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Fußball in Berlin: Hertha und Union als Zuschauermagneten

Dass so eine große Stadt wie Berlin mehr als nur einen Fußballverein in der höchsten Spielklasse hat, ist gar nicht so selten, wie man im ersten Moment meinen mag. So etwas gibt es oder gab es in Rio de Janeiro, Madrid, Moskau oder auch in Bukarest, um nur einige zu nennen. In Italien sind es insgesamt vier Städte, wo es diese hohe Dichte an Top-Vereinen gibt. Und auch in der 2. Liga haben wir hier in Deutschland mit dem HSV und St. Pauli noch ein Beispiel.

Die Berliner Traditionsvereine Union Berlin und Hertha sorgen für volle Stadien. Foto: Unsplash/ji.mmm.yy
Die Berliner Traditionsvereine Union Berlin und Hertha sorgen für volle Stadien. Foto: Unsplash/ji.mmm.yy

Das lässt ja dann auch die Vermutung zu, dass Spiele beider Mannschaften gegeneinander dann auch als Zuschauermagnet dienen. Auf jeden Fall sind solche Spiele dann prädestiniert dafür, eine tolle Wette abzugeben, und zusätzlich kann auch gleich auf einen Sportwetten Bonus zurückgegriffen werden, um nochmal mehr Geld zum Wetten zur Verfügung zu haben. Dann kann man seine Wette auf das nächste Spiel der Hertha oder von Union abgeben.

Die lange und intensive Geschichte von Hertha und Union

Die Berliner Mauer trennte die Stadt. Während im Westen der seit 1892 existierende Hertha BSC beheimatet war, gründete sich nach der Trennung im Jahr 1966 ein neuer Verein, Union Berlin. Heute, wo beide Vereine in der gleichen Liga spielen, sind die beiden Traditionsvereine in erster Linie sportliche Rivalen, aber es gab in der langen Geschichte auch Fanfreundschaft genauso wie Provokation und Eskalation, aber auch wieder Versöhnung.

Während der Teilung Deutschlands war die Phase der mehr als 20 Jahre bestehenden Fanfreundschaft. Viele Fans der „Alten Dame“ Hertha besuchten das Stadion der „Eisernen“ von Union Berlin, die Alte Försterei. Im Gegenzug dazu begleiteten die Fans von Union dann Hertha BSC, wenn diese in der DDR oder anderen Ostblockländern spielten.

Das erste Zusammentreffen nach der Wiedervereinigung

Das erste Spiel der beiden Vereine gegeneinander fand am 27. Januar 1990, 79 Tage nach dem Mauerfall, im Olympiastadion statt. Das Spiel, dessen Eintrittspreis in beiden Währungen bezahlt werden konnte, sahen 51.270 Fans und es endete mit einem 2:1 für Hertha. Bis 2009 traf man sich dann zu vereinzelten Freundschaftsspielen wieder. Erst 2009 schaffte Union Berlin die Relegation und stieg von der dritten in die 2. Bundesliga auf. Hier waren beide Vereine dann erstmals sportliche Rivalen, was sich leider auch bei den Fans bemerkbar machte.

Eine erste Eskalation gab es während eines Freundschaftsspiels im Rahmen der Wiedereröffnung der Alten Försterei. Die Schuld daran unterstellten sich die Fans der Vereine gegenseitig. Die erste sportliche Auseinandersetzung, die im Rahmen eines Ligaspiels stattfand, endete mit einem Unentschieden. Das Spiel der Rückrunde gewann die Union 2:1. Schon bei diesen, aber vor allem dann in folgenden Spielen fand die Rivalität der Vereine nicht nur auf dem Spielfeld, sondern vor allem auch auf den Zuschauerrängen statt.

Beide Vereine in der höchsten deutschen Liga

In der 2. Liga spielte man insgesamt vier Mal gegeneinander: zwei Spiele in der Saison 2009/2010 und dann noch zwei in der Saison 2011/2012. Es dauerte dann sechs Jahre, bis sich beide Vereine in der höchsten deutschen Spielklasse wieder trafen. Das Spiel am 2. November 2019 war sicherlich etwas ganz Besonderes. Gespielt wurde wieder in der Alten Försterei, das Stadion glich einem Hexenkessel.

Bereits im Vorfeld machten die jeweiligen Fanlager in der Stadt mit Wandschmierereien und dem Aufkleben von Stickern unangenehm auf sich aufmerksam. Im Stadion selbst gab es dann eine von den Union-Fans präsentierte blau-weiße Medusa, die von den Eisernen bezwungen wurde. Im Gegenzug dazu verteilten die Fans der Alten Dame blau-weiße Jacken an das Publikum und verkörperten damit eine riesige Flagge im Gästeblock. Das eher enttäuschende Spiel musste zwischenzeitlich abgebrochen werden, da ausgehend von den Hertha-Fans gefährliche Pyrotechnik auf dem Spielfeld landete. Ebenso wurden auch Fanartikel der gegnerischen Mannschaft verbrannt. Das alles hatte nichts mehr mit der 30 Jahre zuvor bestehenden Freundschaft der beiden Fanlager gemeinsam.

Ein Versuch von Union-Fans, auf das Spielfeld zu gelangen, konnte unter Mitwirken des Union-Torwarts Gikiewicz aufgehalten werden. Für sein Handeln wurde er seinerzeit von den Fans und auch von den Medien gefeiert. Im Endeffekt konnte der 1. FC Union Berlin das Spiel dann 1:0 für sich entscheiden. Ein nächstes Treffen beider Mannschaften gab es am 04. November 2020. In der Hinrunde der Saison 2020/2021 trennte man sich 3:1, gewonnen hatte Hertha. Das Spiel der Rückrunde fand am 04. April 2021 statt und endete 1:1 unentschieden.

Am 20. November 2021 fand dann das Hinrundenspiel der Saison 2021/2022 statt, welches die Union mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Das Spiel der Rückrunde konnte Union am 9. April 2022 ebenfalls für sich entscheiden, Endstand dieses Auswärtsspiels: 1:4. Wie es sich in der jetzigen Saison für die Union entwickelt hat, wissen wir alle und die Fans sind sicherlich alle gespannt, ob sich ein Platz in der Tabellenspitze halten lässt.

Zusätzlich zu den Ligaspielen kam es aber auch noch am 19. Januar 2022 zu einem Treffen der Traditionsvereine, als diese das Achtelfinale des DFB-Pokals austragen mussten. Auch dieses Spiel konnten die Eisernen mit 3:2 für sich entscheiden und ins Viertelfinale einziehen.

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