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Museum für Naturkunde: Geschichte, Ausstellungen – und ein Tyrannosaurus

Mitten in Berlin reiht sich neben dem Hauptbahnhof und der Elisabethkirche das Museum für Naturkunde an die historisch gewachsene Invalidenstraße ein. Deutschlands größtes Naturkundemuseum beherbergte seit 2015 das erste originale Skelett eines Tyrannosaurus rex in Europa. Tristan Otto, so wurde das Knochengerüst des T-Rex genannt, tauchte in vielen Filmproduktionen auf. 2021 verlieh das Museum es für eine Sonderausstellung nach Kopenhagen. Seit 23. August 2022 ist der Besuchermagnet zurück in Berlin. Dabei ist Tristan bei weitem nicht das einzige interessante Objekt im Museum für Naturkunde.

Mitten in Berlin befindet sich das größte Museum für Naturkunde Deutschlands. Foto: Imago/Joko

Das Museum für Naturkunde: Die Geschichte

Mit der Gründung der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität „Unter den Linden“ im Jahr 1810 sind damals drei Museen entstanden: Das Anatomisch-Zootomische Museum, das Mineralogische Museum (ab 1814) und das Zoologische Museum. Die Bestände dieser Museen stellten den Grundstock der Sammlungen. Als diese durch Schenkungen, Einkäufe und Funde zu viel Platz brauchten, wurde am 2. Dezember 1889 von Kaiser Wilhelm II das Museum in der Invalidenstraße eröffnet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ostflügel stark zerstört, 75 Prozent des Bestandes konnte aber gerettet werden. Und so war das Naturkundemuseum das erste Museum, das nach dem Krieg wieder eröffnete. In den Folgejahren kam es zu Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten, und 2010 eröffnete der Ostflügel sein Tore wieder mit der beeindruckenden Nass-Sammlung Deutschlands. Es gilt weltweit als eines der bedeutendsten Forschungseinrichtungen und lockt jährlich mehr als 500.000 Besucher:innen an.

Die Welt vor 150 Millionen Jahren: Die Saurierausstellung

Wie sah die Welt vor 150 Millionen Jahren aus? Das ist die große Frage mit der sich die Forscher in der Saurierausstellung des Museum für Naturkunde beschäftigen und euch einen Einblick in die Welt von Damals ermöglichen. Im Lichthof können Pflanzen und Fossilien des der späten Jurazeit bestaunt werden. Von Pflanzenfressern über Fleischfressern bis zu Flugsauriern lernt ihr alles über die Tiere, die den Planeten bewohnten, lange bevor der Mensch seine ersten Schritte auf der Erde machte.

Das Skelett des Tyrannosaurus Rex, genannt Tristan Otto, wird ab dem 23. August wieder im Naturkundemuseum ausgestellt. Foto: Imago/epd

Besonderes Highlight: Durch die Juraskope könnt ihr euch mittels einer Animation anschauen, wie sich die Skelette der Dinosaurier Schritt für Schritt in lebendige Tiere verwandeln.

System Erde: Der Multimedia-Globus im Museum für Naturkunde

Alles Rund um das Thema „Wie veränderte sich die Erde im Laufe der Zeit, und durch welche Faktoren werden die Veränderungen beeinflusst“, könnt ihr euch auf dem Multimedia-Globus des Museums für Naturkunde anschauen: „Wie entstehen Vulkane?“. „Warum sind Pferde nicht mehr so klein wie Dackel?“ und „Kann ein Meteorit wirklich auf die Erde einschlagen?“. Das sind Fragen, die sich die Ausstellung System Erde widmet.

Evolution in Aktion: Mutation und Selektion, wie funktioniert das?

Der Bereich der Ausstellung, der sich mit der Evolution von Tier-und Pflanzenarten beschäftigt, startet mit einer riesigen Installation: der Biodiversitätswand. Hier werden mehr als 3000 Tiere aus unterschiedlichen Lebensräumen vorgestellt. Die Tierpräparate reichen von Reptilien wie Schildkröten über Säugetiere wie die gestreiften Zebras bis zum Berliner Eisbär Knut und geben euch einen kleinen Einblick in die große Artenvielfalt dieser Erde.

Auch Berlins bekanntester Eisbär Knut ist im Museum für Naturkunde ausgestellt. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Kosmos und Sonnensystem: Eine Reise in das Universum

Ohne das Universum würde unsere Erde gar nicht existieren. Doch wie funktioniert das Sonnensystem überhaupt? Was sind Sterne und wie genau war das nochmal mit dem Urknall? Solche Fragen werden euch in der Ausstellung über den Kosmos und das Sonnensystem im Museum für Naturkunde beantwortet. Mit Hilfe einer Multimedia-Show könnt ihr euch auf eine Reise durch die Zeit begeben und auf dem fahrbaren Projektionshimmel die Geschichte des Universums im liegen studieren.

Die Nass-Sammlung des Museums für Naturkunde

Im Ostflügel des Museums werden in 256.000 Gläsern Tierpräparate in einem Gemisch aus 70 Prozent Alkohol und 30 Prozent Wasser konserviert. Seit 2010 ist dieser Bereich des Museums auch für Besucher:innen zugänglich und Teil des Ausstellungsrundganges.

Ein Beispiel der Nass-Sammlung im Museum für Naturkunde in Berlin. Mehr als 256 000 Gläser sind Teil der Sammlung. Foto: Imago/McPHOTO

Weitere Ausstellungen im Museum für Naturkunde:

Des Weiteren hat das Museum die größte Mineraliensammlung Deutschlands und eine Ausstellung mit den Highlights der Präparationskunst, in der beispielsweise Gorillas, Flusspferde und auch Knut ausgestellt sind. Zudem können die Insektenmodelle von Alfred Keller bestaunt werden und seit Juni 2019 gibt es anlässlich des 250. Geburtstages Alexander von Humboldts eine Humboldt-Intervention im Mineraliensaal.

Forschung im Museum für Naturkunde

Natürlich wird in dem integrierten Forschungsmuseum auch international sichtbar geforscht. Im Bereich Dynamik der Natur forschen Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Zoologie, Paoäontologie und Geowissenschaften. Es wird sich mit Mechanismen der Populationsdifferenzierung und Artenbildung, der Evolution und der Vielfalt des Lebens auseinandergesetzt. Ein weiteres Forschungsteam beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Natur und die Forscher:innen des Bereiches Zukunft der Sammlung geht den Fragen rund um die Gestaltung der Sammlung und dem Wissenstransfers nach.

Besuch vom Sofa aus: Das Museum digital erleben

Auch das Museum hat sich den aktuellen Zeiten angepasst und macht es möglich, an Ausstellungen von Zuhause aus mit einem digitalen Führer teilzunehmen. Auch gibt es Podcasts für Jung und Alt, und auch in der App Twiddle, die kostenlos verfügbar ist, kann man auf interaktive Entdeckungstour gehen.

Museum für Naturkunde: Besucher:innneninformation

  • Adresse und Öffnungszeiten: Invalidenstraße 43, Mitte, Di-Fr 9.30 – 18 Uhr, Sa+So+Feiertags 10-18 Uhr, letzter Einlass: 30 Minuten vor Schließzeit
  • Zeitfenster-Tickets gibt es online hier und vor Ort, Einlass: Di-Fr 9.30 Uhr bis 10 Uhr und ab 10 Uhr stündlich, Sa+So+Feiertage ab 10 Uhr stündlich, Eintritt: 8/5 €, Kinder unter 6 frei
  • Anreise U-/S-Bahnhof: Naturkundemuseum, Hauptbahnhof, Nordbahnhof; Tram-Stopp: Naturkundemuseum; Bus-Stopp: Naturkundemuseum, Invalidenpark
  • Tipp: Am 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt frei! Mehr zum Museumssonntag hier

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