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Berlin 2021 in Bildern: So war das Jahr in der Hauptstadt

Berlin im Jahr 2021. An Corona haben wir uns gewöhnt, so gut es ging. Es ging von Lockdown zu immer wieder neuen Corona-Maßnahmen, von erhöhten Inzidenzwerten zu Lockerungen, von Impfterminen, Testcentern und Virus-Mutanten zu dem Wunsch nach etwas Normalität. Die Pandemie beherrschte auch 2021 das Leben in der Hauptstadt. Jenseits davon haben wir neue Regierungen gewählt, Museen wurden eröffnet und die Jahreszeiten sorgten für Abwechslung. Im Februar froren die Gewässer zu, im Mai blühten die Kirschbäume und im Oktober verzauberte uns der goldene Herbst. Im Dezember nahmen wir, nach 16 Jahren im Kanzleramt, Abschied von Angela Merkel. Hier sind unsere Bilder des Jahres: 12 Fotos, die von Berlin im Jahr 2021 erzählen.


Januar: Neues Axel-Springer Verlagshaus wird eröffnet

Das war Berlin 2021:
Neues Axel-Springer Verlagshaus in Mitte, errichtet nach den Plänen des Stararchitekten Rem Koolhaas. Foto: Imago/Jürgen Held

Die neue Zentrale des Axel-Springer-Verlages sorgte für Architektur-Kontroversen. Es ist eines der prominentesten Bauprojekte der vergangenen Jahre, die das Stadtzentrum prägen. Eingeweiht wurde das Gebäude im Januar. Der niederländische Architektur-Superstar Rem Koolhaas hat den massiven Kollos aus getönten Glasflächen und einer mit 3D-Elementen ornamentierten Fassade entworfen. Der beeindruckende Bau scheint das Licht und den umgebenden Raum zu absorbieren, er bietet etwa 3000 Arbeitsplätze und hat ein imposantes, 45 Meter hohes Atrium. Die neue Springer-Zentrale ist ein gutes Beispiel für futuristische Bauwerke in Berlin.


Februar: Der Landwehrkanal ist zugefroren

In Berlin spazieren Menschenmengen auf dem zugefrorenen Landwehrkanal. Foto: Imago/Jürgen Held

Der Winter hat uns im Februar so richtig erwischt. Tagelang blieben die Temperaturen unter Null, es schneite und die Gewässer froren zu. In den Parks rodelten Groß und Klein auf allem, auf dem sich rodeln ließ. Auf Schlitten, Pappkartons, Plastiktüten oder Baustellenabsperrungen aus Plastik. Der vereiste Landwehrkanal zog tausende Menschen an. Man spazierte, fuhr Schlittschuh und die vom Lockdown gezeichneten Techno-Fans improvisierten eine Open-Air-Party auf dem Eis. Bis die Clubs wieder öffnen sollten, mussten noch Monate vergehen. Ganz sicher war das Betreten der Eisflächen aber nicht, es gab auch tragische Unfälle und die Polizei warnte vor den winterlichen Freuden.


März: Shoppen im Lockdown

Auch im Berliner Traditionsgeschäft Spielvogel gelten während des Lockdowns besondere Einkaufsbedingungen. Foto: Imago/Rolf Kremming

Der Lockdown setzte noch im Frühjahr dem Einzelhandel zu. Nach umfangreichen Schließungen blieben nur Geschäfte geöffnet, die dem täglichen Bedarf und der Grundversorgung dienten. Also Supermärkte, Wochenmärkte für Lebensmittel, Reformhäuser, Apotheken, Drogerien usw. Andere Läden mussten sich besondere Strategien überlegen, wie etwa das Einkaufen nach Terminvereinbarung. Auch das Traditionsgeschäft Spielvogel organisierte den Handel nach dem Prinzip „Call & Meet“.


April: Punks im Mauerpark

Das war Berlin 2021:
Eine russische Punkband sorgt im Mauerpark für Stimmung. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Im April wachte Berlin langsam auf. Der monatelange Lockdown, die Schließungen, die fehlende Kultur und die Einschränkungen im Privatleben hinterließen Spuren, doch der Frühling brachte eine Prise Optimismus mit. Die Leute gingen raus, man konnte das erste Eis essen und die Straßenmusiker sorgten für etwas Konzert-Stimmung in der Stadt. So wie diese russische Punkband, die einen spontanen Gig im Mauerpark veranstaltete.


Mai: Kirschblütenallee in Teltow

Das war Berlin 2021: Menschenmengen spazieren in der TV Asahi Kirschblütenallee in Teltow. Foto: Imago/Stefan Zeitz
Menschenmengen spazieren in der TV Asahi Kirschblütenallee in Teltow. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Im Mai durfte man schon wieder mehr. Die Kneipen und Restaurants öffneten, der Kulturbetrieb nahm wieder an Fahrt auf. Immer mehr Leute ließen sich impfen, auch wenn im Frühling der Kampf um die Termine noch tobte, stieg die Impfquote und die Inzidenzen gingen rasch herunter. Es gab immer mehr Ereignisse, an denen man teilnehmen konnte, vor allem im Freien, aber immerhin. So etwa bei der Kirschblüte in Teltow.


Juni: Bud-Spencer-Museum eröffnet in Mitte

Eröffnung des Bud Spencer-Museums in Mitte. Foto: Imago/Photopress Müller
Eröffnung des Bud Spencer-Museums in Mitte. Foto: Imago/Photopress Müller

Im Juni ging das Leben fast normal weiter und es gab Nachrichten zu vermelden, die nichts mit Corona zu tun hatten. Ende des Monats etwa eröffnete die Ausstellung „Plattfuß in Berlin“. Auf 500 Quadratmetern Museumsfläche wird im Bud Spencer Museum (Unter den Linden 10, Mitte) das vielseitige Leben von Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer, geehrt. Der Großteil der Exponate stammt aus dem Privatbesitz seiner Familie und ermöglicht eine intime Auseinandersetzung mit dem beliebten Schauspieler, der so viel mehr war als ein liebenswerter Hüne mit den wohl härtesten Fäusten der Filmgeschichte.


Juli: Berlins schönster neuer U-Bahnhof – Museumsinsel (U5)

U-Bahnhof der U5 Berlin Museumsinsel. Foto: Imago/Jürgen Ritter
U-Bahnhof der U5 Berlin Museumsinsel. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Noch mehr Eröffnungen! Die U5 feierte die Streckenverlängerung und mit dem U-Bahnhof Museumsinsel bekam Berlin eine der schönsten neuen U-Bahnstationen der Stadt. Die Deckengestaltung ist eine Verneigung vor dem preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel. Dieser entwarf für die 1816 in Berlins Königlichem Schauspiel aufgeführte Mozart-Oper „Zauberflöte“ die Bühnenbilder – zum Auftritt der Königin der Nacht ersann er einen blauen Sternenhimmel. Unter solchen Sternen wandeln die U5-Fahrgäste nun. Von der Station selbst erreicht man natürlich die Museumsinsel und Sehenswürdigkeiten wie die Friedrichswerdersche Kirche zu Fuß.


August: Die Bergmannstraße wird verkehrsberuhigt

Das war Berlin 2021: Weitere Verkehrsberuhigung in der Bergmannstraße. Foto: Imago/A. Friedrichs
Weitere Verkehrsberuhigung in der Bergmannstraße. Foto: Imago/A. Friedrichs

Auch 2021 gab es Ärger im beschaulichen Kreuzberg 61. Der Kiez soll verkehrsberuhigt werden und die Bergmannstraße gilt als Teststrecke für diverse Maßnahmen zum Eindämmen des Autoverkehrs. Im Sommer ging es weiter mit den stadtplanerischen Experimenten. Nicht zuletzt aufgrund des unerschütterlichen Engagements des umstrittenen Bezirksstadtrats Florian Schmidt (B’90/Die Grünen). Mittlerweile ist die berühmte Geschäftsstraße mit dem Auto eigentlich nicht mehr befahrbar.


September: Das Luf-Boot im Berliner Humboldt Forum

Das große Auslegerboot von der Insel Luf. Foto: Imago/Ipon
Das große Auslegerboot von der Insel Luf. Foto: Imago/Ipon

Im September wurden die heiß diskutierten Museen im Humboldt Forum im Berliner Schloss eröffnet. Seitdem kann man im Museum für Asiatische Kunst und im Ethnologischen Museum gut 10.000 Kunstgegenstände aus Afrika, Asien und dem Pazifik sehen. Zugleich kochte die öffentliche Debatte um Raubkunst und Restitution wieder hoch. Gerade am Beispiel des Luf-Boots (Foto) zeigte sich die Problematik im Umgang der Berliner Institution mit dem ausgestellten Kulturerbe.


Oktober: Der goldene Herbst!

Am Landwehrkanal kam der goldene Herbst besonders zur Geltung. Foto: Imago/Jürgen Held
Am Landwehrkanal kam der goldene Herbst besonders zur Geltung. Foto: Imago/Jürgen Held

Die Bäume färbten sich gold, rot und orange, die Berliner und Berlinerinnen schlenderten durch sonnendurchflutete Parks, sammelten Pilze oder ließen Drachen steigen: So sah 2021 der Herbst in Berlin aus. Am Kreuzberger Landwehrkanal versammelten sich die Leute und entspannten in den letzten warmen Tagen am Ufer des Kanals.


November: FC Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam

Fans von Feyenoord lassen es krachen. Foto: Imago/ANP
Fans von Feyenoord lassen es krachen. Foto: Imago/ANP

Der Sport sorgte in Berlin auch 2021 für Schlagzeilen. Das Fußball-Derby zwischen Hertha und Union gewannen die Köpenicker im November mit 2:0. Allerdings fielen die Eisernen wegen anderer Begegnungen unangenehm auf. Beim Spiel gegen Maccabi Haifa Ende Oktober kam es zu antisemitischen Beleidigungen im Fanblock der Berliner und beim Spiel gegen Feyenoord Rotterdam im November sorgten wiederum die Gäste für Ausschreitungen.


Dezember: Abschied von Angela Merkel

Großer Zapfenstreich anlässlich der Verabschiedung der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Imago/Rüdiger Wölk
Berlin im Dezember 2021: Großer Zapfenstreich anlässlich der Verabschiedung der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Imago/Rüdiger Wölk

Das Jahr endete mit einem Abschied. Nach 16 Jahren im Kanzleramt, ging Angela Merkel in den wohlverdienten Ruhestand. Beim großen Zapfenstreich auf dem Hof des Verteidigungsministeriums in Berlin spielte das Bundeswehrorchester, wie von Merkel gewünscht, Lieder von Nina Hagen und Hildegard Knef. Damit verbeugte sich die Kanzlerin vor zwei großen Frauen der Berlin Musikgeschichte sowie vor Ost- und West-Berlin. Gute Wahl! Und wenn’s mal was neues sein soll: Das sind die 12 besten Berliner Platten des Jahres.


Mehr Berlin verstehen

Lust auf mehr Geschichte? Berlin, 2001: Loveparade, Pechstein, Pixelpark und der Terror in New York. Hier geht es auf eine Reise ins Berlin des Jahres 1971. Zehn Jahre später: So sah die geteilte Stadt 1981 aus. Und auch das Jahr 1991 haben wir uns genauer angeschaut. Immer neue spannende Geschichten aus der Geschichte Berlins findet ihr hier. So war das Leben in der Hauptstadt der DDR: 12 Dinge, die jeder kennt, der in Ost-Berlin der 1980er gelebt hat.

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