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Skaten in Berlin: Eine Bildreise durch vier Jahrzehnte auf Rollen

Skaten in Berlin, das passt einfach. Glatter Asphalt so weit das Auge reicht, Parkplätze, Brachflächen, Treppen und Geländer. Die Hauptstadt ist ein riesiger Skatepark. Kein Wunder, dass hier an so ziemlich jeder Ecke Skater anzutreffen sind. Wir blicken zurück und schicken euch auf eine Bildreise durch vier Jahrzehnte auf Rollen. Entlang an bekannten Orten, von den Achtzigern bis heute, vom Palast der Republik zum Tempelhofer Feld.


Skaten in Berlin: Sportliche Dreharbeiten vor dem Reichstag (1988)

Im Kinderfilm „Der Sommer des Falken“ ist Stadtkind Rick immer wieder vor Berliner Wahrzeichen auf dem Skateboard zu sehen. Foto: Imago/United Archives/Frank Hempel

Wo heutzutage schwarze Limousinen vorfahren, skatete 1988 der Schauspieler Janos Crecelius bei den Dreharbeiten zum Kinderfilm „Der Sommer des Falken“. Bis zur Wiedervereinigung stand das Gebäude im Niemandslands direkt vor der Berliner Mauer, es gab keine Zäune und Absperrungen. Ein Museum war in den ehemaligen Parlamentsräumen beherbergt. Auf der großen Wiese konnte man picknicken oder gelegentlich Konzerte sehen. Und auf den Betonklötzen vor dem Reichstag konnte offensichtlich wunderbar geskatet werden. Auf die wechselhafte Geschichte des Reichstags blicken wir hier zurück.


Ron und Tanja auf dem Breitscheidplatz (1999)

Tanja stößt auf dem Breitscheidplatz unfreillig mit Ron zusammen. Zwischen ihnen funkt es sofort. Foto: Imago/United Archives/KPA

Mehr Neunziger geht kaum: In der ZDF-Serie „Ron und Tanja“ treffen zwei Teenager unfreiwillig auf dem Breitscheidplatz aufeinander, nachdem der skatende Ron die eisessende Tanja beinahe über den Haufen gefahren hat. Schnell funkt es zwischen ihnen…


Die Backstreet Boys schweben auf Skateboards durchs Velodrom (1999)

Was für eine Show. Die Backstreet Boys schweben auf Skateboards durchs Velodrom. Foto: Imago/BRIGANI-ART/HEINRICH

Wo wir gerade schon mal bei Teenagern in den Neunzigern sind, dürfen natürlich auch die Backstreet Boys nicht fehlen. Trendbewusst wie immer schweben sie auf ihrer Berlin-Show 1999 auf Skateboards durchs Velodrom. Die Jugendlichen müssen das einfach geliebt haben.


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Skaten in Berlin: Waghalsiger Sprung an der Siegessäule (2002)

In seinem gelben Shirt und mit ausgebreiteten Armen erinnert der Skater an die Goldelse. Foto: Imago/paulrose

An der Siegessäule zeigt ein Skater, was er kann. Mit seinen ausgebreiteten Armen und dem gelben Shirt scheint er die Goldelse nachzuahmen. Der große Stern und die Straße des 17. Juni sind mit ihren weitläufigen Asphaltflächen sehr beliebt bei Skatern. Gelegentlich finden hier auch Inline-Skating-Wettbewerbe statt. Wissenswertes zur Siegessäule findet ihr hier.


Breakdancer mit Skateboards auf dem Breitscheidplatz (2004)

Ein Breakdancer macht einen Handstand auf zwei Skateboards. Nicht schlecht… Foto: Imago/Ina Peek

Wer kann sich noch an die akrobatischen Breakdance-Skater auf dem Breitscheidplatz erinnern? Regelmäßig lieferte die Crew beeindruckende Moves ab. Tanz, Musik und Skatekultur wurden hierbei perfekt verbunden. Das Publikum war stets begeistert. Die Berliner Hip-Hop-Geschichte in Bildern.


Skateboard-Action vor der Neuen Nationalgalerie (2005)

Die Fläche rund um die Neue Nationalgalerie ist ein Paradies für Skater. Eigentlich. Foto: Imago/photothek/Liesa Johannssen

Die Fläche rund um die Neue Nationalgalerie bietet ein Paradies für Skater. Die Rampen, Treppen und Handläufe sind so perfekt geeignet für beeindruckende und herausfordernde Tricks, dass sich selbst weltberühmte Skater regelmäßig blicken lassen. Kurz nach der Sanierung und Wiedereröffnung 2021 waren auch die Skater wieder da. Leider sollen, laut der Betreiber, durch die Alternativnutzung Schäden am besonderen Gebäude entstehen. Das Skaten vor der Neuen Nationalgalerie wurde verboten. Nach einer Petition für den Erhalt der Skatekultur an der Architektur-Ikone von Mies van der Rohe, kündigte der neue Direktor Klaus Biesenbach den Bau einer Halfpipe an. Bald könnte es dann wieder solche Fotos geben.


Skaten in Berlin: Halfpipe vor dem Palast der Republik (2005)

Ein beeindruckendes Bild. Palast der Republik, Fernsehturm und davor eine Halfpipe. Foto: Imago/PEMAX

Wo heute ein wiederaufgebautes Preußenschloss steht, befand sich früher der Palast der Republik. Man kann von beiden Gebäuden halten, was man will. Die Halfpipe vor Erichs Lampenladen mit dem Fernsehturm im Hintergrund sieht allerdings ziemlich cool aus. Auch diese berühmten Berliner Gebäude existieren nicht mehr.


Profiskater am Brandenburger Tor (2006)

Das perfekte Foto: Ein Skate-Wettbewerb hinter dem Brandenburger Tor 2006. Foto: Imago/Christoph Leib

Berlin ist eine Skateboard-Stadt. An vielen zentralen Plätzen findet man Skater, die die Straßen, Treppen, Rampen und Geländer zur Arena für Tricks und Competitions werden lassen. Ein Skater, der vor einem Wahrzeichen rumfliegt, ist daher kein seltenes Bild. Dieses spektakuläre Foto von einem Halfpipe-Wettbewerb hinter dem Brandenburg Tor ist besonders beeindruckend.


Ollie auf dem Brunnen der Völkerfreundschaft (2006)

So ziemlich alles kann zur Skatefläche werden, wie dieses Bild von einem Ollie am Alexanderplatz zeigt. Foto: Imago/PEMAX

Der Alexanderplatz könnte auch ein Skatepark sein. Überall Beton, Asphalt, Stufen und sogar der Brunnen der Völkerfreundschaft eignet sich als Sprungschanze. Die sozialistische Stadtplanung hatte wohl unfreiwillig ein gutes Gespür für befahrbare Flächen und herausfordernde Hindernisse. Das einzige Problem sind die Menschenmassen – anders als in Berlins dezidierten Skateparks.


Skaten in Berlin: Trabi-Stunt vor dem Kino International (2012)

Bei einer Premiere eines DDR-Skate-Films darf der Trabi natürlich nicht fehlen. Foto: Imago/Eventpress Herrmann

Der fiktionale Dokumentarfilm „This Ain’t California“ portraitiert drei Jugendliche Skater in der DDR. Für die Premiere 2012 hätte es wohl keinen passenderen Ort gegeben als das sozialistische Flaggschiff Kino International in der geschichtsträchtigen Karl-Marx-Allee. Um das interessante Skate-Film-Event abzurunden, sprang ein Titus-Skater über einen vollgestickerten Trabi.


Skateboard-Surfen auf dem Tempelhofer Feld (2013)

Mit Segel Richtung Sonnenuntergang. Das Tempelhofer Feld ist einzigartig. Foto: Imago/IPON

Das Tempelhofer Feld ist echt was Besonderes. Welche andere Großstadt hat eine so weitläufige Fläche zu bieten, die für die verschiedensten Aktivitäten genutzt werden kann. Die Landebahnen des ehemaligen Flughafens sind ein Paradies für Skater. Der Wind, der über das Feld pfeift, lädt sogar zum Skateboard-Surfen ein. Der Asphalt wird hierbei zum Wasser und das Board zum Surfbrett. Besonders bei Sonnenuntergang sind die hunderten Segel an diesem einzigartigen Ort ein wunderschöner Anblick. Alle Infos zum Tempelhofer Feld gibt es hier.


Subway-Skating an der U2 (2020)

U-Bahnhöfe wären perfekt zum Skaten. Die Sicherheitsleute sind allerdings keine Fans. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Und wenn man nach einem Skateboard-Tag auf dem Alexanderplatz, den Rampen der Neuen Nationalgalerie oder den Landebahnen auf dem Tempelhofer Feld immer noch nicht genug hat, gehts auf dem Skateboard nach Hause. Die langen Betongänge in den U-Bahnhöfen würden sich hierbei perfekt befahren lassen, wenn da nicht die Sicherheitsleute wären, die wirklich keine Fans von Skatern sind. Eine Skate-Competition in diesen schönen U-Bahnhöfen wäre doch mal was.


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