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Berliner Kieze

12 Tipps für den Sprengelkiez: Von Brauerei bis Blumenladen

Zwischen Nordufer im Süden und Müllerstraße im Nordosten gibt es im Sprengelkiez, im Ortsteil Wedding, einige kulinarische Perlen zu entdecken. Und weitere – teils durchaus kuriose – Orte.

Einige bezeichnen das Viertel als Sparrplatz-Quartier. Der eigentliche Name „Sprengelkiez“ geht auf den Botaniker Christian Konrad Sprengel (1750-1816) zurück, der die Wechselbeziehungen zwischen Insekten und Pflanzen erforschte. Nach ihm wurde das Viertel im Jahr 1897 benannt. Mehr als 14.000 Berliner*innen wohnen hier. Mehr Fakten braucht’s an der Stelle nicht, hier sind nun 12 Tipps für den schönen Sprengelkiez.


Schlendern am Nordufer entlang des Berlin-Spandauer Schiffahrtkanals

Das Nordufer gegenüber des Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanals.
Foto: Imago Images/Jürgen Ritter

Um einen Eindruck vom Kiez zu bekommen, empfiehlt sich ein Spaziergang am Wasser, um nach gemütlichem Schlendern dann zu entdecken, was dieser schöne Kiez im Wedding bereithält. Ob tagsüber oder bei einem Sonnenuntergang am Abend: Das Nordufer, das übrigens seit 1870 seinen Namen trägt, bietet Ruhe und einen Ausblick auf die Tanks und Lagerhäuser des Westhafens und ist gleichzeitig begrünt genug, um ein bisschen Distanz zum Trubel des Weddings zu gewinnen. Einige Schritte abseits des Sprengelkiez lädt der Nordhafenpark an der Fennstraße zu gemütlichen Picknicks ein.


Selbstgebrautes kosten im Eschenbräu

Im Eschenbräu hat es das Bier nicht weit.
Foto: Martin Eschenbrenner

Abseits der Bierriesen braut der Wedding sein eigenes Bier. Genauer gesagt, Martin Eschenbrenner, Braumeister des Eschenbräus. Im gemütlich-urigen Braukeller gibt es neben Hopfigem auch Brezeln und warme Speisen. Für Abwechslung sorgt eine Palette an wechselnden Saisonbieren. Doch nicht nur gebraut wird im Eschenbräu, sondern auch gebrannt – in der hauseigenen Hausbrennerei, die Gäste mit unterschiedlichen Obstbränden versorgt.


Eine Sitcom auf der Bühne des Prime Time Theaters erleben

Prime Time Theater
Der Eingang zum Prime Time Theater, wo die Theater-Sitcom „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ aufgeführt wird
Foto: Imago Images/ Stefan Zeitz

Seit 16 Jahren hat der Wedding eine Theater-Sitcom. Das Prime Time Theater spielt alle sechs bis acht Wochen eine neue Folge „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ (GWSW), die einerseits an die vergangene Folge anschließt und andereseits genug Kontext bietet, um die Aufführung auch als Erstzuschauer*in zu verstehen.

Im Sommer 2020 bespielte das Ensemble pandemiebedingt das Strandbad Plötzensee, ab 10. September geht es mit „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ im Haus in der Müllerstraße weiter. Tickets müssen aktuell vorab online reserviert werden.


Vietnamesische Küche genießen bei Kubi

Klein, superlecker, kreativ eingerichtet – im vietnamesischen Restaurant Kubi werden Frische und Stil großgeschrieben. Zwar passen nicht viele hungige Gäste in das kleine Lokal nahe der Amrumer Straße, aber das Essen, das auch mitgenommen werden kann, ist einen Besuch allemal wert. Besonders zu empfehlen sind die Gerichte mit der sämigen Erdnusssoße, die bei Kubi kunstvoll angerichtet mit Reis und Gemüse auf den Tisch kommen.

  • Kubi, Torfstraße 18, 13353 Berlin, Mo-Sa 11-22 Uhr, So 12-22 Uhr

Tee und taiwanesische Spezialitäten bei Cozymazu

Foto: Facebook/Cozymazu

Bei Cozymazu kann das Auge definitiv mitessen. Auf die Teller kommt taiwainesisches Streetfood, dessen Auswahl sich sehen lassen kann: von Reiskuchen, über Taro-Tapioka-Bällchen bis rote Bohnen-Buns. Das Interieur besticht mit klassischen und modernen Elementen und einer Statue der taiwaneischen Schutzpatronin der Reisenden und Seefahrer namens „Mazu“, die Namensgeberin des Lokals ist. Ein weiteres Highlight: Die nicht-aromatisierten taiwanesischen Tees, die auf traditionelle Art zubereitet und serviert werden.

  • Cozymazu, Sprengelstraße 39. 13353 Berlin, Di-Fr 12-15 Uhr & 18-22 Uhr, Sa&So 10-22 Uhr

Geheimtipp für Angler*innen und Freund*innen von Kuriositäten: Der Madenautomat

Der Madenautomat vom Angelhaus Koss.
Foto: Imago Images/Steinach

Spontan Lust auf Angeln, aber die Köder sind alle? Ein Glück hat sich ein Fachhandel für Angelbedarf im Sprengelkiez eine pragmatische Lösung für dieses Problem überlegt: Den Madenautomaten. Das Prinzip? Man wirft eine Münze rein und schon kommt ein kleines Kästchen mit lebenden Maden auf Sägemehl heraus.

Während der Öffnungszeiten sollte man jedoch, wenn man sich fürs Angeln interessiert, dem Angelhaus Koss einen Besuch abstatten. Hier treffen Angler*innen auf die Expertise eines über 50-jährigen Familienbetriebs, der kompetent zu Angeln, Ködern und Ausrüstung berät.

  • Angelhaus Koss, Tegeler Straße 37, 13353 Berlin, Mo-Fr 8.30-18 Uhr, Do 8.30-20 Uhr, Sa 8.30-13 Uhr, Madenautomat 24/7 zugänglich, muzy.de/Angelhaus-Koss/

Wunderschöne Sträuße bei Goldbeck binden lassen

Nachhaltige und liebevoll gebundene Blumenkompositionen gibt es bei Blumen Goldbeck.
Foto: www.blumen-goldbeck.de

Ein Strauß Blumen löst Glücksgefühle aus, verschönert die Wohnung und inspiriert. Besonders, wenn dieser liebevoll gebunden und unkonventionell ist. Lilli und Christian von Blumen Goldbeck kreieren florale Kunstwerke, die jeden Supermarkstrauß blass aussehen lassen.

Bei Blumen und Grünzeug achten sie auf Nachhaltigkeit und beziehen deshalb die meiste Ware aus der Region und von ökologisch wirtschaftenden Höfen. Der Nachhaltigkeitsaspekt spiegelt sich in der Auswahl wider, die man im Laden vorfindet: Statt Einheitsbrei trifft man hier auf heimische Blumen, die man wahrscheinlich so noch nicht im Strauß gesehen hat.

  • Blumen Goldbeck, Tegeler Straße 32, 13353 Berlin, Öffnungszeiten: Do 14-19 Uhr, Fr 9.30-12 Uhr & 13-19 Uhr, Sa 9.30-17 Uhr, außerdem: Lieferdienst und Online-Bestellungen möglich, www.blumen-goldbeck.de

Den Alltag bei Freya Fuchs hinter sich lassen

Bei Freya Fuchs vereinen sich Vintage-Möbel, Musik und eine reiche Auswahl an alkoholischen Getränken. Bei Kerzenschein und gemütlichem Wohnzimmer-Flair lässt man hier den Alltag hinter sich. Raucher*innen haben bei Freya Fuchs einen eigenen Bereich im hinteren Teil der Bar. Im Sommer kann man außerdem sein kühles Bier oder seinen hochwertigen Gin Tonic draußen genießen.


Schnitzel mit Kanalblick im Deichgraf

Hausmannskost, die auch noch toll aussieht: Das gibt es bei Deichgraf.
Foto: www.gaststaette-deichgraf.de

Ein echtes Urgestein ist das Biergartenlokal Deichgraf am Nordufer. 1904 wurde das Traditionslokal gegründet, 2004 renoviert. In uriger Atmösphäre kommen die Gäste in den Geschmack von deftiger Küche von Schnitzel über Bouletten bis Nachos. Hier futtert man wie bei Berliner Muttern und schlürft dabei gemütlich Bier.


Selbstgemachtes Eis im Café Eiskult

Hausgemachtes Eis gibt es im Café Eiskult.
Foto: Eiscafé Eiskult Wedding

Der Vorteil, wenn das Eis selbst hergestellt wird? Experimentelle Sorten sind möglich, wie beispielsweise Erdbeere Basilikum oder Marzipan-Zimt. Neben hausgemachtem Eis stehen im Café Eiskult auch Kuchen und deftige Gerichte auf der Speisekarte. Bei seinen Zutaten achtet dieser kulinarische Allrounder auf Frisches und Regionales, außerdem bietet das helle Café eine Auswahl an veganen, vegetarischen sowie glutenfreien Speisen an. Neben Speisen veranstaltet das Café auch Ausstellungen und Konzerte.

  • Café Eiskult, Fehmarner Straße 20, 13353 Berlin, Mo-Fr 13-20 Uhr, Sa&So 12-20 Uhr, eiskult.jimdofree.com

Bier und Hähnchen kombiniert bei Chibee

https://www.instagram.com/p/CC5sW_tnAJb/

Der Name dieses kleinen, hippen Restaurants setzt sich aus dem zusammen, was es anbietet: Chicken und Beer. Das knallgelbe Lokal besticht mit einer großen Auswahl an Bieren, aus Südkorea importierten Kaltgetränken sowie koreanischem Schnaps. Hähnchen in diversen Variationen und hausgemachten Soßen sowie leckere Burger runden das kulinarische Angebot von Chibee ab.

  • Chibee, Tegeler Straße 29A, 13353 Berlin, Di-Sa 12-24 Uhr, So 14-22 Uhr, chibeeberlin.com

Mehr über das Leben von Robert Koch erfahren

Das Robert-Koch-Institut im Wedding.
Foto: Imago Images/Future Image

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist der Name „Robert Koch“ sowie das Robert-Koch-Insitut den meisten zumindest ein Begriff. Was viele nicht wissen: Der Haupsitz des Robert-Koch-Instituts befindet sich im Wedding. Wer mehr über das Leben von Robert Koch, dem ersten Direktor des Instituts, Infektionsschutz sowie die Arbeit der Institution erfahren möchte, sollte dem Museum einen Besuch abstatten.

Aktuell sind das Museum sowie das zugehörige Mausoleum Robert Kochs zwar vorübergehend geschlossen, sie sollen jedoch nach Angaben der Museumsleitung noch im Jahr 2020 wieder eröffnen.

  • Museum im Robert Koch Institut, Nordufer 20, 13353 Berlin, vorübergehend geschlossen, www.rki.de

Jeder Berliner Kiez hält tolle Orte bereit, deren Besuch sich lohnt. Hier zwölf Tipps für den Bergmannkiez und hier zwölf Orte im Kollwitzkiez. Neben Kiezen stellen auch Berlins Sehenswürdigkeitender Fernsehturm, der Reichstag, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – tolle Ausflugsziele dar.

Nicht nur die Kieze in Berlin sind äußerst individuell, sondern auch die Berzirke an sich. Vor allem bei einem Umzug merkt man, wo die Unterschiede liegen. Wie es ist, vom Wedding in den Prenzlauer Berg zu ziehen, lest ihr hier. Und wie sich Neukölln von Kreuzberg unterscheidet, hier.

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