Zeitgenössischer Schmuck von 15 Designern und regelmäßig wechselnde Fotografieausstellungen stehen dort gleichberechtigt nebeneinander. Dass diese beiden Kunstrichtungen mehr gemeinsam haben, als es zunächst scheint, wird an den Arbeiten des Architekturfotografen Stefan Kiess deutlich, mit dessen Bilder (Abb.) Brinkmanns Galerie eröffnet.
Stefan Kiess‘ „Architexturen“
Für seine Werke, die er „Architexturen“ nennt, wählt Kiess aus einem Objekt einen Ausschnitt aus, bearbeitet und entfremdet ihn und setzt alles wie bei einer Collage neu zusammen. Ähnlich wie bei der Schmuckkunst geht es also um das Fügen und das Verbinden von Elementen, um Strukturen und Abstraktionen und um einen ganz eigenen Blick auf Dinge und Motive, die schon tausendfach gesehen wurden.
In Brinkmanns Galerie findet man daher individuelle von modischen Trends losgelöste Stücke wie floral-filigranen Ohrschmuck von Sophia Epp oder kinetische Ringe aus Edelstahl von Michael Berger. Bei Brinkmanns eigener Kollektion „Endless“ handelt es sich um formal reduzierte, aber äußerst spannungsvolle Armreifen und Ketten, die scheinbar weder Anfang noch Ende haben. Sie und die Aussteller in ihrer Galerie teilen die Überzeugung, dass Schmuck mehr ist als Statussymbol oder modisches Accessoire. „Wir wollen mit dieser gemeinsamen Plattform auch etwas für die gesellschaftliche Wertschätzung der Schmuckkunst tun“, sagt Beate Brinkmann.
Text: Henrike Möller
Fotos: Stefan Kiess, Beate Brinkmann, Evelyn Vanderloock
Galerie Beate Brinkmann
Linienstraße 215, Mitte, Tel. 28 44 53 01,
Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 13–17 Uhr