Kink bietet besonders für Anfänger eine Menge erotischer Möglichkeiten. Was für die einen eine Spielwiese ist, ist für die anderen ein Wald, in dem sie sich leicht verlaufen können. Es gibt so viele Fragen: Was ist überhaupt Kink? Wie finde ich heraus, was mir Spaß macht? Wo kann ich mich mit Gleichgesinnten austauschen, mich informieren oder mir erstmal ansehen, wie gelebter Kink eigentlich aussehen kann? Und wo kriege ich entsprechendes Equipment her? Unser Guide gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Kink-Einstieg.
Anfängerfrage: Was ist Kink?
Das Wort Kink (engl. Knick oder Kurve) beschreibt abweichende sexuelle Vorlieben und Fantasien. Gemeint sind hier sogenannte Paraphilien und Fetische, wobei Kink sich hier auf jene sexuellen Praktiken und Vorlieben beschränkt, die zwischen zwei erwachsenen Menschen einvernehmlich und konstruktiv ausgelebt werden können. Als Anfänger in der Thematik Kink stellt sich häufig die Frage: Ist das normal? Gibt es noch andere, die so sind wie ich?
Glücklicherweise lautet die Antwort in sehr vielen Fällen: Ja! Kink umfasst ein sehr weites Spektrum an sexuellen Vorlieben und Neigungen. Manche davon sind häufiger als andere, aber wirklich allein ist man damit in der Regel nie. BDSM, wo mit Aspekten von Dominanz und Submission, sowie Sadismus und Masochismus gespielt wird, gehört zu den am weitesten verbreiteten Kinks. Aber auch Fetische, die sich um unbelebte Gegenstände drehen, sind nicht so selten, wie manchmal angenommen wird.
Erste Anlaufstellen für Anfänger im Kink
Wer sich als Anfänger in Berlin mit dem eigenen Kink beschäftigt, kann Unterstützung bei der Beantwortung vieler Fragen finden, indem er sich mit Gleichgesinnten vernetzt. Eine Möglichkeit bietet dabei zum Beispiel der Verein BDSM Berlin e.V. Dieser versteht sich nicht nur als Community, die regelmäßig reale Stammtische zum Austausch und Knüpfen von Kontakten anbietet, sondern auch als Aufklärungsnetzwerk. Für besonders junge Leute gibt es zusätzlich den SMJG e.V., der sich auf Interessierte und Mitglieder bis 27 Jahre beschränkt.
Handfestes Lernen ermöglicht die Lux BDSM Akademie, deren Workshops von erfahrenen Profis geleitet werden. Zu den Inhalten der Lehrgänge zählen unter anderem die korrekte Nutzung von Schlagwerkzeug wie Gerte, Flogger oder Peitsche, aber auch der Aufbau einer Session, oder was dabei beachtet werden sollte. Die Dozenten bieten BDSM häufig beruflich an und wissen daher, Sicherheitsaspekte in besonderem Maß zu vermitteln.
Wer lieber gleich Action möchte, oder seine Theorie direkt mit der Praxis verknüpfen will, findet in Berlin Playpartys, die sich speziell an Anfänger im Kink richten. Die BDSM Lounge veranstaltet regelmäßig gleich zwei davon: Das Talk & Play an jedem ersten Mittwoch im Monat und die Beginners SM-Party an jedem dritten Freitag im Monat. Im Avarus Berlin öffnet sich zusätzlich an jedem dritten Freitag im Monat der Schwarze Salon, wo ihr eine Einführung in Schlagwerkzeuge bekommen und diese direkt selbst ausprobieren könnt.
- BDSM Berlin e.V. Tempelhofer Damm 141, Tempelhof, mehr Infos hier
- SMJG e.V. Eisenacher Straße 5, Tempelhof, mehr Infos hier
- LUX BDSM Akademie Tempelhofer Damm 145, Tempelhof, mehr Infos hier
- BDSM Lounge Kirchhofstraße 44, Neukölln, mehr Infos hier
- Avarus Berlin Seestraße 50, Wedding, mehr Infos hier
Es gibt in Berlin noch viel mehr Orte für Kink in Berlin – hier geht’s zur Übersicht.
Kinky Shoppingtipps für Anfänger
Kink verbindet sexuelle Fantasien mit körperlichem Erleben durch eher unkonventionelle Hilfsmittel, die man normalerweise nicht an jeder Straßenecke findet. Für Anfänger kann Kink zu einem regelrechten Dschungel werden, wenn sie nicht wissen, wo sie suchen müssen. Geht es um qualitativ hochwertige Produkte und eine professionelle Beratung, liegt der Gang zu einem Fachgeschäft nahe. Berlin bietet dafür einige besondere Anlaufstellen.
Bei Schwarzer Reiter trifft Kink auf einen Hauch von Luxus. Das Fetisch-Label mit seinem Flagshop direkt neben dem Soho House Berlin zieht Kunden aus der ganzen Welt an und will diesen beste Qualität und Service bieten, egal ob sie 49 oder 4999 Euro ausgeben möchten. Mit einem eigenen Atelier finden sich hier neben Peitschen, Handcuffs und Bondage-Rope auch selbst designte Kleidung und Accessoires, die trotz ihrem praktischen Nutzen das Gefühl von ein wenig Haute Couture vermitteln. Mehr zu Schwarzer Reiter lest ihr hier.
Eines der größten Warenlager für BDSM-Tools hält der Peitschenhandel des Fetisch-Hof e.V. bereit. Vom anfängerfreundlichen Flogger bis hin zur Bullwhip, die nur von Erfahrenen geschwungen werden sollte, findet ihr hier alles, was das Herz begehrt. Sicherlich auch das ein oder andere Tool, von dem ihr noch nie gehört habt, denn das Sortiment des Peitschenhandels gehört zu den vielfältigsten überhaupt. Auf die Beratung der Inhaber könnt ihr durch ihre jahrzehntelange Erfahrung jederzeit vertrauen.
McHurt besticht vor allem durch hochwertige und sehr langlebige Produkte mit einem Fokus auf Qualität und Funktionalität. Auch exotischere Tools wie Zwangsjacken, Hanfseile und Klinikzubehör werden nicht nur angeboten, sondern dürfen auch angefasst und ausprobiert werden. McHurt stellt neben Produkten dritter Hersteller auch eigene Sortimente her, die entsprechend gekennzeichnet sind. Vorrangig gearbeitet wird mit hochwertigem Leder und Metall.
- Schwarzer Reiter Torstraße 3, Mitte, mehr Infos hier
- Peitschenhandel Kirchhofstraße 44, Neukölln, mehr Infos hier
- McHurt Tempelhofer Damm 141, Tempelhof, mehr Infos hier
Kink für Anfänger zum Lesen und Hören
Kink ist nicht nur Sex. Kink kann ein Lebensgefühl sein, eine Selbstfindungsreise und hat manchmal auch seine Tücken. Umso besser, wenn es Möglichkeiten gibt, sich über den sexuellen und materialistischen Aspekt hinaus zu informieren und die Erfahrungen anderer Gleichgesinnter zu hören.
Ein Buch, das sich explizit an Anfänger richtet, ist Lia Ophées „Vernünfig Unvernünftig“. Die Autorin, die mittlerweile als Sexualtherapeutin mit dem Schwerpunk alternative Sexualität und BDSM tätig ist, klärt in ihrem Buch über Missbrauchsrisiken auf und hilft damit vor allem Neueinsteigern, sich zu orientieren und notfalls abzugrenzen.
„Die Kunst der Unvernunft“ ist ein Podcast mit wöchentlich am Montag erscheinenden Episoden. In jeder Folge werden spezifische Themen erörtert und mit wechselnden Gästen diskutiert. Was sollte ich bei einem ersten BDSM-Date beachten? Kann man auch online miteinander spielen? Und was hätten manche anders gemacht, hätten sie das vorher gewusst? Auf all diese Fragen könnt ihr hier die für euch passende Antwort finden.
Netzwerken in Online-Communities
Insbesondere für Anfänger ist es wichtig, nicht nur eine einzige Person als Ansprechpartner zu haben. Kink ist äußerst vielfältig, es gibt kein „Schwarzes Buch“, in dem alle Regeln stehen, an die sich jeder halten muss. Manche erfahren erst, wenn sie sich mit Dritten austauschen, dass sie ihre eigenen Regeln machen dürfen und ihre Bedürfnisse genauso valide sind wie die eines anderen. Manche fühlen sich zunächst auch in einer gewissen Anonymität wohler. Für diese Zwecke gibt es Online-Communities.
FetLife ist das weltweit größte Online-Netzwerk zum Thema BDSM und Fetisch. Als internationale Community findet man hier Gleichgesinnte aus allen Ecken der Erde. Anfängerfreundliche Gruppen und Events ermöglichen einen sanften Einstieg in die Welt des Kink.
Für den deutschsprachigen Raum gibt es die Erotik-Community Joyclub, die für eine sexpositive Gemeinschaft steht, in der alle Arten von Sexualität von zart bis hart willkommen sind.
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