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Michael-Moore-Doku „Planet of the Humans“: Rundumschlag gegen grüne Energie

Der von Michael Moore produzierte Dokumentarfilm „Planet of the Humans“ nimmt sich „Grüne Energie“ vor. Und ist ziemlich umstritten. Bis 21. Mai ist der Film auf Youtube zu sehen. Eine Filmkritik von tip-Filmredakteur Martin Schwarz.

Michael Moore, Jeff Gibbs and Ozzie Zehner letztes Jahr beim „Traverse City Film Festival“ in Michigan. Foto: Planet of the Humans/JGanter

Zuerst einmal ist „Planet of the Humans“ eine kleine Mogelpackung: Dies ist nicht direkt der neue Dokumentarfilm von Michael Moore, jenem streitbaren Regisseur, der 1989 mit dem großartigen „Roger and Me“ debütierte, 2002 mit „Bowling for Columbine“ eine messerscharfe Analyse der US-Gesellschaft vorlegte und seither etliche vielbeachtete Filme vorgelegt hat – Moore fungiert in seinem neuen Film lediglich als Ausführender Produzent. Regie führte der Umweltspezialist Jeff Gibbs.

„Planet of the Humans“ ist Fundamentalkritik an alternativer Energiegewinnung

Und Gibbs liefert Fundamentalkritik, und das vor allem an den Methoden alternativer Energiegewinnung. Solaranlagen, Windturbinen und Elektroautos würden in der Herstellung viel zu viele fossile Materialien benötigen. Und Energie aus dem Verbrennen von Holz zu gewinnen, das könne ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. So bekommen hier einzelne Vertreter von Umweltschutzorganisationen genauso ihr Fett weg wie Al Gore oder Michael Bloomberg.

Gibbs‘ Fazit: Nur wenn die Menschheit sich in ihrem Verhalten zügelt, ist sie und auch die Erde zu retten. Das mag ja sein, dennoch wird den Machern nun von verschiedenen Seiten vorgeworfen, mit veralteten Daten zu argumentieren (mehr dazu hier). Zudem verbreitet Gibbs extrem schlechte Laune, ihm fehlt trotz einiger beeindruckender Bilder Moores sarkastischer Esprit und dessen Faible für einen wirkungsvolle Montage völlig. Das alles macht den Film trotz einiger Sequenzen, die zum Nachdenken anregen, zu einer anstrengenden und desillusionierenden Angelegenheit. Was allerdings auch durchkommt: Am besten für uns und unsere Welt wäre eine Abkehr vom Neoliberalismus und Revolverkapitalismus. Da allerdings haben Gibbs und Moore recht.

„Planet of the Humans“: USA 2019, 100 Min., Engl. OF mit engl., franz. oder portug. Untertiteln, kostenlos auf Youtube bis 21.5.

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