Kurzer Rückschritt am Montag, wieder Hoffnung am Dienstag: Die Inzidenz in Berlin sinkt nach einem kurzen Ausreißer weiter – von 100,8 nach dem Wochenende auf nun rund 93. Der Senat macht sich deshalb Gedanken, wie die Rückkehr zu bereits erlebten Lockerungen, die von der Bundesnotbremse aufgehoben wurden, aussehen kann.
Inzidenz unter 100: Bundesnotbremse könnte in Berlin nicht mehr greifen
Damit die Bremse der Bundesregierung außer Kraft tritt, muss die Inzidenz in einer Region fünf Werktage in Folge unter 100 liegen, zwei Tage danach wird dann gelockert. Da Wochenenden in der Rechnung ausgenommen werden, könnte dies für Berlin frühestens am 19. Mai der Fall sein. Offenbar ist der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) zuversichtlich, zumindest legte er gemeinsam mit dem Senat fest, was an diesem Tag, sofern alles rund läuft, gilt. Müller sagte am Dienstag, er sehe „Licht am Ende des Tunnels“.
Museen und Gedenkstätten: Wieder auf! Tatsächlich hatte Berlin den Museumsbetrieb wieder erlaubt, allerdings ging das nur wenige Woche gut, bis die Bundesnotbremse in Kraft trat. Teilweise hatten Häuser wie der Gropius-Bau gerade erst wieder den Betrieb aufgenommen, als die Änderung im Infektionsschutzgesetz kam. Weiterhin müssen Menschen, die in Museen und Gedenkstätten gehen, auch nach der Wiedereröffnung Masken tragen und die bekannten Hygieneregeln beachten. Auch ein negativer Schnelltest/vollständige Impfung/Nachweis über die Genesung ist notwendig.
Shopping: Ein Kunde pro zehn Quadratmeter für Geschäfte mit weniger als 800 Quadratmetern wäre wieder zulässig, ein Kunde pro 20 Quadratmetern bei größeren Geschäften. Testergebnis, Kontaktnachverfolgung, Termine – so richtig einfach wird einkaufen aber weiter nicht werden. Viele Unternehmer klagen, dass es auch nicht so richtig gut läuft, die Shopping-Lust in Berlin überschaubar ist.
Ausgangssperre: Würde gekippt, es dürften auch wieder fünf Leute aus zwei Haushalten zusammenkommen. Derzeit ist es verboten, das Haus ohne triftigen Grund zu verlassen zwischen 22 und 5 Uhr, zudem darf sich ein Haushalt nur mit einer weiteren Person treffen. Die Ausgangssperre war einer der am kontroversesten diskutieren Neuregelungen der Bundesnotbremse, die Berlin trafen.
Bleibt die Inzidenz unter 100, gehen Öffnungen ab 21. Mai noch viel weiter
Gastronomie: Für die darbende Branche könnte der 21. Mai der Schlüsseltag werden: Bliebe die Inzidenz weiterhin unter 100, würden Außenbereiche endlich wieder genutzt werden.
Sport: Kinder bis 14 Jahre dürfen in Gruppen bis zu 20 gemeinsam Sport treiben, Ältere dürften wieder in Gruppen von bis zu zehn Personen aktiv werden.
Freibäder: Dürften ebenfalls mit Hygienekonzepten öffnen.
Tourismus: Ebenso würden dann wieder Stadtrundfahrten erlaubt – mit Bus und Schiff und natürlich auch hier negativem Test/Genesung/vollständiger Impfung. Hotels blieben aber noch ein bisschen länger dicht, Müller sprach auf einer Pressekonferenz am Dienstag von Mitte Juni als realistischen Zeitpunkt einer Öffnung.
Erste Lockerungen ab 17. Mai sollen Eltern helfen
Kindertagesstätten: Schon ab dem 17. Mai können Eltern ihre Kinder wieder in die Kita schicken, selbst wenn sie selbst keine systemrelevanten Berufe ausüben. Müller appellierte aber, dieses Angebot nur bei echtem Bedarf zu nutzen.
Wie es für Kultur und Nachtleben weitergehen kann, steht vorerst noch in den Sternen. Nicht einmal ein Restaurant-Betrieb innen ist derzeit terminiert, von zum Beispiel Nachtleben ist noch gar keine Rede.
Wir haben alle aktuellen Infos zum Thema Schnelltests in Berlin. Und hier informieren wir euch über Impfungen in Berlin: Termine, Zeitpläne, Zentren. Über weitere Details zur Bundesnotbremse informiert die Bundesregierung.