Es darf wieder eingekauft werden in Berlin – zumindest ein bisschen und unter bestimmten Voraussetzungen. Die neuen Lockdown-Regeln der Bundesregierung und der Länder sehen diverse Szenarien für verschiedene Inzidenz-Werte vor. Richtig ist, dass der Einzelhandel wieder Kundschaft empfangen darf. Unter welchen Umständen, erklären wir hier.
Inzidenz-Werte: Wann darf eingekauft werden?
Bei einer Inzidenz unter 50 pro 100.000 Einwohnern darf der Einzelhandel einen Kunden pro zehn beziehungsweise 20 Quadratmetern empfangen, das ist grundsätzlich abhängig davon, wie geräumig das Geschäft selbst ist. Liegt die Inzidenz zwischen 50 und 100, ist Termin-Shoppping möglich, wobei nur ein Kunde pro 40 Quadratmetern im Geschäft sein darf.
Was ändert sich für Supermärkte und andere Geschäfte des täglichen Bedarfs?
Vorerst gar nichts, hier gilt schon die gesamte Zeit die 20-Quadratmeter-Regel. Der Senat hat die Liste der Geschäfte, die zum täglichen Bedarf gehören, dabei erweitert. Damit bedarf es in folgenden Geschäften keiner Anmeldung:
- Supermärkte
- Drogerien
- Apotheken
- Reformhäuser
- Haustierbedarf
- Gartencenter (neu)
- Blumengeschäfte (neu)
- Babybedarf (neu)
- Hörgeräte- und Sehhilfen-Fachgeschäfte
Was gilt für Baumärkte?
Für den Baumarkt braucht ihr einen Termin, einige Ketten bieten Online-Anmeldedienste, es ist aber auch oft auch möglich, sich direkt am Ort des Geschehens einen Termin geben zu lassen. Leider unwahrscheinlich: dass ihr einfach hineinspazieren könnt. Am besten vorher über den Ablauf informieren.
Machen die Kaufhäuser und Elektromärkte wieder auf?
Ja. Das KaDeWe bietet Termin-Shopping an, ihr dürft ein bis zwei Stunden in dem Kaufhaus verbringen. Auch Galeria Kaufhof Karstadt bietet einen entsprechenden Service von 30 Minuten bis vier Stunden. In den neun Berliner Filialen gab es für und ab Dienstagvormittag noch einige freie Slots. Die großen Elektrohändler wie Saturn und MediaMarkt bieten ebenfalls online Informationen, was im jeweiligen Stammmarkt derzeit möglich ist.
Und was ist mit den vielen kleinen Geschäften?
Tja, die haben derzeit die größten Probleme mit den ganzen Regeln – denn oft fehlt die technische Infrastruktur, online schnell zu reagieren und zum Beispiel Anmeldesysteme aufzuziehen. Heißt: Wer zu bestimmten Geschäften will, sollte vorher selbst online recherchieren oder im Zweifel einfach anrufen.
Und die großen Ketten?
Die werden schnell Wege finde und Terminsysteme online stellen, teils läuft das über eigene Plattformen bereits, teils werden Fremdanbieter wie Eventbrite für die Terminvergabe genutzt. Wer bei Douglas Parfüm oder bei H&M Klamotten einkaufen will, kann sich bereits online über nahegelegene Filialen und über Hotlines informieren.
Und die Buchgeschäfte?
Die machen weiter wie bisher. Denn Buchgeschäfte in Berlin durften, anders als in den meisten anderen Bundesländern, den gesamten Lockdown hindurch geöffnet bleiben. Genauso wie Papeterien übrigens.
Wie lange geht das alles gut?
Solange, wie die Inzidenz in Berlin unter 100 bleibt. Ansonsten macht alles wieder dicht. Was es für die Unternehmen nicht unbedingt leichter macht, zu planen.
Den gesamte Lockdown-Öffnungsplan erklären wir euch hier. Trotz Erlaubnis vom Senat: Berlins Museen können oder möchten nicht öffnen. Berlins Nachtleben seit Corona: „Bei Sexpartys ist das mit Abstand schwer.“