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Boykott der Fußball-WM: Diese Organisationen könnt ihr unterstützen

In Katar ist Fußball-WM – und in Berlin ist man daran nicht sonderlich interessiert. Viele Orte haben sich gegen die Liveübertragung entschieden, es gibt eine ganze Menge Alternativprogramm. Und vor allem gibt es zahlreiche Orte und Organisationen, die auf Spenden angewiesen sind und sich für Wanderarbeiter in Katar, die LGBTQ+-Community im Land und generell für die Menschenrechte einsetzen. Ein Überblick.


Kampagne von Amnesty International zur Unterstützung der Wanderarbeiter

Amnesty International ruft auf zur Kompensation was Qatar und FIFA den Wanderarbeiten angetan haben. Foto: Imago/ANP

Amnesty International ist eine weltweit aktive, politisch, ökonomisch und religiös unabhängige Bewegung mit mehr als zehn Millionen Mitgliedern, die sich für Menschenrechte einsetzen. Sie recherchieren und decken Fakten auf, wenn irgendwo Missstände auftreten – wie in Katar. Bei Amnesty International werden Spendengelder gesammelt, welche unter anderem in die Publik-Machung von Missbrauch von Menschenrechten sowie Kampagnen und Aktionen investiert werden. Unter diesem Link findet ihr den Finanzreport der und eine detaillierte Auflistung, wo das Geld hinein investiert wird.

  • Amnesty International online

Berliner Organisation „Watch and Share“

Live-Übertragung einer früheren WM vor der Kulturbrauerei. Foto: Imago/Seeliger

Bei „Watch and Share“ geht es darum, den Lieblingsfußballspielern zuzusehen, ohne dabei die Arbeiter:innen zu vergessen, die beim Bau der Stadien und während der Durchführung der Weltmeisterschaft gestorben sind. Die Idee stammt von Isabella Renner Jones, 18 Jahre alt und selbst Fußballerin. Ihr Motto: Mitfiebern, Mithelfen. Wie funktioniert „Watch and Share“? An Public-Viewing-Orten wie Kulturbrauerei oder Mauersegler werden während der Spiele aufklärende Flyer verteilt und Spenden gesammelt. Das Geld geht dann an Organisationen wie Business and Human Rights Resource Center, Amnesty International und Human Rights Watch. Für Live-Updates folgt dem Instagram-Kanal von Watch and Share @watch.and.share22. Zudem könnt ihr auch bequem von zuhause aus über diesen Link spenden.


All out: Petition zur Sicherheit von LGBTQIA+-Fans

Das Foto stammt von der Pride Parade 2022 in Toronto. Foto: Imago/NurPhoto

Eine Petition mit mehreren 10.000 Unterschriften fordert:

  • Die Gewährleistung der Sicherheit aller LGBTQ+-Menschen, die zur WM 2022 nach Katar reisen. Kein WM-Fan sollte in Angst reisen müssen, nur um ein WM-Spiel zu sehen.
  • Artikel 296 des katarischen Strafgesetzbuches stellt Homosexualität unter Strafe – die Petition fordert die dauerhafte Aufhebung dieses und anderer diskriminierender Gesetze.
  • FIFA-Funktionäre sollen Druck auf die katarische Regierung ausüben: „Die Welt schaut zu. Jetzt ist es an euch zu zeigen, dass die FIFA und Katar die Werte einer modernen Welt verkörpern, in der Liebe kein Verbrechen ist – nicht nur dieses Jahr, sondern immer.“

Hier könnt ihr die Petition unterschreiben.


Bei dieser Organisation kommen die Fakten auf den Tisch

Plakat mit dem aufgemalten Spruch: „Freedom until were all equal.“ Foto: Imago/Raph Peters

Das Business & Human Rights Resource Center verstärkt die Stimmen der Diskriminierten und der Menschenrechtsverteidiger, hilft Unternehmen bei der Auseinandersetzung mit Menschenrechtsfragen und schafft Transparenz bei Fragen rund um Menschenrechtsthematiken. Entsprechend berichtet die Organisation fortlaufend über die Umstände in Katar. Diese Arbeit kann durch Spendengelder hier unterstützt werden.

  • Business & Human Rights Resource Center online

Sie machen auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam

LGBTQ Flagge auf einem Fußballfeld in England. Foto: Imago/Phil Bryan

Die Human Rights Watch ist eine Nichtregierungsorganisation. Sie setzt sich zum Schutz der Menschenrechte ein, indem sie die internationale Öffentlichkeit auf die Missstände aufmerksam macht und den Opfern eine Stimme gibt. Unter anderem recherchiert die Human Rights Watch auch in Katar. Anhand des Newsletters könnt ihr stets auf dem Laufenden bleiben, spenden für die NGO könnt ihr hier.


Gegen Sklaverei und Ausbeutung: IJM

Boykottaufruf auf einem Fußballplatz. Foto: Imago/KBS-Picture

Die Nichtregierungsorganisation IJM (International Justice Mission) bezeichnet sich selbst als „Anwalt der Freiheit“. Im Zuge der WM in Katar lautet die Forderung: Fair Play für alle. Konkret: Freiheit und Arbeit ohne Ausbeutung. Die IJM ermittelt und befreit mit der Polizei Betroffene aus Sklaverei und anderen Gewaltsituationen. Die Betroffenen werden danach weiter psychologisch unterstützt. Auf der Spendenseite seht ihr, wie viel die unterschiedlichen Arten der Unterstützungen im Durchschnitt kosten.

  • IJM Anwalt der Freiheit online

Goals for Good, Spende für jedes Goal

Demonstration zum Boykott der Fußballweltmeisterschaft in Katar. Foto: IMAGO/NurPhoto

Der Hashtag von Palais F*luxx lautet #KatarKontern. Palais F*luxx spendet einen Euro für jedes Tor, das während der Weltmeisterschaft in Katar fällt. Das Geld wird dann an die in Berlin ansässige NGO „Discover Football“ gespendet, die sich insbesondere für muslimische Frauen einsetzt. Wie ihr mitmachen könnt? Schreibt eine Mail und seid dabei. So einfach. Als Info: Die Toranzahl wird euch nicht ruinieren. Die höchsten Torzahl wurde 1998 und 2014 mit je 171 Toren erreicht.


Theater statt Katar

Schild vor dem Ratibor Theater in Berlin. Foto: IMAGO/Sven Lambert

Das Ratibor Theater spendet nicht selbst, aber der Eintritt kostet lediglich fünf Euro und am Ausgang wird Geld für Amnesty International gesammelt. Das Ziel ist es, ein gutes Alternativprogramm anzubieten und trotzdem auf die Spende aufmerksam zu machen.


Mehr dazu

Man muss es sich auch leisten können, nicht hinzuschauen. Unterstützt eure Lieblingskneipen – manche Fußballkneipen übertragen die WM. Sportlicher Aktivismus: Der Verein “Vorspiel SSL Berlin” veranstaltet mit “Kicken statt Gucken” ein Protestturnier gegen die WM in Katar. Und überhaupt gibt es richtig Kontra: Über den Berliner Widerstand gegen die WM schreiben wir hier. Jubeln für das Heimatteam: Fußballkneipen in Berlin, die zum Lieblingsverein passen, zeigen wir euch hier. Ebenso interessant ist, wie Berliner Frauenteams den Fußball erneuern. Oder ihr widmet euch lieber dem Tischfußball: Die besten Kickerkneipen Berlins findet ihr hier. Mehr findet ihr in unserer Sport-Rubrik.

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