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Lockdown-Lockerungen: tipBerlin erklärt die komplexen neuen Regelungen

Ab ins Museum? Möglich, vielleicht. Theater? Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ja – aber nur mit Schnelltest. Dafür vielleicht bald schon wieder 50 Leute draußen zusammen, unter Umständen, aha. Die neuen Lockdown-Lockerungen der Bundesregierung sind komplex. Vor allem hängt viel von den Entwicklungen der Corona-Fallzahlen ab. Wir erklären, was wann möglich ist.

Seit 1. März: Schulen und Friseur

Schulen, mit Individualregelungen pro Bundesland, dürfen öffnen. Berlin will Präsenzunterricht für alle Grundschulklassen ab dem 9. März ermöglichen. Generell sind Kitas und Friseure geöffnet.

Wieder offen nach Lockdown: Friseure. Foto: Imago/Zeitz

Ab 8. März: Einige Geschäfte, Fahrschulen, körpernahe Dienste, mehr Kontakte

Generell und unabhängig von der Inzidenz dürfen ab 8. März bundesweit Buchhandlungen (das war bisher in vielen Bundesländern auch schon so, in Berlin waren Buchhandlungen nicht vom Lockdown betroffen), Blumengeschäfte und Gartenmärkte öffnen. Brandenburg hat letzteren schon ab 1. März die Erlaubnis erteilt. Auch „körpernahe Dienstleistungen“ sind wieder möglich, mit tagesaktuellem Test sollen auch Fahr- und Flugschulen öffnen.

Die Kontaktbeschränkungen bleiben streng, werden aber gelockert. Ab 8. März dürfen sich wieder zwei Hausstände mit bis zu fünf Personen treffen. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Bisher galt: ein Haushalt darf sich mit einer weiteren Person treffen.

Ab 8. März, aber inzidenzabhängig: Einzelhandel, Museen, Sport

Nun wird es komplizierter: Liegt die Inzidenz unter 50, darf der Einzelhandel einen Kunden pro zehn beziehungsweise 20 Quadratmeter empfangen (abhängig von der Verkaufsfläche). Liegt die Inzidenz zwischen 50 und 100, ist Termin-Shoppping möglich, wobei nur ein Kunde pro 40 Quadratmetern im Geschäft sein darf.

Museen, Galerien, Zoos und Gärten sowie Gedenkstätten können ebenfalls bei einem Wert unter 50 öffnen. Steigt er auf einen Wert zwischen 50 und 100, ist eine Terminbuchung und Dokumentation nötig. In Berlin hatten Zoo und Tierpark durchgängig geöffnet.

Die Museen in Berlin bereiten sich auf die Rückkehr von Publikum vor. Die Alte Nationalgalerie, die James Simon Galerie, das Pergamonmuseum und Pergamon- Panorama sowie das Neue Museum wollen laut Berichten des „rbb“ bereits ab 16. März wieder öffnen. Weitere Häuser der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sollen ab 1. April folgen, jeweils mit Zeitfenster-Tickets, Kontaktdokumentation und Hygienemaßnahmen.

Draußen dürfen bis zu zehn Personen kontaktfrei Sport treiben, wenn der Wert unter 50 liegt. Zwischen 50 und 100 kommen bitte maximal fünf Personen aus zwei Haushalten beziehungsweise maximal 20 Kinder draußen zum Sport zusammen.

Frühstens ab 22. März, aber abhängig von der Inzidenz: Außengastronomie, Theater, Kinos, Sport

Noch einmal komplizierter wird der nächste Schritt. Denn er wird erst vollzogen, wenn der vorherige inzidenzabhängige Schritt (frühestens 8. März) tatsächlich eingetreten ist – und dann frühestens, wenn die Zahlen zwei Wochen stabil sind.

Könnten bald wieder öffnen: Kinos. Foto: Contini

Sollte das der Fall sein, dürften ab 22. März oder entsprechend später bei einer Inzidenz unter 50 Restaurants ihre Außengastronomie öffnen. Theater, Konzert- und Opernhäuser – die in Berlin nach Absprache eigentlich nicht vor Ostern öffnen sollten – und Kinos sind dann ebenfalls wieder auf. Und: Kontaktfreier Sport innen und Kontaktsport außen würden wieder erlaubt.

Liegt die Inzidenz dagegen unter den genannten Bestimmungen zwischen 50 und 100, gelten die gleichen Öffnungsbestimmungen – man bräuchte aber einen tagesaktuellen Schnell- oder Selbsttest.

Je nach Inzidenz frühestens ab 5. April: Veranstaltungen, Sport, mehr Kund*innen

Sonne auf dem Tempelhofer Feld: Läuft alles gut, sind bald auch wieder Außenveranstaltungen erlaubt. Unter (einigen) Umständen. Foto: Imago/Snapshot

Abermals gilt: Dieser Schritt gilt erst, wenn die vorherige Stufe eingetreten ist. Das heißt also, dass er auch deutlich weiter in die Zukunft geschoben werden könnte, sollte es bei dem vorherigen Schritt Verzögerungen geben.

Läuft also alles wunderbar, würde es bei einer Inzidenz unter 50 Freizeitveranstaltungen draußen mit bis zu 50 Gästen geben können. Auch Kontaktsport innen wäre dann wieder erlaubt.

Liegt der Wert zwischen 50 und 100, gibt es keine Veranstaltungen. Dafür darf der Einzelhandel dann auch einen Kunden pro zehn beziehunsgweise 20 Quadratmeter (abhängig der Größe des Geschäfts) empfangen. Das wäre bis zu diesem Schritt ausschließlich bei einer Inzidenz unter 50 möglich. Sport jeder Art, drinnen und draußen und mit oder ohne Kontakt ist ebenfalls bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 erlaubt.

Bis Ende April: Homeoffice

Die Regierung drängt Arbeitgeber*innen, so in den entsprechenden Jobs möglich, ihre Angestellten weiterhin im Homeoffice zu lassen – wohl bis Ende April.

Weitere Öffnungen

Was sonst noch möglich wird – und wann – wird am 22. März entschieden. Dann geht es um Gastronomie innen, weitere Kulturoptionen, Veranstaltungen, Reisen und Hotels. Entscheidungen dazu werden dann auch im Zusammenhang mit Impffortschritt und Testverfügbarkeit getroffen.

Einschränkungen und Rücknahmen

Steigt die Inzidenz über 100 und bleibt auf hohem Niveau, werden Schritte auch wieder zurückgenommen. Die Bundesländer haben Gestaltungsspielraum – es handelt sich um die gemeinsamen Entscheidungen der Bundesregierung mit den Ländern. Kanzlerin Angela Merkel hatte auf deutlich härtere Maßnahmen gedrängt.


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