Berlin empfing am 23. September die derzeit wohl einflussreichste Frau der Modewelt: Anna Wintour, Chefredakteurin der Vogue und CCO des Condé Nast Verlags. Die britische Journalistin stattete anlässlich der Verleihung des „FCG/VOGUE Fashion Fund“ der Hauptstadt einen Besuch ab – und kürte die Berliner Designerin Kasi Kurchaska als Siegerin. Deren Markenzeichen: Latex und Spitze.
Die Verleihung des „FCG/VOGUE Fashion Fund“ ist eine Premiere
Es herrschte Aufregung und angespannte Vorfreude im Kronprinzenpalais in Mitte. Die „Forces of Fashion“-Eventreihe kam nach Berlin, um den heiß begehrten Modenachwuchspreis „VOGUE Fashion Fund“ zu vergeben. Dieser Preis sollte zusammen mit dem Fashion Council Germany erstmals an ein deutsches Talent verliehen werden, nachdem er zuvor in den USA, China und weiteren Ländern während der vergangenen Jahre an aufstrebende Kreative überreicht worden war. In der namhaften Jury befanden sich unter anderem Kerstin Weng, Head of Editorial Content bei der Vogue, Edward Enninful OBE, der Global Creative and Cultural Advisor der Vogue, sowie die deutsche Sängerin Kim Petras und zahlreiche weitere.
Unter den Finalist:innen befinden sich international bekannte Modelabel
Das Kronprinzenpalais ist bereits zu vergangenen Editionen der Fashion Week Berlin in Erscheinung getreten als Ort für diverse Fashionshows sowie für die Ausstellung und Präsentation von aktuellen Designs der Berliner Modeschaffenden. Insgesamt sieben Modelabels standen hier im Finale: Unter ihnen das mittlerweile international bekannte Label Namilia, das für seine energiegeladenen Shows zur Fashion Week bekannt ist und durch seine Designs – die letzten sind in Kooperation mit der von einigen Menschen gehassten, von anderen gehypten 2000er-Kultmarke Ed Hardy entstanden – regelmäßig polarisiert. Auch die Designerin Lou de Bètoly war unter den Finalist:innen, deren Kleidungsstücke besonders durch die Verwendung gehäkelter Elemente, Vintage-Spitze und außergewöhnlicher Perlen auffallen.
Der „FCG/VOGUE Fashion Fund“ geht an eine herausragende Berliner Latex-Designerin
Alle sieben Labels stellten sich Anna Wintour vor, präsentierten ausgewählte Designs, und am Ende des Tages stand die Siegerin fest: Kasia Kucharska, die ihre Abschlusskollektion vor einigen Jahren an der UdK Berlin entwickelte und sich seitdem kontinuierlich an die Spitze designt hat. Und das wortwörtlich – ihr charakteristisches Material ist die Spitze, aber nicht irgendeine, sondern 3D-gedruckte Latexspitze. Kasia Kucharska verbindet das futuristisch anmutende und aus der Fetischwear bekannte Material Latex mit den filigranen und verspielten Formen der Spitze und schafft dadurch einen spannenden Kontrast, der in der Mode so noch nicht wirklich vertreten war.
Dieses Alleinstellungsmerkmal verhalf ihr wohl auch zum Sieg, denn ihre Designs bleiben im Kopf. Von Schwarz über Gold bis Pink reicht die Farbpalette, und in ihrer Kollektion findet ihr unter anderem Armstulpen, Bralettes, Hosen, Handtaschen und sogar Socken. Das Latex weist die für Spitze typischen Durchbrüche auf, und die organischen Muster wirken floral und grafisch. Kasia Kucharskas Kleidung ist verdammt beliebt: Immer häufiger tragen Stars der Modewelt wie Julia Fox ihre Designs; dadurch gelangen sie auf den roten Teppich und von da direkt in den Kopf.
Der Preis öffnet Kasia Kucharska Türen – und ihr könnt die Ergebnisse bald sehen
Neben dem Preisgeld in Höhe 25.000 Euro kann sich die Berliner Designerin Kucharska nun auch über die geförderte Produktion einer eigenen Show zur nächsten Fashion Week Berlin im Februar 2025 und ein Business-Mentoring-Programm im Wert von 100.000 Euro freuen. Es bleibt also spannend, wie sie ihre Designs in Zukunft präsentieren und die Marke entwickeln wird. Einen Blick in die aktuellen Designs von Kasia Kucharska könnt ihr hier werfen.
Wie es ist, wie Kasia Kucharska an der UdK Berlin Mode zu studieren, erfahrt ihr hier: Berlin und die Mode: Warum sich das Studium lohnt. Wenn ihr Lust auf Second-Hand-Shoppen bekommen habt, findet ihr hier die beste Vintage-Kleidung in Berlin. Fairfashion spielt in Berlin eine große Rolle: In diesen Läden findet ihr nachhaltige Mode in Berlin. In der Hauptstadt kann man sich auch gut für eine ausschweifende Partynacht ausstatten. In diesen Läden gibt es Rave-Wear in Berlin.