Festival

„Literatur: Berlin“ im März in Prenzlauer Berg

Das Festival Literatur: Berlin bespielt im März den Prenzlauer Berg mit Lesungen, Debatten und Musik. Aber zuvor kommt ein alter Bekannter

Olivier Guez, Foto: imago / Italy Photo Press

Lesegäste: Deepa Anappara , Bov Bjerg. Olivier Guez (v. l. im Uhrzeigersinn)

Wieder die Schwäbische Alb. Wieder Höppner. Wieder die Suizid-Thematik. Bov Bjergs Nachfolgeroman seines kürzlich verfilmten Überraschungs-Bestsellers „Auerhaus“ führt zumindest auf den ersten Blick auf vertrautes Terrain: Ein Vater, Höppner, reist in „Serpentinen“ mit seinem Sohn zu den Orten seiner Jugend auf der Alb. Und mit ihnen: Geister. Männliche Vorfahren, die eines gemeinsam haben: Sie starben von eigener Hand. Genau wie Frieder, Höppners WG-Kumpel in „Auerhaus“.

Bov Bjergs Buchpremiere am 11. Februar, 20 Uhr, im Palais in der Kulturbrauerei bildet eine Art Vorprogramm für das Lesefestival Literatur: Berlin, das in diesem Jahr in seiner sechsten Auflage vom 16. bis 29. März den Prenzlauer Berg bespielt. Was als Kiez-Event auf dem Kollwitzplatz begann, ist zu einem zweiwöchigen Festival mit rund 20 Veranstaltungen geworden, das zeitlich direkt an die Leipziger Buchmesse  (12. bis 15. März) anschließt. „Mittlerweile sind wir selbstbewusster geworden und schaffen ungewöhnliche Verbindungen“, sagt Organisator Johannes Martin. „Wir mischen die Genres.“ Es gibt Lesungen, Diskussionen, Musik. Darunter eine ganze Menge Buchpremieren.

So reist Oliver Guez, dessen Drehbuch „Der Staat gegen Fritz Bauer“ den Deutschen Filmpreis gewann, mit seinem Romandebüt „Koskas und die Wirren der Liebe“ am 17. März, 20 Uhr, ebenfalls im Palais in das Berlin der Nuller-Jahre, wo ein sephardisch-jüdischer Mittdreißiger Misslichkeiten der französischen Provinz zu entfliehen hofft. Tags darauf stellt die indische Autorin Deepa Anappara im Georg Büchner Buchladen „Die Detektive vom Bhoot-Basar“ vor , ihren bereits mehrfach ausgezeichneten Coming-of-age-Roman, in dem sich ein neunjähriger Junge auf die Suche nach verschwundenen Kindern macht. Weitere Gäste des Festivals, das in einem von mehreren Schwerpunkten den „Sound von 1990“ zu 30 Jahren Deutsche Einheit ergründet, sind unter anderem Tom Kummer, Téa Obreht, Jens Rosteck, Marion Brasch, Paulina Czienskowski und Doris Dörrie. Viel Klasse im Kiez.

Literatur: Berlin 16.3.–29.3., diverse Orte rund um die Kulturbrauerei, Prenzlauer Berg, www.literatur.berlin

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