• Lifestyle
  • Sport
  • Berliner Fitnessstudios wieder offen: Endlich wieder Muskelkater

Fitness

Berliner Fitnessstudios wieder offen: Endlich wieder Muskelkater

Monatelang waren sie dicht, nun sind in Berlin die Fitnessstudios wieder offen. Höchste Zeit, mal wieder zum Training zu gehen, findet unsere Autorin, die eigentlich lieber auf der Couch oder im Park liegt – und eigentlich schon gekündigt hatte. Vieles hat sich verändert in den Fitnessstudios, stellt sie fest – aber es ist gut, endlich wieder Muskelkater zu haben. Ein kleiner Einblick.

Monatelang waren sie vom Lockdown betroffen, nun sind Fitnessstudios in Berlin unter Auflagen wieder offen. Foto: Imago/Hanno Bode
Monatelang waren sie vom Lockdown betroffen, nun sind Fitnessstudios in Berlin unter Auflagen wieder offen. Foto: Imago/Hanno Bode

Ich packe meine Tasche und nehme mit…

Ich hatte mich im Oktober vergangenen Jahres bei einer Fitnessstudio-Kette in Berlin angemeldet. Rückblickend nicht die beste Idee, ich hatte noch einen Monat zum Trainieren, bevor der zweite Lockdown kam. Seitdem bezahle ich jeden Monat Geld, ohne Sport zu machen. Die gute Nachricht jedoch: Ich kann, nach einer Kündigung, die letzten bezahlten Monate noch dranhängen und weiter trainieren. Jetzt habe ich mich erst einmal über die Wiedereröffnung gefreut und wollte gleich mal sehen, wie alles so läuft.

Ich buchte mir also kurzfristig meinen Termin und packte meine Sporttasche. Was braucht man nochmal alles? Sportsachen, Turnschuhe, Handtuch, Trinkflasche, Maske und ach ja, meinen Mitgliedsausweis. Wo ich den das letzte Mal, also im Oktober, hingelegt habe, das wusste ich nicht mehr. Nach kurzer Panik vor der 30-Euro-Gebühr und einer halben Stunde Suchen ist er mir doch noch in die Hände gefallen. Was ein Glück.

Fitnessstudios wieder offen: Sport will gut geplant sein

Auch im Oktober gab es Corona-Auflagen: die Maske war Pflicht, nur am Sportgerät durfte man diese absetzen. Jetzt gibt es noch neue Regeln. Seit dem 4. Juni sind die Fitnessstudios in Berlin wieder offen. Zum Trainieren muss man auf der Website des jeweiligen Studios nun einen Termin buchen muss. Hier kann man nur bestimmte Uhrzeiten anklicken, alle 75 Minuten gibt es einen Wechsel.

Fitnessstudios sind offen, aber viele Plätze bleiben frei. Nur wenige kamen zum Training. Foto: Friederike Ossenschmidt

Zuerst dachte ich, dass die Terminbuchungen mich abschrecken würden. Sich wirklich zu binden, genau dann Sport zu machen – ich muss dazu sagen, dass ich nicht die größte Sportskanone bin und gerne auf der Couch oder in einem der schönen Berliner Parks liege – mich sportlich auszupowern ist schon lange nicht mehr eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. So war ich früher auch oft nicht all zu motiviert, mich zum Sport aufzuraffen. Nun sind die Fitnessstudios wieder offen. Und mit dem Buchungssystem muss man seinen Termin auch wahrnehmen. Irgendwie hilft das doch, seinen Sport strukturiert zu planen und nicht alles auf den nächsten Tag zu schieben.

Auch im Fitnessstudio gibt ein Negativ-Test Sicherheit

Auch bei den Fitnessstudios müssen nun vorerst alle einen negativen Test vorweisen können, wenn sie nicht vollständig geimpft oder genesen sind. Das gab allen ein Stück von Sicherheit. Ebenso konnten, durch die Begrenzung der Personenzahl, alle immer genug Abstand halten. Dazu muss jeder nach der Benutzung die Geräte desinfizieren. Schön zu sehen, dass sich nun auch alle daran halten. Zur Not erinnert man die anderen auch mal daran.

Hygiene ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Auch nicht schlecht, wenn sich alle öfter die Hände waschen und desinfizieren. Foto: Imago/Eibner

In den Berliner Fitnessstudios gilt auch die Maskenpflicht. Nur am Gerät darf man diese absetzen – und daran scheinen sich auch alle zu halten. Außer in den Umkleiden. Hier nahmen viele ihre Masken ab. Dadurch, dass nur wenige da waren ging es, doch werden die Studios bestimmt bald wieder voller und man muss in den Umkleiden enger zusammen rücken. Mal sehen, wie das weiter geht. Gut, Duschen mit Maske ist natürlich auch keine Lösung.

Trainieren mit nur 40 anderen, ein komisches Gefühl

Das Fitnessstudio ist relativ groß, jedes Gerät gibt es mehrfach. Und die Lage, direkt am Alexanderplatz, ist für viele auch attraktiv, sodass das Studio sonst immer sehr voll ist. Doch am ersten Tag der Öffnung war kein Ansturm zu sehen. Beim Betreten des Studios war alles leer. Niemand auf den Geräten, niemand in den Umkleiden. Das lag vorerst am Wechsel der Zeit-Slots, doch auch nach einer halben Stunde war hier wirklich wenig los. Viele, die endlich wieder richtig pumpen wollten, zog es in den Hantelraum, dort hörte man das ein oder andere Mal ein qualvolles, dennoch befriedigendes Stöhnen, wenn jemand wieder die Gewichte in die Luft presste.

Kaum Menschen im Fitnessstudio. Jedes zweite Gerät muss weiterhin frei bleiben, um genügend Abstand zu wahren. Foto: Friederike Ossenschmidt

So machte ich meine typische Runde: Laufband, Bauch-Beine-Po, Dehnung. Ich fand immer ein freies Gerät und fühlte mich auch mit dem Abstand zu den anderen sicher. Erst war mir etwas mulmig, ein komisches Gefühl, die Maske am Gerät abzusetzen und in einem geschlossenen Raum mit anderen Leuten zu sein. Doch es fühlte sich schnell gut an. Wenn man die Geräte wechselte, hatten natürlich alle eine Maske auf.

Keine Kondition, aber Muskelkater

Etwas peinlich, aber ich bin gegangen. Ich bin 25 Minuten schnell auf dem Laufband gegangen. Schweiß ohne Ende, Luftnot und wacklige Beine. Ich konnte nicht mehr. Meine Kondition liegt zur Zeit wirklich bei Null, seit Oktober habe ich vielleicht fünf Home-Workouts gemacht. Für Anfänger:innen und von 20 Minuten Länge. Also nicht wirklich viel – und das habe ich gemerkt. So haben mir auch die 75 Minuten Aufenthalt mehr als gereicht für das erste Mal. Ab nächster Woche starten in meinem Fitness-Studio auch wieder Kurse. Bevor ich hier mitmache, muss ich definitiv noch etwas mehr Kondition aufbauen.

Außerdem habe ich noch drei Tage nach meinem kurzen Aufenthalt im Studio Muskelkater. Wirklich viel habe ich nicht gemacht, dennoch hat es für große Schmerzen gereicht. Naja, so merkt man wenigstens, dass es etwas hat.

Die Sommer-Bodys gab es trotzdem

Berlin, ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, doch du hast die Lockdown-Zeit ohne große Gewichtszunahme geschafft. Alle sahen blendend aus. Und das nicht nur im Studio. Seit letzter Woche ist in Berlin plötzlich Sommer. Egal ob im Park, beim Einkaufen oder am See. Man sieht trainierte Körper und attraktive Menschen. Viele haben sich dann doch im zweiten und dritten Lockdown für gesunde Ernährung und Sport entschieden und nicht für Kuchenbacken, wie im ersten.

Die Studios werden wohl bald wieder voll sein. Auch nicht schlimm, solange wir die Corona-Inzidenz im Griff haben. Auch ich werde nun wieder öfter hingehen und hoffe auf eine baldige Steigerung meiner Kondition. 30 Minuten schnelles Gehen sollten doch wohl drin sein.


Mehr Berlin erleben

Einen Überblick über Fitnessstudios in Berlin geben wir euch hier. Kein Mitglied, aber trotzdem Lust auf Sport? Wir kennen zwölf Crossfit-Boxen in Berlin. Außerdem ist Sport mit mehreren Menschen wieder möglich. So sind auch Basketball-Plätze in Berlin wieder sehr beliebt. Weitere gute Orte für Outdoor-Sport verraten wir hier. Natürlich dürfen im Sommer auch nicht die schönen Beachvolleyball-Felder fehlen. Eine Abkühlung auf dem Wasser gefällig? Wir kennen tolle Stand-Up-Paddling-Verleihe in Berlin.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad