Wassserspiele

Berliner Brunnen: Hier sprudelt es besonders schön

Berlins Springbrunnen beleben das Stadtbild. Manche sind optisch echte Meisterwerke, aus anderen sprudelt das Wasser härter als die Geschichten von früher aus Onkel Jochen, wenn der auf der Familienfeier wieder einen zu viel hatte. Und schon allein, weil wir alle viel zu oft an den wunderbaren Wasserrecyclern vorbeihechten, widmen wir ihnen heute ungeteilte Aufmerksamkeit. Das hier sind unsere liebsten Springbrunnen in Berlin.


Die Brunnen am Wittenbergplatz

Der Südbrunnen oder auch Lebensalterbrunnen am Wittenbergplatz. Foto: Imago/Schöning

Am Wittenbergplatz sind gleich zwei bedeutende Brunnen zu finden. Einer im Norden und einer im Süden des Platzes. Sie wurden vom Bildhauer Waldemar Grzimek erreichtet. Dieser gewann einen Wettbewerbs zur Neugestaltung des Platzes mit seinem Konzept und durfte es dann umsetzten. Grzimek verstarb während seiner Arbeit an den Brunnen, weswegen diese von engen Mitarbeitern vollendet werden musste.

Waldemar Grzimek wollte für die beiden Springbrunnen eine pilzartige, große Form. Er wollte so den Einruck verhindern, es würde eine Barriere zu den Wasserspielen geben. Sein Ziel war, dass sich die Besucher als Teil des Ganzen fühlen.


Springbrunnen in Berlin: Der Neptunbrunnen

Der Neptunbrunnen mit Fernsehturm und Rotem Rathaus. Foto: Imago/imagebroker

Der Neptunbrunnen ist die größte und bedeutendste Brunnenanlage der Stadt. Er ist im Stil des Neobarocks gebaut und besteht aus vier Granitbecken und fünf Bronzefiguren.

Der Springbrunnen liegt im Ortsteil Mitte zwischen dem Roten Rathaus und der Marienkirche. Hier stand er aber nicht immer. Eigentlich wurde er von Reinhold Begas auf dem Schlossplatz errichtet. Nach dem Abriss des Schlosses 1951 wurde auch der Neptunbrunnen umgestellt. Deswegen war er vorher auch unter den Namen Schlossbrunnen oder Begasbrunnen bekannt. Nach dem Wiederaufbau des Schlosses mit Humboldt Forum wurde auch diskutiert, den Neptunbrunnen an die angestammte Stelle zu versetzen.


Indischer Brunnen

Indischer Brunnen und Sankt-Michael-Kirche in Berlin-Kreuzberg. Foto: Imago/imagebroker

1993 wurden bei Ausgrabungen im Luisenstädtischen Kanal Teile des indischen Brunnens gefunden. Dieser soll zu einer Brunnenanlage gehören, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hier gestanden hat. Der Berliner Künstler Gerald Matzner hat den Brunnen dann nach seinem historischen Vorbild wieder aufgebaut. Nun steht seit 1995 der indische Brunnen mitten im Rosengarten am Engelbecken in Kreuzberg.


Brunnen der Völkerfreundschaft

Der Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem Alexanderplatz. Foto: Imago/Schöning

Dieser Springbrunnen wurde 1969/1970 vom Architekten Walter Womacka entworfen. Die Anlage wurde im Rahmen der Neugestaltung des Alexanderplatzes erbaut und am 7. Oktober 1970 eingeweiht. Hier eine fotografische Alexanderplatz-Zeitreise, in das turbulente Zentrum der Stadt.

Der Brunnen der Völkerfreundschaft ist 6,20 Meter hoch und besteht aus getriebenem Kupfer, Keramik, Emaille und Glas. Da es an diesem Platz früher viel Prostitution gab und der Springbrunnen sehr farbenfroh gestaltet ist, nannten ihn einige in DDR-Zeiten auch „Nuttenbrosche“. Seit den 1980er-Jahren steht der Brunnen unter Denkmalschutz.


Der Weltkugelbrunnen

Der Weltkugelbrunnen oder auch „Wasserklops“ genannt. Foto: Imago/Future Image

Der Weltkugelbrunnen ist direkt vor dem Europa-Center auf dem Breitscheidplatz zu finden. Er wurde 1983 von Joachim Schmettau errichtet und besteht aus mehreren roten Granitblöcken. Darauf befinden sich Springbrunnen, Wasserfontänen, aber auch andere Wasserspiele. Auf der symbolischen Weltkugel wurden Schriftzeichen verschiedener Kulturkreise verewigt.


Der Märchenbrunnen

Der Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain. Foto: Imago/Schöning

Diese Brunnenanlage ist ebenfalls eine der bekanntesten und im Volkspark Friedrichshain zu finden. Sie wurde bereits im Jahr 1913 eröffnet und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Den Namen Märchenbrunnen trägt diese Anlage, weil mehrere Steinskulpturen den Beckenrand schmücken. Hierzu hat sich der Bildhauer Ignatius Taschner von neun bekannten Märchen der Gebrüder Grimm inspirieren lassen. Unter anderem sind Skulpturen von „Der Gestiefelte Kater“, „Aschenputtel“ und „Schneewittchen“ zu finden.

Nicht weit vom Märchenbrunnen entfernt ist noch der Rundbrunnen, auch Delphinbrunnen genannt, zu finden. Dieser ist nach seinen Wasserspielen am Rand benannt.


Der Hirschbrunnen

Der Hirschbrunnen im Rudolf-Wilde-Park Stadtpark in Schöneberg. Foto: Imago/Schöning

Dieser Springbrunnen ist nicht nur wegen seiner Größe kaum zu übersehen, sondern zieht mit seinem vergoldeten Hirsch das Aufsehen auf sich. Der Hirschbrunnen ist im Rudolph-Wilde-Park in Schöneberg zu finden – der Hirsch ist dort Wappentier. Die zentrale Säule hat eine Höhe von zehn Metern und steht schon seit 1912 im Stadtpark.


Der Wrangelbrunnen

Der Wrangelbrunnen an der Grimmstraße in Kreuzberg. Foto: Imago/Schöning

Der Wrangelbrunnen ist nach dem preußischen Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel benannt. Auch dieser Springbrunnen hatte zuvor einen anderen Standort. 1877 wurde er am Kemperplatz in Tiergarten eingeweiht und 25 Jahre später an seinen jetzigen Platz an der Grimmstraße in Kreuzberg versetzt. An seinem alten Standort ist jetzt der Rolandbrunnen zu finden.

Der Springbrunnen stellt die Personifikationen der wichtigsten Flüsse im damaligen Königreich Preußen dar: Rhein, Weichsel, Elbe und Oder.


Brunnen der Fruchtbarkeit

Der Brunnen der Fruchtbarkeit am Arnswalder Platz. Foto: Imago/Schöning

Der Brunnen der Fruchtbarkeit, auch Stierbrunnen genannt, ist ein hervorstechendes Merkmal des Arnswalder Platzes. Eigentlich war der Entwurf für einen Wettbewerb im Jahr 1910 bestimmt: Dabei ging es um Monumentalbrunnen in Buenos Aires. Der Bildhauer Hugo Lederer, er bekam für seine Idee nur den vierten Preis. Der Magistrat von Berlin kaufte 1927 das Projekt, konnte es aber schlussendlich wegen der Wirtschaftskrise nicht mehr finanzieren.

Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, bewilligten sie noch im gleichen Jahr den Bau des Springbrunnens. Er besteht aus 300 Kubikmetern behauener Steine. Deswegen kam der Forckenbeckplatz, der auch als Aufstellort in Erwägung gezogen wurde, wegen seiner Bodenbeschaffenheit nicht infrage.


Der Mauerbrunnen

Jugendliche fahren Fahrrad über die Wasseranlage mit Mauerbrunnen. Foto: Imago/Schöning

Der Mauerbrunnen ist ein wichtiger Teil des Invalidenparks im Ortsteil Mitte. Der Park wurde von 1992 bis 1997 neugestaltet. In diesem Zusammenhang ist dann auch der Springbrunnen entstanden. Entworfen wurde dieser von dem französischen Landschaftsarchitekten Christophe Girot. Er bezeichnet den Mauerbrunnen als „Spur in die Zukunft“ und will damit an die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gnadenkirche und die Berliner Mauer erinnern.

Das Wasserkunstwerk wird auch als sinkende Mauer oder als Invalidenbrunnen bezeichnet. Außerdem ist der Brunnen begehbar.


Tritonbrunnen

Tritonbrunnen im Tiergarten. Foto: Imago/Schöning

Der Tritonbrunnnen ist der älteste Springbrunnen im Großen Tiergarten. Er wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und dann im Jahr 1987 von Harald Haacke restauriert. Ursprünglich wurde er von Josef von Kopf 1888 erschaffen. Haacke ergänzte das Original durch seine eigenen Ideen, weswegen es deutliche Unterscheidungen zu der von Josef von Kopf geschaffenen Marmorskulptur gibt.


Brunnen Schwebender Ring

Schwebender Ring: Brunnen auf dem Strausberger Platz. Foto: Imago/Schöning

Dieser Brunnen liegt auf einem Kreisel auf dem Strausberger Platz in Friedrichshain. Drumherum wird der Verkehr der Karl-Marx-Allee geführt. 1967 haben der Kunstschmied Fritz Kühn und der Architekt Heinz Graffunder die Aufgabe für die Gestaltung dieser Anlage bekommen. Sie besteht aus Kupferplatten in Diamantquaderungen. Die Fontäne des Springbrunnens kann eine Höhe von 18 Metern erreichen.


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