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Berlin beginnt mit den Impfungen gegen Affenpocken

In Berlin startet die nächste große Impf-Runde, dieses Mal verteilt die Stadt Impfungen gegen Affenpocken – zunächst aber nur für besonders Gefährdete. Was ihr zur Affenpocken-Impfung wissen müsst, wo die Impfstoffe vergeben werden und wie ihr die Angebote nutzen könnt, erfahrt ihr hier im Überblick.

Berlin beginnt mit den Impfungen gegen Affenpocken.
Berlin beginnt mit den Impfungen gegen Affenpocken. Foto: Imago/McPhoto

22 Praxen bieten in Berlin Impfungen gegen Affenpocken an

Berlin beginnt in der dritten Juliwoche mit den Impfungen gegen Affenpocken. Vorerst stellt das Bundesgesundheitsministerium 8.000 Dosen bereit. Diese sollen zunächst an Menschen vergeben werden, die gesundheitlich geschwächt oder einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Aus diesem Grund werde auch vor allem in HIV-Schwerpunktpraxen geimpft. Das hat Berlin zusammen mit den anderen Bundesländern und dem Bundesgesundheitsministerium beschlossen.

Neben den 22 HIV-Schwerpunktpraxen, in denen es Impfungen gibt, bieten folgende Einrichtungen Affenpocken-Impfungen an:

  • Spezialambulanz der Charité
  • Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit „Checkpoint BLN“
  • Klinik für Infektiologie des St. Joseph-Krankenhauses Tempelhof
  • Klinik für Infektiologie des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums Schöneberg
  • Zentrum für sexuelle Gesundheit Mitte

Die Senatsverwaltung für Gesundheit bestätigte gegenüber dem tip, dass die ersten Impfungen am Mittwoch, den 13. Juli im Zentrum für sexuelle Gesundheit Mitte ausgegeben werden. Die an der Impfkampagne beteiligten Arztpraxen würden im Laufe der Woche mit Impfstoff beliefert, hieß es weiter.

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä e.V.) hatte zudem versichert, Anfang dieser Woche eine Liste mit allen Impfstellen bundesweit veröffentlichen. Ob eine Person geimpft wird, entscheiden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Für diejenigen, die geimpft werden, ist die Behandlung kostenfrei.

Die Impfung gegen Affenpocken wirkt auch noch nach Exposition

Berlin ist deutschlandweit Hotspot bei Affenpocken. Bislang waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben, betroffen. Deswegen wird die Impfung auch besonders ihnen empfohlen, wenn sie häufig wechselnde Partner haben. Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten (sogenannte Postexpositionsprophylaxe, kurz PEP) und Indikationsimpfungen für Personen mit erhöhtem Expositions- und Infektionsrisiko.

Postexpositionsprophylaxe mit der Impfung sollte spätestens 14 Tage nach dem Kontakt mit einer infizierten Person erfolgen, am besten aber so früh wie möglich. Neben den genannten Stellen vergibt auch das Gesundheitsamt Mitte Impftermine. Die Hotline ist montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr unter der Rufnummer 030/901 84 10 00 besetzt. Sie kann ohne Krankenversicherung und anonym genutzt werden, außerdem ist das Angebot mehrsprachig.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte bekanntgegeben, 240.000 Dosen des Impfstoffs JYNNEOS/ Imvanex bestellt zu haben. Er ist von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zum Schutz vor Pocken autorisiert. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen wirkt er auch gegen Affenpocken.


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