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Kiezkunde

12 ungewöhnliche Orte in Neukölln: Bauhaus, Schlösser und Tempel

Lust auf ungewöhnliche Orte in Neukölln? Diese 12 Fotos zeigen den berühmten wie berüchtigten Bezirk aus einer anderen Perspektive. Nicht nur als sozialen Brennpunkt, Hipster-Paradies oder Schauplatz der Clan-Kriminalität. Neukölln ist mehr als diese Klischees! Die Fotogalerie führt von Bauhaus-Architektur über Skulpturen im öffentlichen Raum bis hin zu Tempeln, Moscheen und mondänen Schlössern. Viel Spaß auf der Tour, die auch als Inspiration für eigene Neukölln-Erkundungen dienen soll.


Berlins höchstes Wohnhaus

31-geschossiges Wohnhochhaus von Walter Gropius in der Fritz-Erler-Allee 120. Foto: Imago/Imagebroker
31-geschossiges Wohnhochhaus von Walter Gropius in der Fritz-Erler-Allee 120. Foto: Imago/Imagebroker

„Gropiusstadt, das sind Hochhäuser für 45.000 Menschen, dazwischen Rasen und Einkaufszentren. Von weitem sah alles sehr gepflegt aus. Doch wenn man zwischen den Hochhäusern war, stank es überall nach Pisse und Kacke“, sagte Christiane F. über den Ort an dem sie aufwuchs. Architekt des Viertels ist – na klar – Walter Gropius, gebaut wurde 1962 bis 1975. Neunzig Prozent des Wohnraums waren schon damals Sozialwohnungen. Die Gropiusstadt ist eine der bekanntesten Großwohnsiedlungen in Berlin.

  • Gropiusstadt Fritz-Erler-Allee 120, Neukölln

„Welle“ von Egidius Knops

Neukölln Orte: "Welle" von Egidius Knops, Sonnenallee, Neukölln. Foto: Imago/Schöning
„Welle“ von Egidius Knops, Sonnenallee, Neukölln. Foto: Imago/Schöning

Wer am südlichen Ende der Sonnenalle unterwegs ist, stößt auf ein ungewöhnliches Kunstwerk: Die aus knapp 500 bunt bemalten Pollern bestehende „Welle“ des Künstlers Egidius Knops. DIe unterschiedlich hohen Elemente sollen die Bewegung des Wassers symbolisieren, dahinter liegt eine überdimensionale Schwimmerin. Hier haben wir mehr moderne Skulpturen in Berlin versammelt, Meisterwerke von Eduardo Chillida bis Keith Haring.

  • Welle Sonnenallee/Ecke Ziegrastraße, Neukölln

Schloss Britz

Neukölln Orte: Schloß Britz. Foto: Imago/Schöning
Ungewöhnliche Orte in Neukölln: Schloss Britz. Foto: Imago/Schöning

Schon im 18. Jahrhundert wurde im Schloss Britz nicht nur residiert, sondern auch ordentlich malocht: Damals galt das Gutshaus als Musterbeispiel ökonomischer Landwirtschaft. Heute gibt es auf dem ausladenden Außengelände eine Tierterrasse mit Pferden, Kühen, Schafen, Ziegen und Gänsen zu besichtigen. Hier findet Ihr 12 Schlösser in Berlin: Fürstliches Flair an feinen Adressen.

  • Schloss Britz Alt-Britz 73, Neukölln

Sri Mayurapathy Murugan Tempel

Neukölln Orte: Hindustischer Sri Mayurapathy Murugan Tempel in Britz. Foto: Imago/Joko
Ungewöhnliche Orte in Neukölln: Hindustischer Sri Mayurapathy Murugan Tempel in Britz. Foto: Imago/Joko

Der hinduistische Sri Mayurapathy Murugan Tempel in Britz ist dem Elefantengott Ganesha gewidmet. Laut dem Gründer Vilvanathan Krishnamurti soll der Tempel aber nicht nur Anlaufpunkt für Hindu-Gläubige, sondern eine Stätte des Austausches für alle Menschen sei. Der Tempel ist garantiert einer der buntesten Orte der Stadt.

  • Sri Mayurapathy Murugan Tempel Blaschkoallee 48, Neukölln

Die Teupe – Bauhaus für Obdachlose

Die Teupe, benannt nach der Adresse in der Teupitzer Straße. Foto: Imago/epd-bild/Rolf Zöllner
Die Teupe, benannt nach der Adresse in der Teupitzer Straße. Foto: Imago/epd-bild/Rolf Zöllner

Die Teupe, benannt nach der Adresse in der Teupitzer Straße in Neukölln, war ursprünglich ein Obdachlosenasyl. Errichtet zwischen 1928 und 1930, zählt es zu den herausragenden Bauwerken der Neuen Sachlichkeit in Berlin. Die Ähnlichkeit zu dem nur ein Jahr vorher eingeweihten Dessauer Bauhaus ist verblüffend. In dem denkmalgeschützten Komplex befinden sich heute unter anderem ein Kindergarten, ein Wohnheim für obdachlose Familien, Werkstätten für Langzeitarbeitslose und der Sitz eines sozialen Trägers.

  • Teupe Teupitzer Straße 39, Neukölln

Şehitlik-Moschee am Columbiadamm

Moschee am Columbiadamm. Foto: Imago/Winfried Rothermel
Moschee am Columbiadamm. Foto: Imago/Winfried Rothermel

Der Name der Şehitlik-Moschee leitet sich vom türkischen Wort Şehit (auf Deutsch Märtyrer) ab. Sie wurde von der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) zwischen 1999 und 2005 errichtet. Das Hauptaugenmerk des Innenraums lag auf der Harmonie von Keramik und Marmor. Diese kann in der Gebetsnische, der Predigtkrone, dem Predigtbüro und zwischen den Bögen betrachtet werden. Die gemischte Verwendung der Materialien war vorher nicht üblich. Somit ist die Moschee keine Wiederholung oder Kopie eines anderen Gotteshauses, sondern präsentiert sich in einem ganz eigenen architektonischen Stil. Mehr Glaubensorte und heilige Häuser in Berlin – nicht nur für Gläubige, findet Ihr hier.

  • Şehitlik-Moschee Columbiadamm 128, Neukölln

Blick auf die Gropiusstadt

Die Wohnsiedlung Gropiusstadt von der grünen Wiese aus gesehen. Foto: Imago/Shotshop
Die Wohnsiedlung Gropiusstadt von der grünen Wiese aus gesehen. Foto: Imago/Shotshop

Aus der Ferne sieht die Gropiusstadt majestätisch und ruhig aus. Die Aufnahme, die die Großwohnsiedlung von der grünen Wiese zeigt, hat eine nahezu klassische Anmutung. Sie ist zudem ein gutes Beispiel für die Neuköllner Kontraste: Beton und Natur.

  • Gropiusstadt Neukölln

Holzheizkraftwerk Berlin-Neukölln

Holzheizkraftwerk Berlin-Neukölln. Foto: Imago/Schöning
Holzheizkraftwerk Berlin-Neukölln. Foto: Imago/Schöning

Um 2004 herum wurde hier ein Kohlekraftwerk vom Netz genommen, seit dem versorgt das Holzheizkraftwerk Neukölln die nahe gelegene Großsiedlung Gropiusstadt mit Energie. Das Foto der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage steht hier für die Bedeutung Neuköllns als Standort für große Industrie-, Infrastruktur, und Energieanlagen.

  • Holzheizkraftwerk Berlin-Neukölln Köpenicker Straße, Rudow (Neukölln)

Am Neuköllner Schifffahrtskanal

Neukölln Fotos: Abendlicht am Neuköllner Schifffahrtskanal. Foto: Imago/Panthermedia
Abendlicht am Neuköllner Schifffahrtskanal. Foto: Imago/Panthermedia

Vom Landwehrkanal, der zum Ende hin Kreuzberg und Neukölln trennt, geht es über das so genannte Dreiländereck dann wieder in südwestlicher Richtung über den Neuköllner Schifffahrtskanal weiter auf einem von Berlins vielleicht schönsten Wasserwegen. Entlang des Kiehl- und Weigandufers kann man spazieren, hier und da Rast machen oder in einem Café Pause machen. Auch eine Tour im Schlauchboot oder Kajak ist hier besonders empfehlenswert.

  • Kiehlufer + Weigandufer Neukölln

Hermannplatz

Nachtaufnahme Hermannplatz Ecke Sonnenallee. Foto: Imago/Travel-Stock-Image
Viele Orte sind in Neukölln berühmt, auch der Hermannplatz. Foto: Imago/Travel-Stock-Image

Gefährliche Orte in Berlin? Die Polizei hat den Bereich Hermannplatz und Hermannstraße als Schwerpunkte für ihre Arbeit erkannt. Bezirksbürgermeister Martin Hikel erklärte dem „Handelsblatt“ im Interview: „Neukölln ist somit insgesamt ein aufstrebender Bezirk. Gleichzeitig existieren auch die Probleme weiterhin, Kriminalität und Armut sind natürlich nicht weggewischt.“ Polizeistatistisch ist Neukölln der viertgefährlichste Bezirk der Stadt.

  • Hermannplatz Neukölln

Hufeisensiedlung

Wohnhäuser in der Onkel-Bräsig-Straße, Hufeisensiedlung, Britz. Foto: Imago/Schöning
Wohnhäuser in der Onkel-Bräsig-Straße, Hufeisensiedlung, Britz. Foto: Imago/Schöning

Die große Idee, die hinter der Hufeisensiedlung von Bruno Taut steht, ist Menschenwürde: Sie ist eines der gewaltigsten sozialen Wohnungsbauprojekte der Stadt. Die Architekten Bruno Taut und Martin Wagner lehnten die Enge der düsteren Mietskasernen ebenso ab wie die fast schon elitäre Idee der Gartenstadt. Mit großen Loggien, einer imposanten Freitreppe und hellen Wohnungen ist das große Hufeisen von Anfang an als Gegenentwurf zum großstädtischen Elend konzipiert worden – ein proletarischer Palast. Die Siedlung gehört neben der Museumsinsel, den Preußischen Schlössern und Gärten und weiteren Siedlungen der Moderne zum Unesco-Weltkulturerbe in Berlin.

  • Hufeisensiedlung Onkel-Bräsig-Straße, Neukölln

Böhmisches Dorf in Rixdorf

Neukölln Orte: Böhmisches Dorf in Rixdorf. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Ungewöhnliche Orte in Neukölln: Böhmisches Dorf in Rixdorf. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Den vielleicht ungewöhnlichsten alten Dorfkern Berlins findet man unweit der Karl-Marx-Straße. Bis 1912 trug Neukölln den Namen Rixdorf, rund um den heutigen ­Richardplatz befand sich das Dorfzentrum. Noch heute strahlt der verkehrsberuhigte Bereich eine gewisse Erhabenheit aus. Das liegt auch an der Dorfschmiede in der Mitte des Angers, erstmals urkundlich erwähnt 1624. Die Schmiede ist in Betrieb. Etliche Cafés laden zum Verweilen ein, legendär: die riesigen Kalbsschnitzel im österreichischen Restaurant „Louis“ (Speisen zum Mitnehmen). Auch sehenswert: das seit 1894 hier beheimatete Fuhrunternehmen Gustav Schöne mit seinen Droschken.

  • Böhmisches Dorf in Rixdorf rund um den Richardplatz, Neukölln

Mehr Neukölln

Hier geht es zu unserer Neukölln-Überblicksseite: Informationen, Kulturtipps, Highlights, Sehenswürdigkeiten und die Geschichte des Bezirks. Lust auf mehr? 12 Tipps für den Szenebezirk Neukölln: Shopping, Essen & Kultur. Wer gar nicht genug von Hummus bekommt, sollte bei Kitten Deli in der Neuköllner Friedelstraße vorbeischauen, mehr gute Restaurants in Neukölln – von Pizza bis Brunch – findet ihr hier.

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