Electro-Jazz 

Micatone spielen im A-Trane

Die Abschiednehmer: Micatone gehen mit ihrem Album „The Crack“ auf emotionale Achterbahnfahrt

Foto: Dovile Sermokas

Ihr letztes, nach den Leonard-Cohen-Zeilen „There’s a crack in everything/That’s how the light gets in“ benanntes Album „The Crack“ erzählt die Geschichte einer langen Trennung. Micatone-Frontfrau Lisa Bassenge singt mal einladend, mal abgründig, mal wehmütig und auch mal lasziv, aber immer höchst suggestiv vom Abschiednehmenwollen und Dochnichtkönnen, von einem allem zum Trotz immer wieder aufglimmenden Hoffnungsfunken und nicht zuletzt vom puren Glück des Einandergefundenhabens. Umso bemerkenswerter, dass diese einer emotionalen Achterbahnfahrt gleichenden Stücke nach ihrer Uraufführung zum Record Release im Jahr 2017 erst jetzt wieder live gespielt werden – und zwar im Rahmen der A-Trane-Sommerkonzerte, die drei Abende in Folge einem Künstler gewidmet sind.

Die 1992 im Herzen Charlottenburgs gegründete Spielstätte, die 2011 mit dem Live Entertainment Award als „bester Jazzclub Deutschlands“ ausgezeichnet wurde, ist nicht zuletzt für ihre audiophile Akustik bekannt. Kein Wunder, dass sich hier auch die Berliner Electrojazz-Ikonen in einem dem Ort adäquaten, semi-akustischen Gewand präsentieren. Lisa Bassenge am Mikro und Boris Meinhold an der Gitarre teilen sich die nur zwölf Quadratmeter kleine Bühne mit handverlesenen Meistern ihres Fachs: dem dänischen Jazzbassisten Andreas Lang, Jazzanova- und Seeed-Drummer Jan Burkamp und der umtriebigen Yazzkimo-Keyboarderin Yasmin Hadisubrata an Piano und Wurlitzer.

A-Trane Bleibtreustr. 1, Charlottenburg, Fr 12.–So 14.7., 21 Uhr, VVK 20 € zzgl. Gebühren

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