Weihnachten ist die Zeit der Besinnung und berlinerische Sprüche können gute Ratgeber in allen Lebenslagen sein! Leute, Leute, das war aber mal ein Jahr! Corona, Corona und noch einmal Corona. Aber dit haut doch einen waschechten Berliner nicht um, der ist leidgeprüft und hat schon so einiges gesehen.
Mit widrigen Umständen beherzt umgehen, etwas Sarkasmus dazu und sich einfach mal nicht kleinkriegen lassen, das ist die Seele der Stadt. Berliner Schnauze eben. Trotz Lockdown, Pandemie und Ladenschluss. Hier sind 12 berlinerische Sprüche, die euch über diese eigenartige Weihnachtszeit hinweghelfen.
Dit is dufte!

Sich einfach mal über das Leben freuen, die kleinen Dinge sehen und mit Optimismus durch den Tag gehen. Mehr muss gar nicht sein und dit is dann dufte! Ne‘ Kiste Bananen zum Beispiel.
Zuerst komm ick, dann kommt lange jarnüscht.
Eine gesunde Portion Egoismus hat noch niemandem geschadet. Na ja, doch vielleicht der Umgebung. Aber wenn man mal kurz nur an sich denkt, gönnt man sich ein wenig Luxus, dem sonst niemand geben kann. Daher gilt hier: Zuerst komm ick, dann kommt ganz lange ja nüscht!
Knall dir selba eene, ick kann jrad nich.
Alter, nerv nicht. Geh einfach und knall dir selbe eine, ick kann jrad nich. Man kann sich ja nicht immer um die Probleme der anderen kümmern und dann noch die Lösung sein. Da kann sich jeder mal selbst an die Nase fassen oder sich eben eine verpassen, wenn nix anderes hilft.
Säufste, stirbste, säufste nich, stirbste ooch, also säufste.
Probleme lassen sich nicht immer in Alkohol ersaufen und ja, Trinken ist nicht immer die Lösung. Alkoholismus ist ein Problem, das wissen wir. Aber manchmal hilft ein kühlet Blondes über den Stress des Alltags hinweg. Der Berliner gibt sich da philosophisch: Säufste, stirbste, säufste nich, stirbste ooch, also säufste.
Ick gloob, ick spinne!
Das Leben spielt schon krumme Dinger. Pferde kotzen vor Apotheken und vom Affen wird man auch mal gelaust. Wer hätte denn im Januar gedacht, dass das Jahr so wird wie es wurde? Niemand. Aber dem ganzen unvorhersehbaren Zeug kann man einfach mit einem beherzten: Ick gloob, ick spinne!, gut beikommen. Und dann weiter im Text.
Ick bin sowat von froh, dat ick dir hab!
Zugegeben, das Foto sieht aus, als wäre es bei den Dreharbeiten zu einem Erwachsenenfilm entstanden, kurz bevor es zur Sache geht. Aber in dem Spruch „Ick bin sowat von froh, dat ick dir hab!“, steckt schon eine gute Portion Wahrheit. Dreht euch mal vom Smartphone weg und sagt euren Liebsten, wie gut es ist, dass sie da sind.
Frach mich nich, ick wees es doch ooch nich.
Wer nicht auch mal zugibt, etwas nicht zu wissen, hat verloren. Denn Besserwisser mag niemand. Merkt euch das. Daher gilt: Frach mich nich, ick wees es doch ooch nich.
Det is pillepalle!
Manchmal sind die Dinge gar nicht so schwer, wie man glaubt. Man muss sie einfach nur mal angehen. Kleinkram ist das eben und nicht ein unüberwindbares Hindernis. Det is pillepalle! Und ran an die Buletten.
Ick wunder mir üba jarnüscht mehr…
Gelassen bleiben. Die Nachrichten überschlagen sich. AfD hier, Merkel da. Dann auch noch Trump, Querdenker und Weihnachten steht vor der Tür. Ick wunder mir üba janüscht mehr… dann haut einen auch nix um.
Wolln wa einen zischen jehen?
Hier gilt, was oben schon steht. Die Berliner Weisheit: Säufste, stirbste, säufste nich, stirbste ooch, also säufste, ist gemeint. Aber allein saufen, das ist doch blöd. Nach dem Lockdown sollte man also unbedingt wieder gemeinsam einen zischen gehen.
Wie man’s macht, macht man’s falsch. Und macht man’s falsch, ist’s auch nicht richtig.
Alles ist vergeblich? Wohl kaum! Aber tatsächlich kann man sich auf den Kopf stellen und wird es nicht jedem recht machen. So ist es: Wie man’s macht, isst falsch, und macht man’s falsch, isst ooch nich richtig.
Allet Jute zum Weihnachtsfest!
Und nicht vergessen, bald ist Weihnachten und wir haben es warm und trocken und die Supermärkte sind voll. Alles halb so schlimm. Daher wünschen wir euch allen ein frohes Weihnachtsfest, eine schöne Zeit zwischen den Jahren und einen guten Rutsch. Allet Jute!
Mehr Berlin verstehen
So sah Prenzlauer Berg in den 1980er-Jahren aus. 12 Fotos aus einer anderen Zeit. Jugend in Ost-Berlin: FDJ, Punks und Gruftis – 12 Fotos aus den 1980er-Jahren. 12 Dinge, die man über David Bowie in Berlin wissen sollte. 12 Berliner Sprüche, die man kennen sollte. Berlinerisch to go! An diese 12 Dinge müssen sich Zugezogene in Berlin erstmal gewöhnen.
Ihr lebt schon immer oder zumindest seit einer halben Ewigkeit in Berlin? Diese 12 Dinge kennt jeder, der im West-Berlin der 1980er gelebt hat. Oder vielleicht ein Spaziergang über einen Friedhof? 12 berühmte Gräber in Berlin: Besuche bei Brecht, Juhnke, Knef und anderen prominenten Toten.