Melodram

„Once Again – Eine Liebe in Mumbai“ im Kino

Tara Shetty ist Witwe, widmet das Leben ihrem kleinen Restaurant und dem Wohlergehen ihrer zwei erwachsenen Kinder. Amar Kumar ist ein berühmter Kinoheld und lebt allein in einem luxuriösen Hochhaus-apartment. Amar schätzt Taras Kochkünste, was zu regelmäßigen, allmählich intimer werdenden Telefongesprächen führt, nach einer fernmündlichen Romanze kommt es zum Rendezvous.

Arsenal Filmverleih

Anhand zweier fiktiver Perso­nen, deren Leben in der Mega­city Mumbai zur Routine erstarrt ist, stellt der in Dresden lebende ­indische Regisseur Kanwal Sethi behutsam und mit urbanem ­Lokalkolorit die seelische Vereinsamung vieler Großstadtbewohner und ihre Sehnsucht nach intimer Nähe dar. Nicht erzählerisch mittels einer elaborierten Handlung, sondern visuell impressionistisch, durch atmosphärische Annäherung versucht er die Gefühle der Prota­gonisten zu vermitteln. Shefali Shah gelingt es in der Rolle der zwischen Pflichtbewusstsein und Liebesverlangen schwankenden Köchin, Emotionen ohne viele Worte mit Blicken auszudrücken.

Der bedächtige Bilderfluss, die dauernde Wiederholung von Großaufnahmen der Gesichter, von spätabendlichen Autofahrten und Panoramen des nächtlichen Lichtermeers bergen jedoch die Gefahr, den Zuschauer allmählich einzulullen.

Once Again – Eine Liebe in Mumbai D/IND/AT 2018, 98 Min.; R: Kanwal Sethi; D: Shefali Shah, Neeraj Kabi, Rasika Dugal. Start: 16.5.

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