Der Berliner Zeichner Flix hat schon die Abenteuer von Don Quijote und Spirou adaptiert, jetzt entwarf er exklusiv für den tip den Siebdruck „Das Marsupilami in Berlin“. Das Bild stammt aus Flix‘ neuem Comic „Das Humboldt-Tier“ (Carlsen) und zeigt das schwarz-gelbe Wesen, wie er sich auf die Siegessäule geflüchtet hat und über die Stadt blickt, fast so, wie die Engel in Wim Wenders‘ Klassiker „Der Himmel über Berlin“.
Nach Spirou bringt Flix mit dem Humboldt-Tier erneut eine französischen Comic-Ikone nach Berlin: Das Marsupilami. Der schwarz-gelbe Comic-Held ist die pure Anarchie, sein Verhalten nahezu unberechenbar. Es kann seine eigene Brut (und auch kleine Vogelkinder) zärtlich beschützen, es kann aber auch wütend, mit allen vier Gliedmaßen und einem zum Knoten aufgerollten Schwanz auf Störenfriede einprügeln. Ähnlich anarchisch ist die biologische Zuordnung dieses südamerikanischen Dschungelwesens: Marsupilamis legen Eier, haben aber trotzdem einen Bauchnabel.
Erdacht hat sich dieses Fabeltier das belgische Zeichengenie André Franquin, der es 1952 für seine Serie „Spirou und Fantasio“ schuf. Als Franquin 1969 „Spirou“ verließ, nahm er die Rechte für das Marsupilami mit, benutze die Figur aber nur noch in ein paar Kurzgeschichten. Die Marsu-Alben, die ab 1987 erschienen, konnten nicht an die große Zeit des Ausnahmekünstlers anknüpfen, schließlich landete die Figur sogar in einer mittelmäßigen Disney-Serie. Doch Rettung naht: Der Berliner Zeichner und Autor Flix hat jetzt ein Album vorgelegt, dass an Franquins Arbeiten anknüpfen kann.
Alexander von Humboldt schickt das Marsupilami ins Naturkundemuseum
In „Das Humboldt-Tier“ ist es der große preußische Gelehrte Alexander von Humboldt, der bei seiner Reise nach Südamerika im Jahr 1802 zum ersten Mal ein Marsupilami beschreiben kann. Von der eigenen Begeisterung fortgetragen, verschifft er ein Exemplar des seltenen Tiers an das Naturkundemuseum in Berlin, wo der Koffer – wie so viele andere Exponate Humboldts – in Vergessenheit gerät.
Bis im Jahr 1931 die kleine Mimmi das schlafende Wesen entdeckt und erweckt. Was folgt, ist eine wilde Jagd durch das Berlin der Weimarer Zeit, denn – „Huba! Huba!“ – das Marsupilami will nach Hause. Doch vorher verbreitet es noch ordentlich Chaos auf den Straßen der Reichshauptstadt (gebt dem Tier doch keinen Zucker!).
Das Humboldt-Tier – Ein Marsupilami-Abenteuer von Flix, Carlsen Verlag, 74 S., 16 €, im Oktober erscheint eine Deluxe-Ausgabe.
Siebdruck: Das Marsupilami in Berlin
Der handgefertigte Siebdruck im Format 50 x 70 cm erscheint in einer limitierten Auflage von 99 Stück, ist signiert und nummeriert und kostet 99 Euro. Bestellungen sind ab sofort möglich, die Auslieferung beginnt am 15. August 2022.
Bestellungen unter: www.tip-berlin.de/siebdruck
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Flix hat schon einmal einen Siebdruck für den tip entworfen, hier geht es zu den letzten Exemplaren von „Schöne Töchter“. Für urbane Stimmung einer Bar sorgt der Pop-Art-Künstler und Musiker Jim Avignon, hier ist sein Siebdruck „Bar Berlin“. Und die preisgekrönte Comic-Künstlerin Barbara Yelin führt in ihrer Arbeit „Du musst nach Berlin“ in den Tumult der 1920er-Jahre.