In fast jedem Bezirk gibt es Wochenmärkte in Berlin, die uns mit Obst und Gemüse aus der Region, Fleisch und Fisch versorgen. Unter freiem Himmel einzukaufen hebt die Stimmung und Berlins Märkte sind so vielseitig, dass der Ausflug zu einer Entdeckungsreise wird. Wer Lust auf Regionales und einen entspannten Markttag hat, sollte diese Wochenmärkte in Berlin aufsuchen…
Wochenmarkt auf dem Boxhagener Platz

Es gibt nicht viele Märkte, auf denen man gleich den gesamten Wochenendeinkauf erledigen könnte, aber der Markt auf dem Boxhagener Platz gehört definitiv dazu. Das Gemüse kommt wahlweise vom Großmarkt, direkt vom Bauern oder sogar mit Bio-Siegel. Kuratierte Delikatessen stehen Marktstand an Marktstand mit soliden Grundnahrungsmitteln. Dazu ein paar Imbissstände, um den Hunger beim Einkauf vor Ort zu stillen. Wegen der einzuhaltenden Abstandsregeln können zurzeit nur fünfzig Prozent der Stammhändler samstags ihre Waren anbieten.
- Wochenmarkt auf dem Boxhagener Platz Friedrichshain, Sa 9–15.30 Uhr, www.boxhagenerplatz.org
Wochenmarkt am Südstern
Der Wochenmarkt am Südstern ist einer der ältesten Märkte der Stadt. Lange schon bevor „from Farm to Table“ in aller Munde war, sind Biobauern und Produzenten aus Brandenburg Samstag für Samstag in den Kreuzberger Kiez gekommen. Auch heute erwehrt sich der Markt jedweden Hipster-Verdachts. Neben allen bäuerlichen Erzeugnissen begeistert der Blumenstand. Zudem: mehrere köstliche Imbissangebote.
- Wochenmarkt am Südstern Kreuzberg, Sa 10–16 Uhr, www.diemarktplaner.de/neuer-markt-am-suedstern
Ökomarkt am Kollwitzplatz
Genau genommen werden die Märkte am Donnerstag und am Samstag von unterschiedlichen Veranstaltern organisiert. Mit ihrem umfangreichen Angebot an regionalen und biologisch produzierten Lebensmitteln sind aber beide Märkte über die Kiezgrenzen hinaus in aller Munde. Die Qualität stimmt, die Preise sind gelegentlich happig. Auch, weil der Kollwitzmarkt längst auch ein touristisches Spektakel ist. Dennoch: Zwischen Gulaschkanone und Weißwurst-Zuzler gibt es noch immer kulinarische Entdeckungen.
- Ökomarkt am Kollwitzplatz Prenzlauer Berg, Do 12–19 Uhr, www.grueneliga-berlin.de/themen-projekte2/oekomarkt
Winterfeldtmarkt

Hier und dort ist noch immer vom „orientalischen“ Markt am Winterfeldtplatz die Rede. Dabei findet der Winterfeldtmarkt eine handwerkliche Lebensmittelkultur längst auch in Italien oder am Ammersee, von wo die fabelhaften Steckerlfische kommen. An anderen Ständen haben die Qualität, aber auch die Preise eher Großmarktniveau. Indes: Die Mischung macht’s, ein solider Klassiker unter den Märkten.
- Winterfeldtmarkt Schöneberg, Mi 8–14, Sa 8–16 Uhr, www.winterfeldtplatz.winterfeldt-markt.de
Wochenmarkt am Maybachufer

Orientalisches Ufer am Berliner Gewässer: Der sogenannte „Türkenmarkt“ bietet vor allem Produkte aus dem Mittelmeerraum, Brot, süßes Gebäck, Schafskäse und Gewürze. Obst und Gemüse gibt es oft zu besonders günstigen Preisen, die engagierte Marktleute lautstark verkünden. Neben orientalischen Snacks wie Falafel, Gözleme oder Sesamkringeln werden auch afrikanische Snacks, karibische Kakaogetränke oder Trink-Kokosnüsse angeboten. Sicher der authentischste Markt dieser Stadt.
- Wochenmarkt am Maybachufer Neukölln, Di, Fr 11–18.30 Uhr, www.diemarktplaner.de/maybachufer
Karl-August-Markt
Eweline, Cilena und die Rote Laura sind drei von 15 Speisekartoffelsorten bei Pipenhagens auf dem Karl-August-Markt. Seit den 1950er-Jahren verkauft Familie Pipenhagen hier schon Gemüse. Kurz: Der Markt hat eine stolze Tradition, die sich auch in den traditionellen Marktzeiten ausdrückt. Um 7 Uhr geht es los. Klassiker mit solidem Bio-Angebot und sogar einigen exotischen Entdeckungen.
- Karl-August-Markt Karl-August-Platz, Charlottenburg, Mi 8–13, Sa 8–14 Uhr
Ökomarkt am Chamissoplatz

Auf dem 1994 von Anwohnern gegründeten Ökomarkt ist Qualität nicht nur Ehrensache, sondern man kann sich darauf verlassen. Es gibt Schafsmilchprodukte aus der Lausitz, direkt daneben Teltower Rübchen vom gleichnamigen Biohof, nebenan kann man das Kräutersalz selbst im Steinmörtel stampfen. Ganz nebenbei gewinnt man beim Schlendern über den Markt einen guten Überblick über die gängigen Biozertifikate. Von Demeter und Bioland bis hin zum Verbund Ökohöfe Nordost Brandenburg ist alles vertreten. Vom Bezirk hat der Markt aufgrund der derzeitigen Lage weitere Fläche zugewiesen bekommen, sodass mehr als genug Abstand gewahrt werden kann.
- Ökomarkt am Chamissoplatz Kreuzberg, Sa 9–15 Uhr, www.oekomarkt-chamissoplatz.de
Schillermarkt am Herrfurthplatz
Nicht viele Märkte strahlen ein solches Kleinstadtidyll aus: Die Bänke und Stände vor der imposanten Genezarethkirche am Herrfurthplatz sind Treff für die unterschiedlichsten Kiezgestalten, Ausgangspunkt für Spaziergänge über das ehemalige Flugfeld Tempelhof oder Rastplatz nach dem Einkauf auf der lauten Hermannstraße. 15 bis 20 liebevoll dekorierte Stände. Martin, ein Bauer aus Rüdnitz, hilft gern, die Zutaten fürs sonntägliche Mittagessen zusammenzusammeln. Neben regionalen Produkten wie Imkerhonig werden Bio-Gemüse und -Backwaren, aber auch Federweißer aus Baden angeboten.
- Schillermarkt am Herrfurthplatz Herrfurthplatz, Neukölln, Sa 10–16 Uhr, www.mv-perske.de/schillermarkt
Wochenmarkt am Mexikoplatz

Ein kleiner Markt, dem man aber anmerkt, dass er mit Verstand kuratiert worden ist. Keine Dopplungen und keine Ware, die man genauso im nächsten Supermarkt bekommt. Stattdessen rund zwanzig Stände in fast schon dörflicher Atmosphäre, darunter auch ein Bio-Metzger. Frische Blumen, frische Kräuter, frisches Gemüse, ein Kleinod. In Zehlendorf-Mitte an der S-Bahn-Station findet der andere Wochenmarkt Zehlendorfs übrigens ebenfalls weiter statt – viel Auswahl also!
- Wochenmarkt am Mexikoplatz Zehlendorf, Sa 9–15 Uhr
Wochenmarkt Die Dicke Linda
Dieser Wochen- war anfangs nur ein Monatsmarkt. Aber natürlich (!) war das neue Neukölln längst bereit für einen wöchentlichen Regionalmarkt. Das der nach jener Kartoffelsorte benannt wurde, die die Saatgutindustrie eigentlich verbieten wollte, das passt. Auf dem Kranoldplatz verkaufen Bauern weiter ihre Ernte, und den Honig sammeln die Bienen im Kiez. Ein echter Tipp ist der Wildhandel Bublitz. Entspannte Atmosphäre, ehrliche Produkte, okaye Preise. Nahversorgung und gleichzeitig Wohlfühlort.
- Wochenmarkt Die Dicke Linda Kranoldplatz, Neukölln, Sa 10–16 Uhr, www.dicke-linda-markt.de
Markthalle Neun

Auch Märkte, die nicht unter freiem Himmel stattfinden, haben in dieser Liste ihre Daseinsberechtigung: Schon allein wegen der neuen Lust am Essen, für die sie längst zum Symbol geworden ist. Dabei wird schnell vergessen, dass die historische Markthalle noch immer eine Markthalle ist. Eine mit radikal regionalem Gemüse, mit hervorragendem Käse (Alte Milch) und mit dem besten Metzger der Stadt (Kumpel und Keule) – und die alle auch trotz Corona weiterhin offen bleiben und Berliner*innen mit guten Produkten versorgen. Dieser Wochenmarkt ist und bleibt ein Lebensmittelpunkt.
- Markthalle Neun Eisenbahnstraße 42/43, Kreuzberg, Mo, Di, Mi, Fr 12–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr, www.markthalleneun.de
Einkaufen unter freiem Himmel ist schon schön. Aber ein Besuch in Berlins Markthallen lohnt sich einfach immer! Und nach dem Einkauf genießen wir ein bisschen das schöne Sommerwetter, auf das wir so lange gewartet haben. In diesen Berliner Cafés könnt ihr in der Sonne sitzen und genießen. Und wer nicht genug von regionalen Lebensmitteln bekommen kann und ein bisschen Zeit hat, um in Berlins Umland zu fahren: Diese 12 Bio-Bauernhöfe verkaufen euch tolle Lebensmittel.