• Stadtleben
  • Rodeln in Berlin: Die besten Pisten für die Schlittenfahrt

Winter

Rodeln in Berlin: Die besten Pisten für die Schlittenfahrt

Rodeln in Berlin macht viel Spaß und geht an einigen Orten. Dabei ist das Schlittervergnügen immer Glückssache, denn Schnee ist in der Stadt ziemlich schnell Matsch. Gut vorbereitet zu sein ist wichtig: Am besten habt ihr euren Schlitten, vielleicht auch Ski oder Snowboard, direkt parat, sobald die weißen Flocken fallen. Und dann fehlt nur noch die Strecke. Dafür habt ihr ja uns: Wir zeigen euch die besten Berliner Pisten zum Schlittenfahren, aber auch für Ski- und Snowboard-Abenteuer in der Stadt.


Schlittenfahren auf dem Großen Müggelberg

Kein ernstzunehmender Berg in der Nähe? Für Berliner Wintersportler kein Problem. Ihnen reichen die Hügel der Stadt zum Snowboarden und Schlittenfahren. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Der Große Müggelberg bietet eine nette, aber sehr schmale Abfahrt durch den Wald Richtung Teufelsmoor. Die Piste ist schnell, aber, weil sie bis auf die Kurve in der Mitte aus zwei geraden Stücken besteht, sogar mit schwer lenkbarem Gefährt gut befahrbar. Am Schluss macht die Strecke einen Bogen und läuft über einen Waldweg langsam aus. Der Schwung reicht dann fast bis zum an den Müggelberg grenzenden Teufelssee. Kaum für Snowboard und Ski geeignet, hier geht nur Schussfahrt. Übertrieben Abenteuerlustige nehmen die Downhillstrecke voller hölzerner Obstacles auf der gegenüberliegenden Flanke des Bergs. Sollte es danach nicht zu spät sein, lohnt sich ein Besuch des Müggelturms mit seiner fantastischen Aussicht. Gastronomie gibt es dort auch. Und eine Radtour rund um die Müggelberge findet ihr hier.

  • Großer Müggelberg Köpenick

Rodeln auf dem Teufelsberg

___STEADY_PAYWALL___

Eine der harmloseren Schlittenstrecken rund um den Teufelsberg. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Teufelsberg, der Todeshügel. Weltcup-Slalomstrecke von 1987. Die irre steile, nach wenigen Rodel-Stunden brutal vereiste Abfahrt geht geradeaus nach unten, bietet ordentlich Auslauf aber bis dahin teils heftige Rinnen und Bodenwellen. An Schneewochenenden fliegen einem am Rand der Piste Schlitten, Menschen und Hunde um die Ohren, regelmäßig rückt der Rettungshubschrauber an. Die Abfahrt rockt, aber ist nicht guten Gewissens zu empfehlen. Auf dem Drachenberg nebenan gibt es zahlreiche kleinere Abfahrten, auf den Waldwegen zwischen Drachen- und Teufelsberg auch. Mehr Infos zum Teufelsberg findet ihr hier.

  • Teufelsberg Grunewald

Spektakuläre Abfahrt vom Kienberg

Von der Aussichtsplattform auf dem Gipfel des Kienbergs hat man einen Top-Blick über die Stadt. Der Rodelhang ist nördlich davon. Foto: Imago/Hohlfeld

Der wunderbar steile Hang an der Nordflanke dieser Erhebung ist durch seine Breite und Steigung trotz der herausfordernd strukturierten Oberfläche zum Snowboarden der schönste der Stadt. Leider endet er direkt an einem Zaun. Ist aber mit bisschen Obacht kein Problem. Spaziert man vom Endpunkt dieser Strecke aus nach Osten, kommt eine noch abenteuerlichere Piste, die zumindest ein bisschen Auslauf hat. Die allwettertaugliche kostenpflichtige Alternative, die Sommerrodelbahn auf dem Kienberg, ist zur Zeit außer Betrieb. Die am Kienberg gelegenen Gärten der Welt gehören zu den schönsten Grünanlagen Berlins.

  • Kienberg Marzahn

Rodelbahn im Volkspark Prenzlauer Berg

Breite, steile Schlittenpiste mit viel Auslauf: Rodeln könnt ihr im Volkspark Prenzlauer Berg. Foto: Imago/Matthias Koch

Die offizielle Piste im Volkspark Prenzlauer Berg ist wunderschön lang, glatt und sanft geschwungen, bietet viel Auslauf, ist ausgezeichnet snowboardgeeignet, allerdings schnell bis auf den steinernen Grund abgefahren. Die inoffizielle Piste, die sich, wenn man auf der ehemaligen Oderbruchkippe steht, rechts davon über eine Wiese ins Tal ergießt, ist breiter, bietet ein paar Hubbel, der Schnee ist frischer, und wenn man kurz vorm Tal rechts abbiegt und ein Stück Trampelpad durchs winterliche Gestrüpp brettert, kann man auch noch die letzte kleine Piste am Eingang zur Hohenschönhauser Straße mitnehmen. Mehr Infos zum Volkspark Prenzlauer Berg findet ihr hier.

  • Volkspark Prenzlauer Berg Prenzlauer Berg

Schlittenstrecke am Insulaner

Mit Schwung bis zum Spielplatz: Rodelstrecke am Insulaner. Foto: Imago/Frank Sorge

1-A-Abfahrt. Eine lange Linkskurve, schön steil, aber nicht zu sehr, mit flottem Start, ordentlich Auslauf und viel Platz in der Breite. Auch gut zu besnowboarden. Im Winter 2021 wurden dort sogar Plastik-Baustellenzäune als Team-Rutschgefährte genutzt. Sieht amüsant aus. Mehr Infos zum Insulaner findet ihr hier.

  • Insulaner Schöneberg

Niedliche Pisten im Fischtalpark

So ähnlich endet es, wenn der Weiher im Fischtalpark noch nicht ausreichend gefroren und der Schlitten zu schnell ist. Das Bild stammt allerdings vom Landwehrkanal. Foto: Imago/STPP

Eine Mulde im Park, in der Mitte ein See. Wenn der zugefroren ist, kann man von den Rändern der Kuhle herunterrodeln und den Schlitten auf dem Eis auslaufen lassen. Wenn nicht, ist doof. Wer mehr Rock’n’Roll will, nutzt die Startplattform in der Nordwestecke des Fischtalparks. Eher für Schlitten als für Snowboards und eher für Kinder als für ernsthafte Wintersportler geeignet.

  • Fischtalpark Zehlendorf

Rodeln in Lübars

Das waren noch Zeiten: 2004, als das Klima vielen Menschen noch scheißegal war, wurde die Schlittenpiste im Freizeit- und Erholungspark Lübars mit Schneekanonen beschneit. Foto: Imago/Götz Schleser

Der Freizeit- und Erholungspark Lübars bietet zwei parallele, wunderschön breite und glatte Pisten. Ideal für Snowboard und Ski, aber auch von vielen Rodlern benutzt. Früher gab es hier sogar Schneekanonen, die Flutlichtanlage steht sogar noch. Auf der Rückseite des Hügels ist ein kürzerer aber viel breiterer Hang, der mit je nach Startpunkt unterschiedlicher Neigung/Beschleunigung für alle Altersklassen geeignet ist.

  • Freizeit- und Erholungspark Lübars Lübars

Schlittenfahren in der Hasenheide

Die Hasenheide ist mit ihren vielen kleinen Hängen vor allem für Kinder zum Schlittenfahren geeignet. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Hier gibt es zig kleine Hänge, vor allem der am Eingang Richtung Hermannplatz ist populär und schnell runtergerodelt. Wer ein bisschen tiefer in den Park geht, findet mehr Schnee. Spektakulärste Abfahrt ist der Kopfsteinpflaster-Serpentinenweg auf die Rixdorfer Höhe. Der ist schnell vereist und wird immer schneller, je öfter man ihn fährt. Brettsportler müssen sich aufgrund der kurzen Pisten oft die Schuhe am Gefährt befestigen. Für sie lohnt sich die Hasenheide kaum. Mehr Infos zur Hasenheide findet ihr hier.

  • Hasenheide, Neukölln

Gemächliche Abfahrt vom Hahneberg

Neigung und Geschwindigkeit der Hauptpiste am Hahneberg sind eher bescheiden. Symbolfoto vom Tempelhofer Feld. Imago/Emmanuele Contini

Ganz schön abgelegen ist dieser Hahneberg, und dann läuft man noch eine ganze Weile, bis man oben ist. Dort finden sich ein paar waghalsige und abwechslungsreiche Fünfzigmeterfahrten, zum Teil miteinander kombinierbar, darunter beginnt eine sehr ästhetische, sehr lange Abfahrt, die sich leider ein wenig antriebsschwach zeigt. Nur im letzten Abschnitt am Fuß des Berges geht es einigermaßen flink voran.

  • Hahneberg Spandau

Skischanzenstart an der Onkel-Tom-Straße

Die Schlittenstrecke an der Onkel-Tom-Straße ist im ersten Abschnitt so rabiat, dass sie regelmäßig Opfer fordert. Foto: Imago/Christian Schroth

Der Start ähnelt einer Skisprungschanze, so steil geht es hinab. Danach wird die Piste breiter und zahmer und lässt auch weniger waghalsige Seiteneinsteiger zu. Die Schlittenbeschleunigung am Startpunkt ist so hoch wie sonst nirgends in Berlin. Allerdings besteht die Anlaufschanze, die in die Piste führt, schnell nur noch aus Eis, ist sehr schmal und für Snowboards kaum geeignet. Aber die massive Beteiligung von Heranwachsenden im unteren Teil der Strecke macht den Einsatz scharfkantiger Sportgeräte sowieso nicht sonderlich empfehlenswert.

  • Onkel-Tom-Straße Zehlendorf

Rodel-Eldorado Volkspark Friedrichshain

Schlittenschanze mit Polizeischutz: Volkspark Friedrichshain. Foto: Imago/Jens Schicke

Landschaftsarchitekt Reinhold Lingner hat sein Handwerk mit der Gestaltung von Friedhöfen gelernt, mit dem Volkspark Friedrichshain hat er vermutlich versucht, sich neue Aufträge zu beschaffen: Der Weg, der den Schlittenhügel am Fuß des kleinen Bunkerbergs durchteilt, ist eine hervorragende Schanze für alle, die sich nicht um die Landung scheren. Weiter oben, auf dem Plateau des kleinen Bunkerberges, gibt es eine eingezäunte Schlittenstrecke, meist zum Eiskanal voller Wurzelwerk niedergerodelt. Gleich rechts davon geht es über schöne, wenn auch schwierige Schwünge eine gefühlt endlose, aber niemals langsame Strecke nach unten. Auch auf dem kaum zum Schlittenfahren genutzten großen Bunkerberg gibt es Pisten: Zwischen den Bäumen hindurch von einer Serpentine des Weges auf die nächste. Mehr zum Volkspark Friedrichshain lest ihr übrigens hier.

  • Volkspark Friedrichshain, Friedrichshain

Rodeln im Viktoriapark

Die Schlittenpiste im Kreuzberger Viktoriapark ist an den wenigen Schneetagen fast immer gut besucht. Foto: Imago/Jochen Eckel

Unterhalb des Denkmals auf dem Gipfel des Kreuzbergs lässt sich nicht wirklich gut rodeln, hier ist der Abhang nicht sehr steil, besser geht es eine Ebene tiefer auf der großen Wiese an der Ecke Kreuzberg- und Katzbackstraße. Es gibt sogar eine Art Buckelpiste, die für schöne Fahreffekte sorgt und der Wiederaufstieg ist nicht anstrengend, denn sehr lang ist die Abfahrt nicht. Dafür mitten in der Stadt und damit gut erreichbar. Um die Ecke ist der Streichelzoo, im Anschluss kann man in einem Café im Bergmannstraßenkiez eine heiße Schokolade trinken oder im Yorck Kino einen Film gucken – das Programm ist hier. Kreuzberger Winterfreuden!


Mehr zum Thema

Weitere Ideen für Wintersport in und um Berlin findet ihr hier. Falls ihr euch traut: Tipps fürs Eisbaden in Berlin. Wem das zu kalt ist, der interessiert sich vielleicht für diese warmen Orte in Berlin. Selbst das gab es mal: Die Geschichte des Skispringens in Berlin. Hoch hinaus: Erhebungen, Hügel, ja sogar Berge in Berlin findet ihr hier. Neuigkeiten aus dem Stadtleben findet ihr hier. Frostige Stadtgeschichte: Fotos aus dem verschneiten Berlin durch die Jahre.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad