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Corona in Berlin

Corona-Update für Spiele-Klassiker: „Stadt, Land, Pandemie“ und Quarantiffel

Corona heißt: Langeweile. Was hilft dagegen, wenn man alle Freund*innen angerufen und jedes Smartphone-Spiel durchgezockt hat? Na klar, die guten alten Spiele-Klassiker. Ein paar Würfel und ein staubiges Spielbrett liegen doch sicher noch irgendwo in der Wohnung. „Mensch ärgere Dich nicht“ und Co. haben wir ein Corona-Update verpasst. Viel Spaß mit diesen einfachen Spielen!


Mensch infiziere Dich nicht

Corona in Berlin. Viele Menschen müssen zu Hause bleiben, da kann man auch das Brettspiel "Mensch ärgere Dich nicht" spielen.
Das klassische „Mensch ärgere Dich nicht“ kann in Corona-Zeiten schnell aktualisiert werden. Foto: Imago Images/Steinach

Man nehme ein handelsübliches „Mensch ärgere Dich nicht“-Spiel aus dem Regal. Staub vom Karton abwischen und loslegen. Achtung, in Corona-Zeiten müssen folgende Regeln beachtet werden: Gegnerische Figuren dürfen nicht geschlagen werden, es gilt schließlich ein Mindestabstand! Die Figuren müssen auf schnellstem Wege in die Quarantäne befördert werden. Zwischen allen Figuren muss aber immer mindestens ein Feld frei bleiben. Wer doch näher anrückt steckt sich an und muss zurück auf Start.


Stadt, Land, Pandemie

Emden, England, Ebola. San Sebastian, Schweden, Spanische Grippe. Noch Fragen? Das beliebte Spiel, für das man nur Stift und Papier braucht, sollte in diesen besonderen Tagen unbedingt aktualisiert werden. Daneben bieten sich natürlich unzählige weitere Pandemie-Kategorien an: „Was tun während der Quarantäne“, „Geschlossene kulturelle Einrichtungen“ oder „Dinge, die man vor Corona noch machen konnte, die jetzt aber verboten sind“.


Seuchenmännchen

Papier und Stift, mehr braucht man für das Corona-Update des Spieleklassikers "Galgenmännchen" nicht. Foto: Pixabay
Papier und Stift, mehr braucht man für das Corona-Update des Spieleklassikers „Galgenmännchen“ nicht. Foto: Pixabay

Man überlegt sich einen möglichst langen Begriff aus dem Fachbereich Virologie. Unter anderem bieten sich folgende Termini an: „Infektionsmechanismen“, „Primärkonsumenten“ oder „Proteinbiosynthese“. Die Anzahl der Buchstaben wird nun mit einer gestrichelten Linie auf ein Blatt gezeichnet. Das Wort muss von den Mitspielern erraten werden. Mit jedem falsch geratenen Buchstaben nimmt die Corona-Erkrankung zu. Ist das Seuchenmännchen komplett, ist der Patient tot. Man kann es auch mit Freunden online spielen, zum Beispiel über eine Videokonferenz-Software.


Viren versenken

Papier und Stifte, mehr braucht es für diesen schönen Klassiker aus Kindertagen nicht. Die Herkunft des Spiels ist nicht ganz erforscht, Historiker sind sich jedoch einig, dass das Spiel bereits im 19. Jahrhundert existierte. Es kommt aus den ruhmreichen Tagen, als Männer in den Krieg zogen und Frauen und Kinder zu Hause blieben und die Schlachten ihrer Männer und Väter nachstellten. Heute sind wir wieder im Krieg. Fast jedenfalls. Der Feind ist aber nicht der Russe oder der Franzose, der Feind ist ein 15 Nanometer großes Virus, und das gilt es nun zu vernichten. Jeder Mitspieler zeichne also zwei Rechtecke auf ein Blatt Papier. Mit zehn mal zehn Kästchen, und verteile darauf die Viren. Ein Koordinatensystem aus Buchstaben und Zahlen muss an den Seiten der Rechtecke angelegt werden. Zahlen längs, Buchstaben hoch. Man verteile nun die Viren in dem Seuchengebiet: Vier Doppel-Viren, also zwei Kästchen groß. Drei Dreifach-Viren, drei Kästchen. Zwei Vierfach-Viren, vier Kästchen und ein Fünfach-Virencluster, fünf Kästchen. Nun wird desinfiziert, dafür nennt man abwechselnd die Koordinaten, wo man das Virus vermutet. Wer das gegnerische Seuchengebiet zuerst virenfrei bekommen hat, gewinnt.


Wer hat Corona?

Einfache Spiele Corona
Fehlt nur noch die Beschriftung. Foto: Unsplash/Mindspace Studio

Hugh Grant hatte es, Boris Johnson auch, und Donald Trump hat mit der Ankündigung seiner Infektion alle Twitter-Like-Rekorde gebrochen. Für dieses Spiel muss man die Nachrichten verfolgen. Man überlege sich einen Prominenten aus Sport, Politik oder Unterhaltung, der vom Virus befallen ist, schreibe dessen Namen auf einen Post-it und befestige ihn auf der Stirn eines Mitspielers. Nun muss dieser mittels Ja- und Nein-Fragen herausfinden, wer er ist. Man kann natürlich auch berühmte Personen aus der Zeitgeschichte nehmen, denen man das Virus an den Hals gewünscht hätte. „Bin ich ein verkannter österreichischer Kunstmaler aus Braunau am Inn?“.


Quarantiffel

Aus Kniffel wird Quarantiffel. Wir haben dem Würfelspiel ein Corona-Update verpasst. Foto: Pixabay
Aus Kniffel wird Quarantiffel. Wir haben dem Würfelspiel ein Corona-Update verpasst. Foto: Pixabay

Mit fünf Würfeln wird hier gespielt. Jeder Mitspieler vertritt ein kleines Start-Up-Unternehmen aus der Pharmabranche. Ziel des Spiels ist es, das Virus zu isolieren und einen Impfstoff zu finden, dafür müssen verschiedene Würfelkombinationen erwürfelt werden. Zahlenreihen von eins bis fünf, die jeweiligen Zahlen in möglichst großer Menge. Und so weiter. Die Ergebnisse werden auf einen Zettel geschrieben, wer die meisten richtigen Kombinationen mit den höchsten Ergebnissen zusammenbekommt, ist der glorreicher Retter der Welt und kann sich freuen, ein gutes Übernahmeangebot für sein Pharma-Start-Up aus den USA zu bekommen.


Und als Bonus: Patience legen

Legt Patiencen, das gilt vor allem für die da draußen, die alleine in Quarantäne hocken und zwischen WhatsApp, Pornhub, Netflix und den Sorgen um die Zukunft langsam durchdrehen. Hier hilft dieses meditative Kartenspiel. Es gibt allerlei verschiedene Formen und Regeln, und man braucht nicht mehr als einen Satz regulärer Spielkarten dafür. Und Patiencen sind mehr als das unsägliche Windows-Spiel „Solitär“, Patiencen sind ein Kulturgut, und viele Ideen findet ihr auf der Website 123patience.de.


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