Religionen

12 Glaubensorte und heilige Häuser in Berlin – nicht nur für Gläubige

Eine Religion für alle bleibt wohl ein andächtiger Wunsch. Zumindest teilen alle Religionen die Grundlagen von Frieden, Barmherzigkeit und Liebe mit einer spirituellen Herangehensweise an unser Inneres. Jede hat ihre eigenen Überzeugungen und ihre eigene Identität – was kulturelle Vielfalt schafft. Das spürt man überall in Berlin. Im Folgenden haben wir 12 heilige Häuser in Berlin gesammelt, an denen man diese erleben kann.


Hindu Sri Mayurapathy Murugan Temple

12 heilige Häuser in Berlin : Eine Besonderheit dieses Tempels ist, dass er als einziger und erster Tempel in ganz Europa ausnahmslos 6 Poojas täglich veranstaltet.
Eine Besonderheit dieses Tempels ist, dass er als einziger und erster Tempel in ganz Europa ausnahmslos sechs Poojas täglich veranstaltet. Foto: Imago/Jürgen Ritter

1991 errichtet, existiert der Tempel seit September 2013 an seinem derzeitigen Standort. Hier finden verschiedene hinduistische Gottesdienste und Feste, inklusive indischer Tänze, statt. Das große 25-tägige jährliche Festival wird jedes Jahr gefeiert, wobei der Wagenumzug am 24. Tag stattfindet. Besuche von Menschen verschiedener Religionen sind dort immer willkommen.

  • Sri Mayurapathy Temple Blaschkoallee 48, Britz, tgl. 7:30-12:30 und 16:30-19:30 Uhr. Am Tag des Besuchs bitte nur vegetarisch essen

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

12 heilige Häuser in Berlin : Das Gerüst am Glockenturm der Kirche wurde abgebaut, um Platz für die Sanierung der Podiumsfläche zu schaffen.
Das Gerüst am Glockenturm der Kirche wurde abgebaut, um Platz für die Sanierung der Podiumsfläche zu schaffen.  Foto: Imago/epd

Die berühmteste Kirche West-Berlins wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Wilhelm II. in Erinnerung an dessen Vater Wilhelm I, nach Plänen des Architekten Franz Schwechten erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt, aber nicht restauriert – sondern als Ruine zum Mahnmal umfunktioniert. Der Architekt Egon Eiermann hat in den frühen 1960er-Jahren die oktagonale modernistische Kirche und den Glockenturm um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche herum gebaut. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist täglich vom Mittagsläuten an geöffnet – zum persönlichen Gebet, zur stillen Einkehr und zum Entzünden von Gebetskerzen. Mehr zu der Geschichte von und Besucherinfos für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche findet ihr hier.

  • Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Breitscheidplatz, Charlottenburg, tgl. 12-18 Uhr

Das buddhistische Haus

12 heilige Häuser in Berlin : Das Buddhistische Haus am Edelhofdamm; gegründet von Paul Dahlke Berlin.
Das buddhistische Haus am Edelhofdamm; gegründet von Paul Dahlke Berlin. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der Erbauer des buddhistischen Hauses war der Arzt und Schriftsteller Paul Dahlke, der eine Praxis in Berlin leitete und auf seinen Reisen nach Asien den Buddhismus kennenlernte. 1900 wurde er selbst Buddhist und Lehrer dieser Religion. Das buddhistische Haus war als Ort der inneren Reinigung gedacht, soweit dies durch einen Kompromiss zwischen dem Leben als buddhistischer Mönch und westlichen Verhältnissen erreicht werden kann. Im Jahr 2000 wurde das buddhistische Haus unter der Leitung des neuen Verwalters Tissa Weeraratna auf allen Ebenen erneuert. Mitirigala Dhammanisanti. Im Haus gibt es die Uposatha-Tagen, an den Sonntagen Vorträge und fünfmal in der Woche Meditationen.


Zionskirche

In die Schlagzeilen kam die Zionskirche zuletzt durch die Ausrichtung eines Star-Wars-Gottesdienstes.
In die Schlagzeilen kam die Zionskirche zuletzt durch die Ausrichtung eines Star-Wars-Gottesdienstes. Foto: Imago/Jürgen Ritter

1873 wurde der neoromantische Bau eingeweiht. Seitdem war die Geschichte der Zionskirche stets bewegt. So war sie etwa die Wirkungsstätte von Dietrich Bonhoeffer, der als Pastor im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war . In der DDR-Zeit spielte die Zionskirche wiederum eine wichtige Rolle für die oppositionelle Umwelt- und Bürgerrechtsbewegung. Jetzt laden die Cafés drumherum zum Verweilen ein. Und gelegentlich sind in der Zionskirche auch Konzerte und Ausstellungen zu erleben. Der Turm der Kirche kann sonntags ab 12 Uhr bestiegen werden. Die Aussichtsplattform befindet sich auf der Uhrenebene 22 Meter vom Turm entfernt und bietet einen schönen Blick auf Berlin. Darüber hinaus lebt ein Bienenvolk dort oben und produziert „Zion-Honig“. Falls verfügbar, kann dieser während der Öffnungszeiten ausprobiert und gekauft werden.

  • Zionskirche Zionskirchplatz, Mitte, Mo-Sa 13-18 Uhr; So 12-17 Uhr

Omar-Ibn-Al-Khattab-Moschee

12 heilige Häuser in Berlin : Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee, Wiener Strasse, Kreuzberg, Berlin, Deutschland Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee Kreuzberg Berlin Deutschland
Die Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee an der Wiener Straße in Kreuzberg. Foto: Imago/Schöning

Benannt nach einem der mächtigsten und einflussreichsten muslimischen Kalifen der Geschichte, wurde die Omar-Ibn-Al-Khattab-Moschee vom Islamischen Verein für wohltätige Projekte e. V. (IVWP) gebaut und 2010 eröffnet. Der Bau kostete rund zehn Millionen Euro und hat eine kleine Kuppel und vier etwa sieben Meter hohe Minarette, die von vergoldeten Halbmonden bekrönt sind. Das Maschari Center beherbergt Ballsäle für Feierlichkeiten, eine Koranschule, Boutiquen, Cafés und einen Markt auf sieben Etagen. Mit seinem beratenden Engagement versucht der Verein der Moschee, junge Menschen zu erreichen, sie von der Straße zu holen, ihnen kulturelle Angebote zu machen (z. B. Festivals, Theateraufführungen zu organisieren) und so zu verhindern, dass sie auf die schiefe Bahn geraten.

  • Omar-Ibn-Al-Khattab-Moschee Wiener Straße 1-6, Mitte, tgl. 12-22 Uhr

Neue Synagoge Berlin

82 Jahre später gilt die Neue Synagoge wieder als Symbol für das friedliche Miteinander aller Religionen.
Inzwischen gilt die Neue Synagoge wieder als Symbol für das friedliche Miteinander aller Religionen. Foto: Imago/imagebroker

1938 hat sie gebrannt, 1943 wurde sie bombardiert und 1958 gesprengt. All dies konnte die Synagoge nicht final zerstören – sie glänzte weiter mit ihrer Schönheit. Obwohl das Gebäude einen Gebetsraum hat, wurde es nicht wieder geweiht. Die Synagoge ist ein zentraler Anlaufpunkt für das jüdische Leben in Berlin, ein Versammlungshaus, eine Lehr- und Lerneinrichtung mit einem Archiv und einer großen Bibliothek für wissenschaftliche Forschung. Führungen durch die Dauerausstellung „Tuet auf die Pforten“ zur Geschichte des Hauses und das mit ihm verbundene Leben, werden regelmäßig angeboten Der. Eintrittspreis beträgt 7€, ermäßigt 4,50€.

  • Neue Synagoge Oranienburger Str. 28-30, Mitte, Mo-Do 10-14 Uhr, So 11-17 Uhr

St. Marienkirche

Der Platz vor dem Fernsehturm und die St. Marienkirche am 05.05.2020.
Der Platz vor dem Fernsehturm und die St. Marienkirche. Foto: Imago/Christian Spicker

Als eine der ältesten Kirchen Berlins existiert die Marienkirche seit dem späten 13. Jahrhundert und wurde in den Jahrhunderten seither mehrmals restauriert. Die Hauptattraktion und das Herzstück für viele Besucher*innen ist das Freskengemälde „Totentanz“. Mit einer Länge von mehr als 22 Metern und einer Höhe von zwei Metern wird es im Turm der St. Marienkirche präsentiert. In der Kirche finden sich ständig religiöse Veranstaltungen, Gottesdienste und Konzerte wie das Leuchtfeuer und Parochialkirches neues Glockenspiel statt. In Berlin gibt es einige sehenswerte Kirchen.

  • St. Marienkirche, Karl-Liebknecht-Str. 8, Mitte, tgl. 10-18 Uhr.

Şehitlik-Moschee

Besucher in der Sehitlik Moschee am Tag der offenen Moschee in Berlin Neukoelln am 3. Oktober 2019.  Foto: Imago/Emmanuele Contini
Besucher in der Şehitlik-Moschee am Tag der offenen Moschee in Berlin Neukoelln. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Der Name der Şehitlik-Moschee leitet sich vom türkischen Wort Şehit (auf Deutsch Märtyrer) ab. Sie wurde von der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) zwischen 1999 und 2005 errichtet. Das Hauptaugenmerk des Innenraums lag auf der Harmonie von Keramik und Marmor. Diese kann in der Gebetsnische, der Predigtkrone, dem Predigtbüro und zwischen den Bögen betrachtet werden. Die gemischte Verwendung der Materialien war vorher nicht üblich. Somit ist die Moschee keine Wiederholung oder Kopie eines anderen Gotteshauses, sondern präsentiert sich in einem ganz eigenen architektonischen Stil. Viele Besucher*innen sind außerdem erstaunt über die Art und Weise, wie im Islam gebetet wird, insbesondere über die Harmonie in Gruppengebeten und die schöne Koranrezitation mit ihrer Spiritualität.

  • Şehitlik-Moschee Columbiadamm 128, Neukölln, tgl 9-20 Uhr

Linh Thuu Pagode – Buddhistische Gemeinschaft in Berlin

Buddha Statue und zwei Drachen, Symbole der buddhistischen Kultur. Foto: Imago/Ritter

Seit Jahren dient die Linh Thuu Pagode der vietnamesischen buddhistischen Gemeinde in Berlin. Die Äbtissin legt großen Wert darauf, den vietnamesischen Buddhismus zu bewahren und zu entwickeln, vietnamesische Jugendliche nach buddhistischer Philosophie zu erziehen und die vietnamesischen kulturellen Werte zu bewahren. Die Gemeinschaft bietet verschiedene Programme wie Führungen über das Pagodengelände, Gebetszeromonien und Sitzmeditation. Ein Teil des Geldes, das durch Eintritt und Spenden zusammenkommt, unterstützt Hilfsbedürftige in Vietnam wie Waisenkinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung.

  • Linh Thuu Pagode Heidereuterstraße 30, Spandau, tgl. 10-0 Uhr.

Die Kapelle der Versöhnung

Nationales Denkmal zur Erinnerung an die Teilung der Stadt Berlin.  Foto: Imago/Stefan Zeitz
Nationales Denkmal zur Erinnerung an die Teilung der Stadt Berlin. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Eine Erinnerung an den Tod, aber dennoch ein Symbol der Hoffnung. Sobald man eintritt, spürt man die besondere Atmosphäre. Das Gebäude ist den zahlreichen Toten gewidmet, die an der Berliner Mauer starben. Auf beiden Seiten der Kapelle ist vom äußeren Gehweg aus ein Roggenfeld zu sehen. Mit den Samen aus der Bernauer Straße und von den baltischen Staaten bis nach Bulgarien wurden zwölf weitere Roggenfelder an Gedenkstätten mit leidvoller Geschichte angelegt.

  • Die Kapelle der Versöhnung Bernauer Str. 4, Mitte, Veranstaltungen und Termine findet ihr hier.

Rykestraße-Synagoge

Innenansicht und Innendetails der größten jüdischen Kirche Deutschlands.
Innenansicht und Innendetails der größten jüdischen Kirche Deutschlands. Foto: Imago/BRIGANI-ART

Während der DDR-Zeit als „Tempel des Friedens“ bekannt, war die Synagoge damals die einzige in Ostberlin. Heute ist sie die zweitgrößte jüdische Kultstätte in Europa und die größte Deutschlands. Interessierte können in der Synagoge die jüdischen Werte und Traditionen kennenlernen. Das nahe gelegene Prenzlauer-Berg-Museum hat eine Dauerausstellung, die die Geschichte der vielen jüdischen Schulen im Viertel bis 1941 zeigt.

  • Rykestraße-Synagoge, Rykestraße 53, Prenzlauer Berg, Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-15 Uhr

Berliner Dom

Luftaufnahme des Berliner Doms und der Museumsinsel bei Sonnenuntergang. Foto: Imago/Westend61

Einen Dom auf der Spreeinsel in Mitte gibt es in Berlin seit bald 500 Jahren. Der erste Dom, eine wenig prunkvolle Konstruktion aus Backstein, entstand 1536. Es folgte der zweite Dom um 1747. Friedrich II. ließ das Gotteshaus im Barockstil errichten. Der heutige Dom wurde im Auftrag von Wilhelm II. nach Plänen des Architekten Julius Carl Raschdorff im Jahre 1894 gebaut. Sehr empfehlenswert sind die Orgelkonzerte und das Dommuseum, das Zeichnungen und Entwürfe zur Entstehungsgeschichte des Berliner Doms zeigt. An jedem Sonntag und an Feiertagen gibt es um 10 Uhr einen Gottesdienst.


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