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Bouldern in Berlin: An diesen Wänden klettert ihr schwindelfrei

Bouldern in Berlin könnt ihr an vielen Orten. Bei diesem Klettersport ohne sichernde Seile geht es um Technik, um elegant ausgeführte Sprünge, um das Meistern gelegentlich absurder Routen. Wer hier fällt, bleibt (in der Regel) ohne Verletzungen, kann also direkt einen weiteren Versuch wagen. Wir stellen euch Boulderhallen und Outdoor-Anlagen in Berlin vor, in denen ihr trainieren könnt.


Basement Boulderstudio: Viel Fläche, viel Spaß

Es mag hoch erscheinen, doch in Realität befindet sich die Frau nur wenige Zentimeter über dem Boden. Der Kamerawinkel macht Bouldern noch spannender. Foto: Milos Djurvic

Auf 1800 Quadratmeter findet ihr im Basement Boulderstudio nicht nur ausgeklügelte Parcours, sondern auch einen vollausgestatteten Fitnessbereich. Falls gelegentlich Kraft und Ausdauer fehlen, was hinsichtlich der ganzheitlichen Belastung des Boulderns nicht überraschend ist, könnt ihr dort Defizite angehen. Klimmzüge und Radfahren auf der Stelle sind vielleicht nicht ganz so spaßig wie an Wänden rumzukraxeln, helfen aber ebenjene Beschäftigung noch unterhaltsamer zu gestalten.

  • Basement Boulderstudio Stresemannstraße 72, Kreuzberg, Mo-Fr 8-23 Uhr, Sa & So 10-22 Uhr, ab 8,90 €, weitere Infos hier

Ostbloc Boulderhalle

Die Manöver beim Bouldern sind durchaus beeindruckend. Foto: FAB/Ostbloc Boulderhalle

Seit 2010 klettern Menschen schon in einer alten Lagerhalle am Rummelsburger Hafen. Ostbloc ist die älteste Boulder-Einrichtung Berlins. Es ist überraschend, wie lange es dauerte, bis der Sport in der Hauptstadt ankam. Bereits 2001 gab es die erste Weltmeisterschaft. Doch Trends brauchen nun mal ihre Zeit, um sich zu entwickeln. Lutz Schneider und Jakob Hoppstock sorgten zumindest für einen ersten Schubs, als sie den Ostbloc eröffneten. Zum Glück. Heute können sich Kletterfreudige auf rund 1000 Quadratmetern austoben. Wer einen ersten Gehversuch wagt, kann sich zusätzlich auf Tipps der Erfahreneren verlassen.

  • Ostbloc Boulderhalle Hauptstraße 13, Rummelsburg, Mo-Fr 10-23 Uhr, Sa & So 9-23 Uhr, ab 7 €, weitere Infos findet ihr hier

Boulderklub Kreuzberg

1300 Quadratmeter Fläche (groß!), 36 Parcours (abwechslungsreich!) und eigenes Merch (hübsch!) machen den Boulderklub Kreuzberg zu einer schönen Anlaufstelle für bodennahe Kletterer:innen. Einsteiger:innen können, wenn sie denn wollen, in den Technikkursen die Grundlagen lernen, Fortgeschrittene sofort loslegen.

  • Boulderklub Kreuzberg Ohlauer Straße 38, Kreuzberg, Mo-Fr 15-22 Uhr, Sa & So 9-22 Uhr, ab 6 €, weitere Infos (etwa zur Reservierung) findet ihr hier

Cliffhanger Boulderlounge

Bloß nicht runterschauen! Foto: Cliffhanger Berlin

Vielleicht mag Bouldern einfach wirken, geht es doch „nur“ darum, kleine Parcours hinter sich zu bringen. Na ja, Gehen ist auch eine olympische Disziplin, trotzdem wird jemand nicht gleich Medaillen gewinnen, weil er täglich zum Späti um die Ecke läuft. Um einen Sport richtig auszuführen, braucht es eben Übung. In der Cliffhanger Boulderlounge könnt ihr mehrere Kurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen besuchen. Dank gut gestalteter Parcours könnt ihr je nach Erfahrungsstand frustfrei an euren Fertigkeiten feilen.

  • Cliffhanger Boulderlounge Telegrafenweg 21, Haselhorst, Mo-So 10-22 Uhr, ab 9 €, weitere Infos findet ihr hier

Am Berliner Kegel in Friedrichshain

Bei gutem Wetter macht das Klettern am Kegel richtig Spaß! Foto: Imago/POP-EYE

Der Kegel ermöglicht Klettern unter freiem Himmel. Und nach dem anstrengenden Aufstieg raubt einem der Ausblick vom rund 20 Meter hohen Turm über Friedrichshain bis hin zur East Side Gallery und zum Fernsehturm schlussendlich den Restatem raubt. Beim Seilklettern kommt ihr ganz nach oben, Bouldern ist nur unterhalb der ersten Zwischensicherung erlaubt. Und auf die Seilschaften der anderen Kletterer müsst ihr Rücksicht nehmen.

Verletzungen sind beim Bouldern trotz Fallschutzmatten nicht auszuschließen, daher sollte bei bestimmten Griffen jemand zum „Spotten“ zur Seite stehen: Dabei steht eine zweite Person hinter den Kletternden, die diese bei einem Sturz aus einer Höhe von ein bis drei Metern auf die Füße und die Matte lenken kann, um Schäden am Rücken bei einem Sturz zu vermeiden.

  • Der Kegel Revaler Straße 99, Friedrichshain, Mo-So 9-23 Uhr, Tel. 030/66 76 68 37, Bouldern und Seilklettern kostet 8, erm. 6 €, online

Naturnah in Neukölln

Im Bouldergarten kann man sich bei jedem Wetter gut auspowern. Foto: Bouldergarten

Die Mitarbeiter:innen im Bouldergarten fasziniert der Wechsel von eher mental anspruchsvollen Klettern zum das gesamte Bewegungsrepertoire des Körpers fordernden Bouldern. Für Einsteigende bietet das Team Kurse zum Kletterns ohne Seil an. Und im Außenbereich gibt es dabei auch viel Natur.

  • Bouldergarten Thiemannstraße 1, Neukölln, Mo-Fr 10-23 Uhr, Sa & So 10-22 Uhr, ab 6 €, Tel. 030/22 47 98 15, weitere Infos hier

Bright Site im Naumannpark

Beim Bouldern ist Kraft in den Armen gefragt. Nicht jeder schafft es wie dieser Kletterer nach ganz oben. Foto: Tony Günther

Unter dem Motto „Klettern kennt jeder, Bouldern ist anders“ geht es in der rundum verglasten Boulderhalle Bright Site im Schöneberger Naumannpark auf zwei gigantische Boulderobjekte, die mitten in der historischen Industrieanlage stehen. Bei Tageslicht kann hier nicht nur indoor, sondern auch outdoor geklettert werden. Es gibt eine eigene Kinderhalle. Draußen gibt es dazu vielseitige Außenwände und einen Slackline-Parcours.

  • Bright Site Wilhelm-Kabus-Straße 40, Schöneberg, Mo-So 9-23 Uhr, ab 8,90 €, Tel. 030/49 08 07 07, online

18 Meter hoch hinaus im Südbloc Mariendorf

Ein besonderes Highlight des Südbloc ist sein riesiger Außenbereich. Innen bietet die Halle auf 1.600 Quadratmetern einen freistehenden 18 Meter Doppeldachpilz, eine Boulderspeedwand und eine separate Schulungswand. Zusätzlich finden sich mehrere Sitzbereiche, eine sonnige Terrasse und eine 15-Meter-Slackline. Ein Bistro-Tresen, ein Yogaraum, großzügige Duschen sowie ein Trainingsbereich runden das Angebot der Boulderhalle ab.

  • Südbloc Großbeerenstraße 2-10, Mariendorf, Mo-So 9-23 Uhr, ab 7 €, Tel. 030/74 00 18 10, weitere Infos hier

Magic Mountain im Wedding

Ein Berg mitten in Berlin: der Magic Mountain. Foto: Imago/Sebastian Wells

Zuletzt wurden in der Magic Mountain Kletterhalle mehr als 130 Routen in- und outdoor neu geschraubt. Seit 2002 steht die Halle unweit des Bahnhofs Gesundbrunnen. Abgesehen von der 2.200-Quadratmeter-Kletterfläche mit rund 300 abwechslungsreichen Routen in bis zu 15 Metern Höhe kann hier auch gebouldert werden. Dafür schraubt das Team der Magic Mountain Kletterhalle 30 Boulder monatlich. Was die Mitarbeiter:innen dabei verbindet, ist die Liebe zur Bewegung in der Natur und zur Umwelt. Deshalb setzten in der Kletterhalle vor allem auf Nachhaltigkeit – auch bei der Ausstattung und Gestaltung der Kletteranlagen.

  • Magic Mountain Kletterhalle Böttgerstraße 20, Wedding, ab 10 €, Fr-Di 10-23.30 Uhr, Do 8-23.30 Uhr, Tel. 030/88 71 57 90, online

Boulderworx in Wilmersdorf

Versteckt in einem Hinterhof im Herzen Wilmersdorfs liegt die Boulderhalle Boulderworx. Egal ob für erfahrenen Boulderasse, die nach der nächsten Herausforderung suchen, oder blutige Anfänger:innen, die das Bouldern ausprobieren möchten: Diese kleine Halle hält für alle etwas in parat. Bis zur niedrigen Decke brauchen Sportler:innen nur weniger Züge – hier kommt es auf die Technik an. Bewegungsrätsel nicht nur lösen, sondern auch mal selbst stellen – im Boulderworx kein Problem. Am Vorturm darf man sein eigenen Boulder setzen.

  • Boulderworx Berliner Straße 46, Wilmersdorf, Mo 15-21 Uhr, Di-Fr 13-21 Uhr, Sa & So nur untere Halle bis 19 Uhr, Tel. 030/79 78 46 46, weitere Infos hier

Bouldern am Wuhletalwächter

Der Wuhletalwächter in Marzahn. Foto: Imago/Volker Preußer

Der Wuhletalwächter steht mitten in Marzahn: ein sechseitiger Kletterturm aus Beton auf einer Grundfläche von zehn mal zehn Metern. 17,5 Meter ragt der Wuhletalwächter in die Höhe. Wer hier rund um die Uhr klettern will, braucht aber nicht unbedingt ein Seil mitzubringen. Eine Boulderwand, betrieben vom Alpinclub Berlin, die insgesamt auf eine Fläche von 400 Qudratmetern kommt, führt einmal um den Kletterturm.

  • Wuhletalwächter Havemannstraße/Kemberger Straße, Marzahn, Tel. 030/34 50 88 04, online

Kletterturm am Teufelsberg

Der Kletterturm wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas teuflisch, ist aber einer der beliebtesten Orte zum Bouldern in Berlin. Foto: Imago/Schöning

Seit 1970 steht der Kletterturm am Teufelsberg den Berliner Kletter:innen zur Verfügung, wobei die Vielzahl der gebotenen Kletterrouten – über 60 an der Zahl – ihn noch heute zu einer der beliebtesten Kletteranlage Berlins machen.

Funfact: Fünf Jahre nach Eröffnung kopierten südamerikanische Studenten der TU Berlin die Baupläne. Seit 1976 steht in Quito, der Hauptstadt Ecuardors, ein exaktes Ebenbild des 9,8 Meter hohen Berliner Kletterturms. Am Kletterturm Teufelsberg ist das Klettern Mitgliedern des Deutschen Alpenvereins DAV vorbehalten.

  • Kletterturm Teufelsberg Teufelsseechaussee, Charlottenburg, online

Dicke Berta in Pankow

Die organische Wandstruktur der Boulderhalle Berta Block ermöglicht trickreiches Klettern an senkrechten bis stark überhängenden Wänden in bis zu viereinhalb Metern Höhe. Und nachdem man den frei stehenden Block im Zentrum der Halle – die „Dicke Berta“ – erklommen hat, kann man auch endlich aufatmen. Ambitionierte Kletterer:innen können in einem speziellen Trainingsbereich gezieltes Systemtraining betreiben, die Wand hat hier eine Neigung von 15 bis 35 Grad.

  • Berta Block Boulderhalle Mühlenstraße 62, Pankow, Mo-So 9-23 Uhr, ab 6 €, Tel. 030/91 42 47 30, online

Kriegsgeschichte am Humboldthain

Freeclimber an der Kletterwand des Flakturms am Humboldthain in Berlin. Foto: Imago/Müller-Stauffenberg

Auf relativ geringer Fläche finden sich am Flakturm im Volkspark Humboldthain verhältnismäßig viele Routen. Mit Schwierigkeitsgrad Stufe sechs und aufwärts sind diese aber definitiv nichts für Anfänger:innen. An dieser Klettersportstätte scheiden sich nicht nur im Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad die Geister. Schließlich ist die Anlage zuallererst ein Kriegsrelikt. Ein Bollwerk aus Beton, zerfurcht von rissigen Narben, überdimensionalen Kratern und übersät mit unzähligen Einschusslöchern. An insgesamt drei Stellen in Berlin wurden von 1940 bis 1942 insgesamt sechs monströse Flaktürme errichtet, um das Stadtzentrum gegen alliierte Luftangriffe mit schweren Geschützen zu verteidigen. Die anderen beiden Orte waren der Volkspark Friedrichshain und der Große Tiergarten.

Seit ein paar Jahren gibt es zum Bunker eine Liste, auf der digital mit Punkten festgehalten wird, wer die meisten Routen geknackt hat. Der Kultstatus des Anlage lässt sich jedoch weniger dadurch begreifen als durch die prägnanteste Eigenschaft des Flakturms. Er ist eine der ältesten Anlagen der Stadt mit den genialsten Routen, die über all die Jahre kaum verändert wurden. Das Klettern hier ist kostenlos, allerdings Mitgliedern des DAV vorbehalten. Was man sonst noch Schönes im Humboldthain erleben kann, lest ihr hier.

  • Flakturm im Humboldthain Hochstraße 5, Gesundbrunnen, mehr Infos online

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Ihr wollt noch höher klettern? In diesen Kletterwäldern in Berlin und Brandenburg könnt ihr Höhenluft schnuppern. Wenn ihr fit werden wollt, ohne viel Geld dafür zu bezahlen, dann schaut euch doch diese Outdoor-Sport-Anlagen in Berlin an. Bisschen mehr Adrenalin gefällig? Wie wäre es mit diesen Skateparks in Berlin? Falls ihr noch mehr Inspiration für körperliche Ertüchtigung sucht, findet ihr hier all unsere Sport-Texte.

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