• Lifestyle
  • Nachhaltig leben in Berlin: Shops, Produkte und Tipps

Lifestyle

Nachhaltig leben in Berlin: Shops, Produkte und Tipps

Was ist eigentlich alles nachhaltig in Berlin? Und wie geht nachhaltiges Leben in der Hauptstadt? Wir stellen euch Läden, Tipps und Produkte aus der Hauptstadt vor. Egal, ob ihr schon einmal von ihnen gehört habt oder etwas Neues entdeckt: Hier könnt ihr mit eurem Einkauf und Handeln etwas Gutes tun. Wir bringen euch für fast alle Lebenslagen ein Stückchen Nachhaltigkeit.


Bei „NochMall“ gibt es ein schönes Wiedersehen

Hier könnt ihr nicht nur alten Möbeln und Kleidung ein zweites Leben geben, sondern in den Repair-Cafés auch lernen, wie ihr Dinge repariert und mehr von ihnen habt. Foto: BSR
Hier könnt ihr nicht nur alten Möbeln und Kleidung ein zweites Leben geben, sondern in den Repair-Cafés auch lernen, wie ihr Dinge repariert und mehr von ihnen habt. Foto: BSR

Das Gebrauchtwarenkaufhaus der Berliner Stadtreinigung ist schick eingerichtet: Möbel, Geschirr, Spielzeug und Kleidung sind auch blitzblank und werden liebevoll präsentiert. Hier könnt ihr gut erhaltenen Dingen ein zweites Leben geben. Wenn ihr lernen wollt, wie ihr bestimmte Dinge repariert, dann schaut bei den regelmäßig stattfindenden Repair-Cafés und Workshops vorbei. Zudem habt ihr hier auch die Chance, eure alten und gebrauchten, aber gut erhaltenden Möbel, Elektronik, Spielzeuge und mehr abzugeben.

  • NochMall Auguste-Viktoria-Allee 99, Reinickendorf, Mo-Sa 10-18 Uhr, nochmall.de

Anzeige

Einfach mal aufs Wasser achten: Jeder Tropfen zählt

Hört auf den Hahn: Wasser spar’n! Foto: Berliner Wasserbetriebe

Wasser kommt nicht einfach aus dem Hahn. Damit es auch in Zukunft noch ausreichend und in hoher Qualität zur Verfügung steht, müssen wir alle achtsam damit umgehen. Zum Beispiel: Hahn zu beim Zähneputzen oder Händeeinseifen. Mehr Tipps der Berliner Wasserbetriebe gibt’s auf berlinerwasser.de

Mein Freund, der Baum

Gutes tun für die Umwelt: Werdet Baumpate. Foto: Imago/Sven Lambert
Gutes tun für die Umwelt: Werdet Baumpate. Foto: Imago/Sven Lambert

Gut fürs Stadtklima: Kostenlos Baumpate werden. Das ermöglicht das Naturschutzamt Treptow-Köpenick sowohl privaten Hauseigentümer:innen als auch Wohnungsbaugenossenschaften mit dem Projekt „Hausbäume für Treptow-Köpenick“. Um einen oder mehrere Bäume für einen Garten oder eine Hofanlage zu erhalten, kann man sich bis Ende Juni bewerben. Dabei verpflichten sich die Baumpaten dazu, sich gewissenhaft um Anwuchs und Pflege der Bäumchen zu kümmern. Voraussetzung ist, dass der Baum mit der Öffentlichkeit geteilt wird, indem er an einen öffentlichen Raum wie die anliegende Straße oder einen Spielplatz grenzt.

Es geht noch grüner

Auch wenn Berlin zahlreiche Parks zu bieten hat, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem vergangenen Jahr, dass Berliner:innen mitunter weite Wege auf sich nehmen müssen, um von zu Hause ins Grüne zu gelangen. Im Ranking deutscher Metropolenregionen landet Berlin-Brandenburg damit auf dem vorletzten Platz. Das „Berliner Netzwerk für Grünzüge“, zu dem sich Bürger:innen, Stadtteilvereine und andere Initiativen aus der Hauptstadt zusammengeschlossen haben, möchten das ändern.

Es fordert, auf leer stehenden Flächen mehr Grünflächen zu schaffen, anstatt sie zuzubauen – eine Perspektive, die so manchen dieser Flächen droht. Das betrifft zum Beispiel ehemalige Bahnflächen wie stillgelegte Rangier- und Güterbahnhöfe, bei denen sich über die Jahre und Jahrzehnte die Natur ausbreiten konnte. So sollen Berliner:innen schneller ins Grüne gelangen und auf ihren Wegen länger auch im Grünen verweilen.

Außerdem dienten diese Maßnahmen, so das Netzwerk, auch der Artenvielfalt und dem Stadtklima, um zukünftigen Hitzewellen mit Frischluftschneisen zu begegnen. Hierbei setzt das Netzwerk, das seit 2010 besteht, auch auf die aktive Teilnahme von Bürger:innen.

Anzeige

supermarché: Alles, was das Fair-Fashion-Herz begehrt

Bei dem Fair-Fashion-Unternehmen erhaltet ihr vor allem Basics. Foto: supermarché

Seit 2009 bietet supermarché in Kreuzberg faire und ökologische Mode – von der Socke bis zur Jacke. Besonders groß ist das Angebot an Jeans, T-Shirts und Unterwäsche, eben immer nützliche Basics.

Kund:innen des supermarché können sicher sein, dass die Kleidung menschenwürdig und umweltschonend hergestellt wird. Auswahlkriterien für die rund 50 Marken sind eine transparente Produktion und Siegel wie GOTS, FAIRTRADE und die Fair Wear Foundation-Mitgliedschaft. Manch kleine Marke ist selbst ein soziales Projekt, das Frauen fördert oder Schulen baut.

Zudem werden die Fair-Trade-Shirts und Bio-Bettwäschen des Eigenlabels Hirschkind verkauft, die in der eigenen Kreuzberger Siebdruckwerkstatt mit Motiven aus Flora und Fauna bedruckt werden.

Für sein Engagement für den Fairen Handel bekam supermarché 2020 den Fairtrade Award von Fairtrade Deutschland verliehen. supermarché ist wichtig, Kleidung für alle anzubieten. Vom Punk über die Kiezfamilie bis zur Rentnerin fühlen sich alle wohl – Kreuzberger Mische eben!

Diversität und Nachbarschaft ist den Gründer:innen auch in ihrem Onlineshop ein Anliegen. So wurden 50 Nachbar:innen zu ‚Kiezmodels‘ und präsentieren neben Shirts & Sweatern ihre Gewerbe & Projekte.

  • supermarché Fair Fashion, Kreuzberg, Wiener Straße 16, 10999 Berlin, Mo-Fr 11-19 Uhr, Sa 11-18 Uhr, mehr Infos: www.supermarche-berlin.de
  • Hirschkind – Faire Mode für Stadt, Land, Bett www.hirschkind.de

Langeweile adé!

Kleidung einfach ausleihen – bei Kleiderei. Foto: Kleiderei
Kleidung einfach ausleihen – bei Kleiderei. Foto: Kleiderei

Klamotten ausleihen wie Bücher? Das geht in der Kleiderei. Nach Köln und Freiburg hat die Kleiderei im letzten Jahr in Berlin einen Laden eröffnet. Für 29 Euro im Monat können Kleiderei-Mitglieder bis zu vier Kleidungsstücke gleichzeitig ausleihen, beliebig oft tauschen und so lange behalten, wie sie möchten. Das Angebot reicht von ausgewählten Vintage-Stücken bis Basics, auch für feierliche Anlässe. So lässt sich nachhaltiges Handeln und die Lust auf neue Looks verbinden.

Gefäße und Gläser aus alten Weinflaschen

Diese Gläser und Vasen waren einmal alte Weinflaschen – upcycled vom Dänen Jasper Jensen. Foto: Lena Ganssmann
Diese Gläser und Vasen waren einmal alte Weinflaschen – upcycled vom Dänen Jesper Jensen. Foto: Lena Ganssmann

Dass im tiefsten Wedding in Parks und Gebüschen schon mal die ein oder andere leere Pulle Wein oder Schnaps herumliegt, dürfte niemanden überraschen. Die wunderschönen Gefäße jedoch, die Jesper Jensen daraus fertigt, hauen einen komplett aus den Socken.

Seit mehr als zehn Jahren kreiert der Däne Gefäße und Gläser aus alten Weinflaschen. Hierbei wird das Glas nicht zerbrochen, sondern so weit erhitzt, bis es per Hand neu geformt werden kann. Somit gibt Jesper Jensen den alten Flaschen ein neues Leben. Die Gläser gibt es in den Größen Small, Medium und Large einzeln und als (Geschenke)-Set zu kaufen.

Die Idee, seine Produktion in der Hauptstadt Deutschlands zu beginnen, kam durch das Fehlen einer „Glashytte“ (Glashütte). In Skandinavien beschreibt das Wort ein traditionelles Glasatelier.

Fifty/Fifty – Energiesparen an Schulen

Unter dem Dach „fifty/fifty – Energiesparen an Schulen“ organisiert das unabhängige Institut für Umweltfragen Energiesparprojekte an Berliner Schulen. Forciert werden minimalinvasive Maßnahmen, die rein nutzerorientiert sind. Schüler:innen wie Lehrkräfte sollen etwa darauf achten, Wärme, Licht und Elektrizität möglichst effizient zu nutzen, sprich: Licht nur an, wenn es gebraucht wird, Heizung aus, wenn es zu warm ist, Fernseher, Beamer und anderen technischen Schnickschnack nach Benutzen ausstellen, auf Standby verzichten. Notwendige Kleininvestitionen und Reparaturen sollen dabei aufgedeckt, die Kosten dafür (teilweise) übernommen werden. Das dadurch eingesparte Geld, sollen die Schulen zunächst als Belohnung bekommen. Weitere Anreize sollen noch kommen.

Limala: Mode für den Boden

Das Berliner Label Limala von Samira Mahboub und Zaid Charkaoui achtet auf faire Bezahlung. Foto: Limala
Das Berliner Label Limala von Samira Mahboub und Zaid Charkaoui achtet auf faire Bezahlung. Foto: Limala

Die Teppiche des Berliner Labels Limala sind nicht nur wunderschön, sondern fördern eine zeitgenössische Produktion von traditioneller Handwerkskunst. Die Gründer:innen Samira Mahboub und Zaid Charkaoui kooperieren mit Familien aus einem Dorf im marokkanischen Atlasgebirge. Künstlerischer Austausch auf Augenhöhe, faire Bezahlung und nachhaltige Geschäftsbeziehungen liegen dabei im Fokus.

Re-Use Superstore: Gute Dinge bewahren

Im Re-Use Store in Karstadt lässt sich das ein oder andere Schmuckstück finden. Foto: Guilherme Mancuso
Im Re-Use Store in Karstadt lässt sich das ein oder andere Schmuckstück finden. Foto: Guilherme Mancuso

Wer eine sorgfältig kuratierte Auswahl von Vintage-Kleidung und -Möbeln und außerdem überarbeitete Second-Hand-Elektrokleingeräte sucht, ist im Re-Use Superstore bei Karstadt am Hermannplatz richtig. Haltet inne im Repair-Café und lernt mehr über das Reparieren von Dingen in den regelmäßig stattfindenden Talks und Workshops.

  • Re-Use Superstore in Karstadt, Hermannplatz 5-10, Kreuzberg, Mo–Sa 10–20 Uhr, Repair-Café: Di + Fr 10–18 Uhr

Sozial einkaufen im Socialladen

Der Socialladen I bietet nicht nur Kleidung sondern auch Möbel. Foto: Socialladen
Der Socialladen I bietet nicht nur Kleidung, sondern auch Möbel. Foto: Socialladen

Der Neuköllner Socialladen I ist ein Secondhand-Geschäft und ein sozialer Schmelztiegel. Hier kommen Menschen zusammen, die an der Armutsgrenze leben ebenso wie junge modeaffine Leute aus der Neuköllner-Kreativbubble. Wer Kleidung und Möbel zum kleinen Preis sucht, wird hier fündig. Ebenso eine Fundgrube für alle, die Lust auf Upcycling haben. Zudem ist der Socialladen eine gute Abgabestelle für Spenden, die im Gegensatz zu großen, gewinnorientierten Altkleiderunternehmen tatsächlich einen sozialen Beitrag leisten.

  • Socialladen I Neuköllnische Allee 132, Neukölln, Mo-Fr 9-18 Uhr

Klein, aber fein

Bis zu 600 Kilometer schafft der nachhaltige XBus. Foto: Evetta

Elektrisch betriebene Leichtfahrzeuge könnten die Verkehrsemissionen um mehr als 40 Prozent senken. Neben E- Bikes und Scootern können sogenannte Microcars daran großen Anteil haben. Mit dem XBus und der Evetta kommen nun demnächst zwei solcher Leichtfahrzeuge auf den Markt. Beim XBus lässt sich die Batterie eigenständig austauschen; so lässt sich eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern erzielen. Die Evetta, eine Adaption des sogenannten Knutschkugelautos aus den 50ern, soll über 200 Kilometer am Stück schaffen können. Für beide Automodelle gibt es schon Vorbestellungen. Auf den Markt kommen sollen sie spätestens 2024.

Mehr Infos über Nachhaltigkeit in Berlin

Ihr wollt mehr über Nachhaltigkeit in Berlin herausfinden? Unsere neue Edition „Nachhaltigkeit“ verrät euch alles nützliche zu dem Thema in den Bereichen Politik, Stadtentwicklung, Energie und Ressourcen, Mode, Essen & Trinken, Mobilität & Reisen, Kultur, Jobs und Wissenschaft. Ihr erhaltet die Edition in euren Zeitschriftenläden, Kiosken und Supermärkten eures Vertrauens und versandkostenfrei in unserem Online-Shop.

Mehr Tipps, wie ihr euer Leben nachhaltiger gestalten könnt, erfahrt ihr außerdem bei unseren Tipps für einen umweltfreundlichen Alltag. Ihr habt noch nicht genug? Wir haben 12 grüne Start-ups in Berlin für euch: Von gerettetem Essen bis zu fairen Kondomen. Vielleicht braucht ihr aber auch noch Hilfe, wie ihr euren Haushalt Zero Waste gestaltet? Wir zeigen euch, wie man am besten Müll vermeidet.

Tip Berlin - Support your local Stadtmagazin