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Berlin 2024 in Bildern: Cannabis, Pandas und Kulturkürzungen

Unser Jahresrückblick für Berlin im Jahr 2024: Im Januar gingen Tausende gegen die AfD auf die Straße. Bei der Berlinale im Februar kam es zum Eklat. Im März wurde die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette verhaftet, im April Cannabis legalisiert, und eine Ausstellung mit Werken von Caspar David Friedrich sorgte vom Frühjahr bis zum Sommer für Aufruhr. Der Sommer stand im Zeichen der EM: In den Straßen und auf der Fanmeile feierten Fans ihre Mannschaften. Der Berliner Zoo bekam Panda-Nachwuchs – und zwar doppelt. Und im November verkündete der Senat massive Kürzungen (nicht nur) im Kulturbereich. Diese 12 Bilder erinnern an wichtige Momente in Berlin im Jahr 2024.


Januar: Brandmauer gegen Rechtsextremismus 

Teilnehmer einer Demonstration unter dem Motto "Aktionstag Hand in Hand - Wir Sind Die Brandmauer gegen Rechtsextremismus" auf der Reichstagswiese vor dem Bundestag. Nach Enthüllungen des Recherche-Netzwerks Correctiv zu einem Geheimtreffen von Vertretern der AfD mit Rechtsextremen in einem Landhaus bei Potsdam protestieren wochenlang tausende Menschen gegen Rechtsextremismus. Foto: Imago/Bildgehege
Teilnehmer einer Demonstration unter dem Motto „Aktionstag Hand in Hand – Wir sind die Brandmauer gegen Rechtsextremismus“ auf der Reichstagswiese vor dem Bundestag. Nach Enthüllungen des Recherche-Netzwerks Correctiv zu einem Geheimtreffen von Vertretern der AfD mit Rechtsextremen in einem Landhaus bei Potsdam protestieren wochenlang tausende Menschen gegen rechte Tendenzen im Land. Foto: Imago/Bildgehege

Februar: Berlinale 2024 „Dahomey“ gewinnt Goldenen Bären

Der Nahostkonflikt überschattet die Berlinale 2024. Auf dem Instagram-Account des Filmfestivals taucht der Schlachtruf "From the river to the sea" ("Vom Fluss bis zum Meer") auf, begleitet vom Bären-Logo der Berlinale. Es ist eine Forderung, die das Ziel der Palästinenser symbolisiert, alle Juden aus Israel zu verdrängen. Der Dokumentarfilm "Dahomey" der Regisseurin Mati Diop (Foto), in dem es um die Rückführung der in einem Pariser Museum eingelagerten Schätze des Königreiches Dahomey nach Afrika geht, gewann den Goldenen Bären. Foto: Imago/Eventpress/Kochan
Der Nahostkonflikt überschattet die Berlinale 2024. Auf dem Instagram-Account des Filmfestivals taucht der Schlachtruf „From the river to the sea“ („Vom Fluss bis zum Meer“) auf, begleitet vom Bären-Logo der Berlinale. Es ist eine Forderung, die das Ziel der Palästinenser symbolisiert, alle Juden aus Israel zu verdrängen. Der Dokumentarfilm „Dahomey“ der Regisseurin Mati Diop (Foto), in dem es um die Rückführung der in einem Pariser Museum eingelagerten Schätze des Königreiches Dahomey nach Afrika geht, gewann den Goldenen Bären. Foto: Imago/Eventpress/Kochan

März: Die verhaftete RAF-Terroristin Daniela Klette

Die Terrororganisation RAF und Berlin haben eine lange Geschichte. Bereits im Dezember 2023 erinnerte die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ an die langjährige Fahndung nach der RAF-Terroristin Daniela Klette. Klette, 1958 in Karlsruhe geboren, gehörte seit den 1970er-Jahren zur linksextremistischen Szene, ging um 1990 in den Untergrund und war mutmaßlich an zahlreichen Überfällen und Anschlägen beteiligt. Sie gehörte zu den letzten Terroristen der 1998 aufgelösten RAF, nach denen noch aktiv gesucht wurde. Nach der Ausstrahlung des Berichts gingen bei der Polizei weit über 200 Hinweise ein, entscheidend war aber wohl ein Tipp vom November 2023. Offensichtlich lebte Klette unter falschem Namen in einem unscheinbaren Haus in der Kreuzberger Sebastianstraße. Die Verhaftung erfolgte am 27. Februar 2024. Foto: Imago/Seeliger
Die Terrororganisation RAF und Berlin haben eine lange Geschichte, die bis in die Gegenwart reicht. Bereits im Dezember 2023 erinnerte die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ an die langjährige Fahndung nach der RAF-Terroristin Daniela Klette. Klette, 1958 in Karlsruhe geboren, gehörte seit den 1970er-Jahren zur linksextremistischen Szene, ging um 1990 in den Untergrund und war mutmaßlich an mehreren Überfällen und Anschlägen beteiligt. Sie gehörte zu den letzten Terroristen der 1998 aufgelösten RAF, nach denen noch aktiv gesucht wurde. Nach der Ausstrahlung des Berichts gingen bei der Polizei weit über 200 Hinweise ein, entscheidend war aber wohl ein Tipp vom November 2023. Offensichtlich lebte Klette unter falschem Namen in einem unscheinbaren Haus in der Kreuzberger Sebastianstraße. Die Verhaftung erfolgte am 27. Februar 2024, im März wurde unter anderem in Berlin nach einem weiteren Mann gefahndet, zudem gab es Solidaritätsaktionen mit Klette. Foto: Imago/Seeliger

April: Cannabis wird (weitgehend) legalisiert

Kiffen in Berlin wird legal, hier haben wir einige Orte zusammengestellt, wo man gut eine Tüte anstecken könnte. Die dubiosen Geschäfte am Görlitzer Park, der bekannten Drogenhochburg, haben damit ein absehbares Ende. In Berlin wurde schon immer viel gekifft – mehr oder weniger versteckt. Nach der Legalisierung muss sich niemand mehr verstecken. Im Gegenteil, zur Legalisierungsparty am Brandenburger Tor am 20. April, dem 420-Day, kommen Tausende und rauchen um Punkt 16:20 Uhr ungezählte Joints. Foto: Imago/Ben Kriemann/Pic One
Kiffen in Berlin wird legal. Die dubiosen Geschäfte am Görlitzer Park, der bekannten Drogenhochburg, haben damit ein absehbares Ende. In Berlin wurde schon immer viel gekifft – mehr oder weniger versteckt. Nach der Legalisierung muss sich niemand mehr verstecken. Im Gegenteil, zur Legalisierungsparty am Brandenburger Tor am 20. April, dem 420-Day, kommen Tausende und rauchen um Punkt 16.20 Uhr ungezählte Joints. Foto: Imago/Ben Kriemann/Pic One

Mai: Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in Berlin

Die Berliner Blockbuster-Ausstellung in diesem Jahr feierte den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774–1840). Bis zum Sommer zeigte die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett erstmals eine große Ausstellung zum Werk des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik. Die Tickets waren schon Wochen vor der Eröffnung ausverkauft, vor dem ehrwürdigen Museum standen täglich Menschenmassen und warteten geduldig auf Einlass, es herrschte ein Gedränge wie sonst nur vor dem Berghain. Foto: Imago/Jürgen Held

Juni: EM 2024 – Fanzone am Brandenburger Tor 

Die Fußball EM in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris dominierten den Sommer 2024. Die „Mutter der Fanmeilen“ auf der Straße des 17. Juni war das Herzstück der Feierlichkeiten rund um die EM. Vor dem Brandenburger Tor stand das größte Fußballtor der Welt und auf der riesigen Leinwand wurden alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft, sowie alle Viertel- und Halbfinalspiele gezeigt. Und in der ganzen Stadt stieg jeden Abend eine bunte Fußballparty. Foto: Imago/Ben Kriemann/Pic One

Juli: Galeries Lafayette in der Friedrichstraße schließt

Die Friedrichstraße ist ein Berliner Problemfall: Chaotische Verkehrsplanung, Luxus-Leerstand und die Attraktivität für Touristen und Einheimische fehlt. Die einstige Prachtstraße droht zu verlottern. Kann die Zentralbibliothek der helfen? Das fragten wir uns bereits im April, Anlass war die Schließung der Galeries Lafayette, die im Juli 2024 aus ihrer spektakulären Filiale auszog und damit steht das vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel entworfene Quartier 207 leer. Die Nachricht wurde zum Sinnbild für den langsamen Niedergang der Friedrichstraße. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt? Foto: Imago/Jochen Eckel
Die Friedrichstraße ist ein Berliner Problemfall: Chaotische Verkehrsplanung, Luxus-Leerstand und die Attraktivität für Touristen und Einheimische fehlt. Die einstige Prachtstraße droht zu verlottern. Kann die Zentralbibliothek helfen? Das fragten wir uns bereits im April, Anlass war die Schließung der Galeries Lafayette, die im Juli 2024 aus ihrer spektakulären Filiale auszog, und damit steht das vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel entworfene Quartier 207 leer. Die Nachricht wurde zum Sinnbild für den langsamen Niedergang der Friedrichstraße. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt? Foto: Imago/Jochen Eckel

August: 100 Jahre S-Bahn

Im August 2024 feierte die S-Bahn den 100. Geburtstag. Stichtag dafür war der 8. August 2024 und damit das 100-jährige Jubiläum der Einführung des elektrischen Zugbetriebs in Berlin. Das Ereignis besiegelte das Ende von Dampfzügen, ein Meilenstein in der Geschichte des Personennahverkehrs in Deutschland. Der tipBerlin widmet dem Thema „100 Jahre S-Bahn“ eine Titelgeschichte in der Ausgabe August 2024 und ein großes Festival feierte mehrere Tage lang die S-Bahn. Aus dem Anlass sprachen wir mit Karsten Risch, dessen Buch „S-Bahn Berlin – 100 Jahre elektrischer Betrieb“ pünktlich zu den Festlichkeiten erschienen ist. Foto: Imago/Pemax

September: Festival der Riesendrachen auf dem Tempelhofer Feld

Eine lieb gewordene Tradition ist längst das Festival der Riesendrachen geworden, pünktlich zum Herbstanfang am 21. und 22. September stiegen auf dem Tempelhofer Feld wieder etliche Drachen in die Luft. Dieses farbenfrohe Event zog Drachenfans aus der ganzen Stadt an, die die beeindruckenden Flugobjekte bewundern wollten. Foto: Imago/Ben Kriemann/Pic One

Oktober: Die jungen Pandas werden vorgestellt

Im August machte die Nachricht die Runde, Berlin darf sich auf Panda-Nachwuchs freuen! Keine andere Tierart aus dem Berliner Zoo ist derart beliebt, die kuscheligen Bären sind die tierischen Stars der Stadt. Und weil die Panda-Zwillinge Pit und Paule zurück nach China mussten, war die Freude umso größer. Im Oktober wurden erstmals Fotos der Panda-Babys (mit Fell) veröffentlicht und im Dezember gab der Zoo bei einer feierlichen Namensverkündung die Namen der Panda-Zwillinge bekannt: Leni und Lotti. Foto: Imago/ Anne Stubenrauch/Pic One
Im August machte die Nachricht die Runde, Berlin darf sich auf Panda-Nachwuchs freuen! Keine andere Tierart aus dem Berliner Zoo ist derart beliebt, die kuscheligen Bären sind die tierischen Stars der Stadt. Und weil die Panda-Zwillinge Pit und Paule zurück nach China mussten, war die Freude umso größer. Im Oktober wurden erstmals Fotos der Panda-Babys (mit Fell) veröffentlicht ,und im Dezember gab der Zoo bei einer feierlichen Namensverkündung die Namen der Panda-Zwillinge bekannt: Leni und Lotti. Foto: Imago/ Anne Stubenrauch/Pic One

November: Kürzungen bei der Berliner Kultur

Der Berliner Kulturetat soll um zehn Prozent gekürzt werden, die Nachricht versetzte die Stadt in eine Schockstarre. Viele Institutionen sahen sich in ihrer Existenz bedroht, es entstanden Aktionsbündnisse und bei riesigen Demonstrationen wurde die Berliner Kultur symbolisch zu Grabe getragen. Verliert die Stadt ihren Ruf als Kulturmetropole von Weltrang, fragten wir uns im November und machten deutlich, wie wichtig die Kultur für eine offene Stadtgesellschaft ist. Foto: Imago/IPON
Der Berliner Kulturetat soll um zehn Prozent gekürzt werden, die Nachricht versetzte die Stadt in eine Schockstarre. Viele Institutionen sahen sich in ihrer Existenz bedroht, es entstanden Aktionsbündnisse und bei riesigen Demonstrationen wurde die Berliner Kultur symbolisch zu Grabe getragen. Verliert die Stadt ihren Ruf als Kulturmetropole von Weltrang, fragten wir uns im November und machten deutlich, wie wichtig die Kultur für eine offene Stadtgesellschaft ist. Foto: Imago/IPON

Dezember: Das Watergate schließt und das Berghain feiert Jubiläum

Im Dezember 2024 feiert der legendäre Berliner Technoclub Berghain seinen 20. Geburtstag, der tipBerlin widmete dem Jubiläum eine Titelgeschichte und analysierte das Phänomen. Doch es steht insgesamt nicht unbedingt gut ums Berliner Nachtleben, so gab das Watergate bekannt, Ende des Jahres zu schließen. Die Techno-Institution an der Oberbaumbrücke wird aus finanziellen Gründen den Mietvertrag nicht nochmal verlängern. Nach 22 Jahren ist Ende Dezember Schluss mit Partys direkt an der Spree. Foto: Imago/Emmanuele Contini
Im Dezember 2024 feiert der legendäre Berliner Technoclub Berghain seinen 20. Geburtstag, der tipBerlin widmete dem Jubiläum eine Titelgeschichte und analysierte das Phänomen. Doch es steht insgesamt nicht unbedingt gut ums Berliner Nachtleben, so gab das Watergate bekannt, Ende des Jahres zu schließen. Die Techno-Institution an der Oberbaumbrücke wird aus finanziellen Gründen den Mietvertrag nicht nochmal verlängern. Nach 22 Jahren ist Ende Dezember Schluss mit Partys direkt an der Spree. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Mehr zum Thema

Blick nach vorn: Das Kunstjahr 2025 in Berlin mit den wichtigsten Ausstellungen des Jahres. Der Berliner Sommer 2025 ist noch etwas hin, aber wir denken schon ans Citadel Music Festival – alles, was zu Berlins größtem Open-Air-Festival wissen müsst. Lust auf ein Konzert? Alle unsere Konzerttipps findet ihr hier. Kulturhauptstadt Berlin erleben mit den Kulturtipps: Museen, Ausstellungen und Theater. Was Berlin täglich zu bieten hat, erzählen euch unsere Tagestipps, in allen Rubriken und Kategorien. Jede Woche neu: Den tipBerlin Newsletter könnt ihr hier abonnieren. Nicht viel Geld ausgeben? Was tut sich in den kleinen und großen Häusern? Schaut doch in unserer Theater-Rubrik vorbei. Wenn ihr wissen wollt, welche Ausstellungen sich in Berlin lohnen, gibt es hier Tipps.

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