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Zurück zum Ursprung: Die Republica 2020 wieder online – das sind die Höhepunkte

Es wäre doch gelacht, wenn ausgerechnet für die Republica 2020 keine digitale Lösung gefunden worden wäre. Eine der größten Konferenzen der digitalen Gesellschaft in Europa findet am 7. Mai online statt. In mehr als 50 Panels könnt ihr den ganzen Tag lang über 90 Speaker*innen zuhören und mitdiskutieren. Wir haben einige Highlights rausgesucht.

Auf das Bällebad müssen Besucher*innen der diesjährigen Republica verzichten.
Auf das Bällebad müssen Besucher*innen der Republica 2020 verzichten – es sei denn, sie haben eins im Wohnzimmer. Foto: imago/foto2press

Eines steht fest: Die diesjährige Ausgabe der Republica ist ein formales Experiment. In Höchstgeschwindigkeit haben die Republica-Macher eine Onlineplattform aufgebaut. Hier treffen sich am 7. Mai virtuell die Impulsgeber der Netz-Community. Das Programm wird zwischen 11.30 und 23 Uhr auf vier Kanälen gestreamt. Jeder kann teilnehmen und das kostenlos. Mithilfe verschiedener Partizipations-Tools wird es die Möglichkeit geben, sich an den Diskussionen zu beteiligen oder mit anderen Teilnehmer*innen auszutauschen. Zudem werden die laufenden Vorträge den ganzen Tag über unter dem Hashtag #rpREMOTE auf Twitter, Facebook und Instagram moderiert.

Republica 2020: Ein vielfältiges Programm – auch online

Die Gästeliste ist ein Who-is-Who der Internetbewegten: Vom Youtuber Rezo über die Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Constanze Kurz, bis zu Internet-Pionier Vint Cerf. In den Kanälen Asap1 und Asap2 – das Motto „As soon as possible“ – werden Themen, diskutiert, die keinen Aufschub dulden.

Die meist 25-minütigen Panels führen in die Abgründe von Verschwörungstheorien und Hate Speech, untersuchen aber auch die vielfältigen Auswrikungen der Corona-Krise auf Gesellschaft und Umwelt. Der „re:work-Kanal“ spiegelt die Effekte der Pandemie auf den Job-Alltag wieder.

Anschließend könnt ihr in digitalen Diskussionsräumen, sogenannten Deep Dives, den jeweiligen Sprecher*innen Fragen stellen. Andreas Gebhard, Mitbegründer der Republica, nennt das Event „einen Prototypen für ein Online-Konferenz-Format – auch im Hinblick auf zukünftige Veranstaltungen“.

Hier sind unsere Highlights der Republica 2020:

Klima, Rezo und der Kultursenator

  • 12.15 Uhr: As Science Always Predicted: Klimakrise und nun? Sie haben es schon lange gewusst und lange hat keiner auf sie g:ehört: Klimaforscher*innen. Drei von ihnen berichten über die aktuellen Entwicklungen in der Klimafrage und diskutieren die, mitunter schwierige, Rolle des Wissenschaftlers zwischen politischer Beratung und Aktivismus.
  • 13 Uhr: Ein Jahr Zerstörung der CDU und die Folgen Wer sich fragt, was der Youtuber und Henri-Nannen-Preisträger Rezo so getrieben hat, nachdem er mit seinem Video neben der CDU die halbe Republik in Aufruhe versetzt hatte, sollte beim Gespräch zwischen ihm und Markus Beckedahl einschalten.
  • 14.30 Uhr: Wie systemrelevant ist Kultur? Im Interview spricht Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) über das Corona-Krisenmanagement für die Kulturlandschaft der Stadt. Außerdem wird es um Pläne für Sommer und Herbst als auch um die Frage nach einer zukünftigen, solidarischen Kultupolitik gehen.

Fake Facts und Home-Office

  • 14.30 Uhr: Fake Facts – Wie Verschwörungsideologien unser Denken bestimmen Eine der wenigen Dinge, die durch Corona einen richtigen Aufschwung erfahren: Verschwörungstheorien. Die Psychologin Pia Lamberty und Netz-Aktivistin Katharina Nocun sind Expertinnen auf dem Gebiet und klären euch über die Anziehungskraft und Macht der kruden Ideologien auf.
  • 15 Uhr Now is the time. Eine Chance für Klimaschutz und Digitalisierung Nach der Krise ist vor der Krise. Wie schaffen wir eine klimaverträglichere und krisenfestere Welt? Bundesumweltministerin Svenja Schulze diskutiert gemeinsam mit Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes und der Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Constanze Kurz, über das notwenige Zusammenspiel von Klimaschutz, Wirtschaft und Digitalisierung.
  • 15.25 Uhr: Die Arbeitsgesellschaft nach Corona: Lehren aus der Krise Homeoffice, Solo-Selbständige, systemrelevante Berufe. In der Corona-Krise liegt insbesondere unsere Arbeitswelt sozusagen unter einem Brennglas. Was bedeutet das für das Arbeiten in Post-Corona-Zeiten? Die Soziologin Jutta Allmendinger und der SPD-Politiker Björn Böhning haben nachgedacht.

Deutsch-Rap und Städte-Zukunft

  • 16 Uhr: Internet Stewardship Was hat einer der Gründerväter des Internets zur heutigen Weltlage im Netz und außerhalb zu sagen? Vint Cerf legte Mitte der Siebzigerjahre den Grundstein für das World Wide Web, wie wir es kennen. Heute ist er u.a. Vize-Präsident von Google. [Englisch]
  • 16 Uhr: Slang & Sprache im Deutsch-Rap Wer heute Deutsch-Rap verstehen möchte, muss schon multilingual sein. Denn Rapper jonglieren hierzulande zwischen Deutsch, Arabisch Russisch und noch mehr. Die Musikjournalist*innen Malcolm Ohanwe und Miriam Davoudvandis gehen der soziokulturellen Bedeutung dieses Sprach-Phänomens nach.
  • 18 Uhr: Richard Sennett on Urban Resilience, Data Privacy and Neoliberalism Der Kultursoziologe und UN Berater Sennett ist bekannt als kritischer Beobachter westlicher Gesellschaften. Hier wird er über die Zukunft unserer Städte, die Rolle des Sozialstaates und die Machtdynamik von High-Tech-Überwachungsmaßnahmen sprechen. [Englisch]
  • 19 Uhr: Future Shock – Against the Tyranny of the Present Wie können wir mit „radikaler Vorstellungskraft“ bereits jetzt die Gegenwart beeinflussen? Der Philosoph und Historiker Eden Kupermintz aus Tel Aviv entwirft dazu mehrer Zukunftsszenarios von Realismus bis zu Science Fiction. [Englisch]

Corona-Tracing-App und ein neues Miteinander

  • 20 Uhr: Die Corona-Tracing-App: Zentral, dezentral – vollkommen egal? Die Diskussionen um die App sind nach wie vor kontrovers. Mit den Chancen und Risiken setzen sich die Journalist*innen Chris Köver und Ingo Dachwitz von netzpolitik.org näher auseinander.
  • 21 Uhr: Das Virus, der blaue Planet und das Netz Ein neues Denken, ein neues Handeln und ein neues Miteinander? Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen geht der Frage nach, welche Krisen zu Verhaltensänderungen führen können und ob die Corona-Krise tatsächlich das Potenzial dazu hat.
  • 21 Uhr: Alles am Internet ist super Heute ist alles besser als früher. Zumindest, wenn es um das Internet geht, finden Kathrin Passig und Leonhard Dobusch. Die beiden Autoren entglorifizieren die „goldenen Jahre“ des Internets und erhellen die Gegenwart.

Parallel könnt ihr euch im sogenannten Hof mit anderen Teilnehmer*innen virtuell austauschen und an verschiedenen moderierten Mitmach-Aktionen teilnehmen.

Mehr Informationen zur diesjährigen Republica und wie ihr teilnehmen könnt sowie das komplette Programm findet ihr auf der neuen Onlineplattform.


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