Im Südosten des Bezirks Mitte schlägt Berlins französisches Herz. Das Warenhaus Galeries Lafayette liegt an der belebten Friedrichstraße. Ableger des berühmten Modehauses gibt es in ganz Frankreich und einige wenige auch im internationalen Ausland – 1996 zogen mit der Galeries Lafayette achttausend Quadratmeter französisches Savoir-Vivre nach Berlin.
Bitte beachten: Das Warenhaus Galeries Lafayette ist geschlossen, der 31. Juli 2024 war der letzte Öffnungstag
Galeries Lafayette: Ähnliche Idee schon in der DDR
Die Lage der Berliner Galeries Lafayette könnte exklusiver kaum sein: Die Friedrichstraße gilt neben anderen Prachtstraßen wie dem Kurfürstendamm oder Unter den Linden als eine Hauptschlagader Berlins. Ein Besuch im französischen Einkaufszentrum sollte also unbedingt mit einem Bummel an der Shoppingmeile verbunden werden – die Vergangenheit der Friedrichstraße ist genauso bewegt wie ihre Gegenwart.
Die Idee, ein französisches Kaufhaus in Mitte zu errichten, geht auf die 1980er-Jahre zurück, als die Stadt noch geteilt war. Damals verfolgte die DDR-Führung den Plan, die Friedrichstraße in ein französisches Prachtboulevard zu verwandeln. Als Vorbild sollten Bauten des Architekten Ricardo Bofill dienen, die zu der Zeit das Pariser Stadtbild prägten.
Nach dem Mauerfall wurden diese Arbeiten zwar nicht fortgeführt, an der Ecke Französische Straße entstanden jedoch die Galeries Lafayette. 1996 wurde in Berlin Eröffnung gefeiert. Das Warenhaus etablierte sich als eines der ersten Unternehmen nach der deutschen Wiedervereinigung im ehemaligen Ostteil Berlins.
Der Gebäudekomplex, in dem sich die Galeries Lafayette befinden, wird auch als Quartier 207 bezeichnet. Die Bezeichnung rührt daher, dass die Treuhandanstalt der DDR das Areal der Friedrichstadt-Passagen in drei Teile aufteilte. Neben dem Quartier 207 existieren noch die Quartiere 205 und 206, Teile der Friedrichstadt-Passagen, die heute größtenteils als Wohn- bzw. Gewerbeimmobilien genutzt werden.
Das französische Unternehmen Galeries Lafayette betreibt neben den berühmten, gleichnamigen Warenhäusern in Paris und Berlin zudem weitere Filialen im Mutterland Frankreich sowie in Dubai, Indonesien und Marokko.
Galeries Lafayette: Berliner Glasbau des preisgekrönten Architekten Jean Nouvel
Das Gebäude Quartier 207 in Berlin ist ein Entwurf des preisgekrönten, französischen Architekten Jean Nouvel. Weltweit tragen neben der Galeries Lafayette auch Bauwerke wie das Louvre Abu Dhabi und die Pariser Philharmonie Nouvels Handschrift.
Architektonische Merkmale der Galeries Lafayette in Berlin sind die kühl-glänzende, gläserne Fassade sowie die mächtigen Zylinder aus Glas, die sich durch den Gebäudekomplex ziehen, und seine Aufteilung und die Beleuchtung einzigartig machen. An der Fassade über dem Eingang hängt ein vertikaler Garten des Pariser Botanikers und Gartenkünstlers Patrick Blanc.
Shopping in den Galeries Lafayette: wie ein Spaziergang an der Seine
Die Galeries Lafayette erstrecken sich auf fünf Etagen. Auf rund 8000 Quadratmetern werden exklusive Waren des gehobenen Bedarf angeboten. Das Sortiment wird insbesondere von Damen- und Herrenmode sowie Schmuck und Kosmetik charakterisiert.
2012 wurde das Erdgeschoss des Warenhauses renoviert: Durch ein neues Beleuchtungskonzept und große Bilder, die Pariser Hausfassaden und Straßen der französischen Hauptstadt zeigen, erscheint der Gang durch das Erdgeschoss wie ein Spaziergang an der Seine.
Im Untergeschoss befindet sich die berühmte Feinschmeckerabteilung. Hier werden vor allem französische Delikatessen angeboten, neben einer Austern- und Champagnerbar gibt es unter anderem auch ein französisches Bistro, ein Sushi-Restaurant und einen Weinkeller mit Bar.
Im Untergeschoss befindet sich außerdem eine Buchhandlung, die rund elftausend Bücher internationaler Autor*innen in französischer Sprache führt.
Die Galeries Lafayette möchten ihren Kund*innen nicht nur ein französisches Lebensgefühl verkaufen, sondern dieses auch näher bringen. Highlights im Warenhaus an der Friedrichstraße sind regelmäßige Kulturevents wie kulinarische Seminare, musikalische Shoppingnächte oder Autorengespräche.
Die Galeries Lafayette: Öffnungszeiten, Anreise, Parkplätze und Shops
- Größe Das Warenhaus erstreckt sich auf fünf Etagen und insgesamt 8.000 Quadratmeter.
- Besonderheit In den Galeries Lafayette finden regelmäßige Kulturevents statt – zum Beispiel musikalische Shoppingnächte, kulinarische Seminare und Autorentreffen.
- Anfahrt Am schnellsten erreicht man die Galeries Lafayette vom U-Bahnhof Unter den Linden. Am U Unter den Linden halten die U-Bahn-Linien U5 und U6, die Buslinien 100, 147 und 300 sowie die Nachtbus-Linien N5 und N6. Vom S- und U-Bahnhof Friedrichstraße läuft man zu Fuß rund zehn Minuten. Dort verkehren die S-Bahn-Linien S1, S2, S25, S26, S3, S5, S7 und S9, außerdem die U-Bahn-Linie 6. Den S+U Friedrichstraße erreicht man auch mit der Buslinie 147, nachts mit dem Bus N6 oder mit den Tramlinien 12 und M1. Wer mit dem PKW kommt, kann in der Tiefgarage der Friedrichstadt-Passagen parken, die knapp 300 Stellplätze bietet. Das Parkhaus ist rund um die Uhr geöffnet und kostet 2,50€ pro Stunde. Der Tageshöchstsatz liegt bei 18€.
- Adresse Friedrichstraße 76-78, Mitte
- Öffnungszeiten Mo-Sa 11-19 Uhr
- Homepage
Mehr Shopping in Berlin
Weitere Einkaufszentren und Kaufhäuser findet ihr hier. Wurde vom Schandfleck zum Westberliner Wahrzeichen: Das Europa-Center am Kurfürstendamm hat auf achtzigtausend Quadratmetern eine Menge zu bieten. Das KaDeWe ist wie die Galeries Lafayette mehr eine Berliner Sehenswürdigkeit als ein Kaufhaus. Und: Diese tollen Berliner Buchhandlungen bieten spannende Lektüre und hochrangige Literatur für die Zeit im Lockdown.