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Radtour: Höhenmeter machen und auf die Müggelberge fahren

Die Müggelberge sind mit 114,7 Metern die höchste natürliche Erhebung Berlins, hier kann man einige Höhenmeter machen. Diese Radtour hat aber auch noch weitere Highlights zu bieten.

Radtour: Höhenmeter machen und auf die Müggelberge fahren
Auf dieser Radtour kann man so viele Höhenmeter machen, wie nirgends sonst in Berlin. © Komoot-Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende

➤ KM 0 Diese Tour beginnt vor dem Rathaus von Köpenick, einem markanten roten Backsteingebäude, das sich zwischen Dahme und
Spree erhebt, und vor dem noch heute der Hauptmann von Köpenick
wacht. Das Denkmal erinnert an jene Geschichte, die sich am 16. Oktober 1906 hier zutrug: Der als Hauptmann verkleidete Friedrich Wilhelm Voigt drang mit einem Trupp leichtgläubiger Soldaten, die er zuvor seinem Kommando unterstellt hatte, in das Rathaus ein, verhaftete den Bürgermeister und erbeutete die Stadtkasse. Ein Coup, der in der damaligen Öffentlichkeit hohe Wellen schlug, und der später durch Carl Zuckmayers Komödie Der Hauptmann von Köpenick Bekanntheit erlangte.

➤ KM 3,5 Genau an diesem Tatort beginnt diese Tour, die noch mehrere
dramaturgische Höhepunkte zu bieten hat, als ein echtes Rathaus und einen falschen Hauptmann. Denn schon nach wenigen Kilometern biegt man in den Wald Richtung Müggelberge ab. Ein 8%-Schild kündigt die Auffahrt „Zum höchsten Berg Berlins“ an, wie auf einer Tafel zu lesen
ist. Der Teufelsberg im Westen der Stadt, misst zwar ebenfalls 115 Meter, ist aber ein nach dem Krieg künstlich errichteter Trümmerberg und muss daher den Superlativ dem natürlichen Müggelberg überlassen.

➤ KM 5,7 Auf 65 Metern Höhe geht die Straße in einem weiten Rechtsschwung noch einmal genau 50 Höhenmeter bergauf zum „Großen
Müggelberg“ und endet oben an einem tristen Parkplatz. Etwas enttäuscht muss man feststellen: Den höchsten Berg Berlins als Berg zu erkennen, ist gar nicht so einfach, weil die Bäume jedwede Aussicht verhindern. Genau aus diesem Grund wurde der Müggelturm gebaut. Nur wer ihn, gegen
Eintritt, besteigt und so noch einmal knapp 30 Höhenmeter gewinnt, kann von hier aus Berlin und Brandenburg überblicken.

Die Anstrengung lohnt sich: Von den Müggelbergen aus kann man Berlin und Brandenburg überblicken.
Die Anstrengung lohnt sich: Von den Müggelbergen aus kann man Berlin und Brandenburg überblicken. Foto: imago images/ POP-EYE

➤ KM 16,0 Nach diesem Bergwertungsauftakt führt die Tour in den
vergleichsweise flachen Osten Berlins, und der Charakter der Landschaft ändert sich bald. Schon bei Gosen gelangt man in eine Umgebung, die mit dem Spreewald konkurrieren kann. Kanäle durchziehen die Wälder, Brücken führen über die Wasserarme, und immer wieder liegen Schiffe an unerwartet auftauchenden Anlegestellen. Hinter Neu-Zittau windet sich die Straße durch den Wald und führt dann in die Weite der Wiesen und Felder.

➤KM 39,1 Wenn man Hartmannsdorf und Spreeau hinter sich gelassen hat,
stößt man in Fangschleuse wieder auf das weitverzweigte Wassersystem
der Müggelspree. Ab Grünheide, wo sich der Werlsee, der Peetzsee und der Möllensee aneinanderreihen, hält man sich dann wieder in Richtung Berlin
und fährt über Schmöckwitzwerder und die Dahmebrücke zurück zum Rathaus Köpenick. Nicht jedoch, ohne mit der diebischen Freude eines Hauptmanns von Köpenick den letzten Höhepunkt dieser Runde mitzunehmen: den etwas versteckten, etwas heruntergekommenen, aber doch gut mit dem Rennrad zu befahrenen Radweg, der zwischen der
stillgelegten Gleisstraße und dem Langen See zurück in die Stadt


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