starker Finanzpartner für alle Gründenden, die in Branchen mit hohem Zahlungsausfall loslegen oder mit solchen Ausfällen zu rechnen ist. Hier gibt es beispielsweise die Möglichkeit des Factoring.
Damit werden meist durch eine Bank ausgestellte Rechnungen sofort bezahlt. Der Factoring-Partner tritt dann als Gläubiger gegenüber dem/der Kund:in auf. In der Regel ist dies ohne Probleme möglich, der/die Kund:in bekommt die Factoring-Partnerschaft nur durch einen Blick auf die Rechnung mit – oder wenn er die Rechnung nicht bezahlt und eine Mahnung erhält.