Die Immersive Gamebox Berlin hat am Alexanderplatz eröffnet. Wer hier spielt, taucht in eine interaktive, dreidimensionale Gamingwelt ab. Egal ob Squid Game, abgespacte Alien-Tournaments oder Pacman – ihr übernehmt die Kontrolle über eine Spielfigur, die ihr mit vollem Körpereinsatz steuert: Was ihr tut, tut auch der Avatar. Wie funktioniert das eigentlich, was kostet es, und vor allem, wie viel Spaß macht das? Unsere Autor:innen Emilia Lafleur und Marija Baksa haben das Arcade gegenüber dem Alexa-Einkaufszentrums auf die Probe gestellt.
Was genau ist die Immersive Gamebox?
Die Immersive Gamebox ist zunächst nur ein zwölf Quadratmeter großer Raum, der Platz bieter für zwei bis sechs Spieler:innen. Durch modernste Touchscreen- und Mapping-Technologie werden die Wände zur Spielumgebung. Zu Beginn setzt ihr euch lustige Kappen mit Trackern auf den Kopf, die ein wenig an Super Mario erinnern. Diese Kappen zeichnen eure Bewegungen auf, so steuert ihr den Avatar und bestimmt den Spielverlauf. Kein sperriger Joystick oder schwere VR-Brille schränken euch ein. Im Vordergrund steht der Spielspaß und Gaming als soziales Erlebnis – was sich auch im Aufbau der Spiele bemerkbar macht. Ihr tretet nicht gegeneinander an, sondern interagiert im Team.
Wie läuft ein Game ab?
Nachdem die stylischen Kappen fest am Kopf montiert worden sind, dimmt sich langsam das Licht in der Gamebox und die Wände erstrahlen in bunten lila-pinken Neonfarben. Nun können die Spieler:innen wählen, in welche Game-Welt sie abtauchen wollen. Die Auswahl ist groß, vielseitig und bekommt regelmäßig Zuwachs. Derzeit kann der Spielspaß in neun Games ausgetragen werden, von einer Adaption der Netflix-Serie „Squid Game“ über „Angry Birds“ und „Shaun das Schaf“ bis zum Alien-Eignungstest, der mit seinen Retro-Elemten an „Pacman“ erinnert. Die Spiele unterscheiden sich in Aufmachung, Dauer und Spielspaß, jedes ist ein einzigartiges Erlebnis. Das kürzeste Game dauert 30 Minuten, mit dem längsten seid ihr nach einer Stunde fertig.
Nachdem auf der Touchscreenwand das Game ausgewählt wurde, ploppt ein verspielter Avatar auf, der den Gamer:innen in einem kurzen Tutorial erklärt, wie die nächsten 30 bis 60 Minuten verlaufen werden. Und dann kann es schon losgehen.
Jedes Spiel besteht aus mehreren Mini-Spielen, die aus kinästhetische Bewegungen bestehen und nur gelöst werden können, wenn man als Gruppe interagiert. Da überhaupt keine Gaming-Erfahrung benötigt wird, um in der Spielbox zu zocken, ist die Steuerung äußerst intuitiv, nach wenigen Minuten hat man den Dreh raus.
Spiele, die auf Serien wie „Shaun das Schaf“ oder „Squid Game“ basieren, sind besonders originalgetreu gehalten. Dort kommt sich so vor, als ob man als Hauptfigur mittendrin wäre.
Wer steckt hinter dem Gaming-Erlebnis?
Die erfolgreichen Spieleentwickler Will Dean und Davis Spindler haben die Immersive Gamebox 2019 in Großbritannien erfunden. Die Idee dahinter: Gaming zu einem gemeinsamen Erlebnis zu machen, das Menschen verbindet, motiviert – und nicht nur virtuell stattfindet. Das Patent für die Immersive Gamebox in Deutschland haben die erfahrenen Freizeit-Unternehmer Peter Romanus, Martin Dencker und Nastassja Köhler erworben und die Gamebox am Alexanderplatz eröffnet. Sie ist die erste in Deutschland, jedoch sind in Zukunft noch weitere Standorte geplant.
Für wen ist der Spielspaß geeignet?
Da keine Gaming-Erfahrung nötig ist, um an den Spielen teilzunehmen, ist die Immersive Gamebox eigentlich für alle geeignet. Bereits Kinder ab fünf Jahren dürfen an dem Spielspaß teilnehmen. Wer jünger als zwölf Jahre ist, muss dabei aber stets von einem Erwachsenen begleitet werden.
Die Steuerung der Immersive Gamebox ist kinderleicht. Und entsprechend vielfältig sind dann auch die Zielgruppen: Vom Ausflug mit Freund:innen über Kindergeburtstage oder Junggesellenabschiede bis zum abwechslungsreichen Date ist hier für alle etwas dabei.
Die Gamebox ist dabei auch weniger hektisch und chaotisch als andere Gaming-Erfahrungen. Der angenehme Surround-Sound gepaart mit der Mapping-Wand lässt die Teilnehmer:innen in eine bunte Spielwelt abtauchen, ohne dass es zu einer Reizüberflutung kommt. Und das alles ohne isolierende VR-Brille, die als einengend empfunden werden kann.
Was kostet die Immersive Gamebox? Und lohnt sie sich?
Die Preise der Immersive Gamebox variieren und sind abhängig von Spieltag, Alter der Teilnehmer:innen und Gamingdauer. Ein Erwachsener zahlt von Montag bis Donnerstag für eine halbe Stunde virtuellen Spielspaß 15 Euro, für eine Stunde 26,90 Euro. Von Freitag bis Sonntag kosten 30 Minuten 18,90 Euro und 60 Minuten 29,90 Euro.
Da es eine große Auswahl an Spielen für sowohl Anfänger als auch für erfahrene Gamebox-Spieler:innen gibt, besteht ein hohes Suchtpotenzial. Man möchte immer wieder kommen, um neue Spiele auszuprobieren oder alte Highscores zu knacken. Der persönliche Gaming-Favorit der tipBerlin-Redaktion ist übrigens „Squid Game“. Die Challenges sind originalgetreu gehalten, man fühlt sich, als ob man Hauptfigur der koreanischen Serie wäre.
- Immersive Gamebox Alexanderplatz Dircksenstraße 92, Mitte, Mo-Do 12-20 Uhr, Fr 10-20 Uhr, Sa 10-21 Uhr, So 10-19 Uhr, Eintritt für Kinder bis zwölf Jahren nur mit erwachsener Begleitung, mehr Infos hier
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Jede Menge Spaß habt ihr auch bei der Gamestate Berlin, der Arcade am Potsdamer Platz. Tipps zum Eintauchen: Diese immersiven Ausstellungen in Berlin lohnen sich. Und am Alexanderplatz in der Electric Social – Arcade Kitchen & Bar. Altmodischer, aber trotzdem unterhaltsam: In diesen Kneipen könnt ihr Billard spielen. Noch mehr zocken: Wir stellen euch Games aus Berlin vor. Wer keine Konsole oder Games-tauglichen PC hat, findet hier Handyspiele und Online-Games von Berliner Studios. Die Stadt ist oft Schauplatz: In diesen Games spielt Berlin eine Rolle. Lieber ganz analog? Dann haben wir hier Brettspiele mit Berlin-Thema. Hobbys, Shopping, Bildung, Sport: Die Lifestyle-Themen sind hier.