Wenn sich Nebel über Berlin ausbreitet, am frühen Morgen etwa, dann wirken auch altbekannte Orte fremdartig. Der Fernsehturm, das Reichstagsgebäude oder die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wirken hinter den milchigen Schwaden wie mystische Bauten. An nebligen Tagen schaltet die Stadt runter, der Lärmpegel sinkt. Die Stimmung ist besonders, wenn man durch verschleierte Parks wandelt oder durch den Bodennebel über Wiesen watet. Wir zeigen euch Fotos von Berlin im Nebel, die Lust machen sollen auf Ausflüge, wenn sich ein Schleier über die Stadt gelegt hat.
Berliner Fernsehturm
Der Berliner Fernsehturm ist neben dem Reichstag und dem Brandenburger Tor das wichtigste Wahrzeichen Berlins. Auf der Liste der weltweit höchsten Bauwerke, die mit 830 Metern vom Burj Khalifa angeführt wird, ist unser Fernsehturm mit 368 Metern zwar nur auf Platz 50, in Deutschland hingegen die Nummer eins – kein Gebäude ragt hier höher in den Himmel. Im Nebel verschwindet das Wahrzeichen natürlich fast komplett.
Die Spree in Friedrichshain
Die Spree gehört zu Berlin wie die Themse zu London und die Seine zu Paris. Der rund 400 Kilometer lange Fluss entspringt im Südosten Sachsens und mündet in Spandau in die Havel. Für die Berliner ist die Spree Lebensader, Verkehrsweg und Erholungsgebiet zugleich. Im Nebel sind vor allem die innerstädtischen Abschnitte, etwa rund um die Museumsinsel oder zwischen Kreuzberg, Treptow und Friedrichshain spannend.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Von Anfang an war die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche nicht als reines Gotteshaus, sondern auch als Denkmal geplant. Auf Wunsche Kaiser Wilhelms II. sollte sie als Gedenkstätte zu Ehren seines Großvaters, Kaiser Wilhelm I., dienen. Dieser galt aufgrund des errungenen Sieges im Jahr 1871 über Frankreich im deutsch-französischen Krieg als „Friedenskaiser“. So wurde am 22. März 1891, dem Geburtstag Kaiser Wilhelms I., der Grundstein für den Bau der Kirche gelegt. Heute steht das Berliner Wahrzeichen im Zentrum der City West, die auch bei Nebel einen Bummel wert ist.
Schloss Köpenick
Das barocke Wasserschloss in Köpenick hat eine beachtliche Geschichte. Bereits im achten oder neunten Jahrhundert nach Christi entstanden auf seinem Grundstück slawische Burgwälle. In der heutigen Schlosskirche finden immer wieder Konzerte statt, bei denen auch die monumentale Orgel zum Einsatz kommt. Der Schlosspark, das Schloss selbst und auch die Altstadt Köpenick sind bei Nebel bezaubernde Orte für romantische Spaziergänge. Den Stadtteil entdecken: Alle unsere Texte über Köpenick findet ihr hier.
Tegeler Fließ
Seit 2015 sind Wasserbüffel im Tegeler Fließ als tierische Landschaftspfleger im Einsatz. Die konventionelle Pflege wäre ebenso mühsam wie kostspielig, weshalb das ökologische Projekt initiiert wurde – mit Erfolg. Heute erfreuen sich vor allem Ausflügler über die grasenden Tiere. Aber auch so ist die Naturlandschaft (nicht nur bei Nebel) ein wunderschönes Ausflugsziel. Was Tegel noch zu bieten hat, lest ihr hier.
Reichstag
Im Stadtbild fest verankert, sticht sie in gleißendem Sonnenlicht besonders markant hervor: die gläserne Reichstagskuppel. In dem Neorenaissance-Bau am Berliner Platz der Republik wird Bundes- und Weltpolitik gemacht. Außerdem kann auf der Dachterrasse richtig gut gegessen werden, mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt. Der Bodennebel vor dem geschichtsträchtigen Reichstagsgebäude sorgt für mystische Stimmung.
Oberbaumbrücke
Nein, die Oberbaumbrücke ist keine gewöhnliche Brücke. Sie spiegelt die Stadt in all ihren Facetten wider: Sie ist Unterschlupf für obdachlose und arme Menschen, die Berlin ebenso prägen wie alle anderen und im Kreuzgang ihr Lager aufschlagen. Am Wochenende taumeln die Feierwütigen über sie hinweg, von Ost nach West und von West nach Ost. Denn das ist die Brücke auch: eine Verbindung zwischen Ost und West und Symbol der ehemals geteilten Stadt, die wieder zusammengewachsen ist.
Fischerinsel
Fischerinsel oder Museumsinsel? Manch einem dürfte es trotz des Namens nicht bewusst sein, dass man sich tatsächlich auf einer Insel befindet. Bewusst muss man eine Insel sagen, denn auch wenn von Museums- und Fischerinsel die Rede ist, handelt es sich um ein und dasselbe: die Spreeinsel. An deren nördlichem Ende liegt von weithin sichtbar das Bodemuseum mit seiner markanten braunen Kuppel. Am anderen Ende ragen die Plattenbauten der Fischerinsel aus DDR-Zeiten in den Himmel. Weitere Berliner Inseln zeigen wir euch übrigens hier.
Großer Tiergarten
Der Große Tiergarten ist die grüne Lunge der Stadt und einer der schönsten und historisch bedeutendsten Parks in Berlin, über die ihr hier mehr erfahren könnt. Die Grünanlage zeichnet sich durch ihre abwechslungsreiche Landschaft aus, die gerade bei Nebel einen besonderen Charme entwickelt. Wiesen mit jungen und alten Bäumen treffen auf Teiche und Kanäle. Kein Wunder also, dass de Park ein Lebensraum für mehr als 1400 Tier- und Pflanzenarten ist; darunter sind mehr als 100 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in Berlin.
Kladow
Der Spandauer Ortsteil wie Kladow ist fast noch ein Dorf. Die Ruhe und die viele Natur lassen hier am Stadtrand den Trubel im Zentrum vergessen. Auch die Nähe zum Wasser sorgt für ein Urlaubsgefühl. Bei Nebel sieht die Havel besonders schön aus. Ein Tipp für euch, wenn ihr in Kladow seid: Von dort gelangt ihr mit der BVG-Fähre F10 bis Wannsee.
Berliner Hauptbahnhof
Wer Berlin im Nebel wirklich erleben will, ist hier richtig! Der größte Turmbahnhof (Etagenbahnhof) Europas zählt täglich an die 330.000 Besucher:innen und mehr als 1200 Züge und gehört somit zu den am meisten frequentieren Bahnhöfen Deutschlands. Der Hauptbahnhof ist nicht nur Umsteigeort für den Nah- und Fernverkehr, sondern ein Paradebeispiel moderner Architektur. Im Nebel verwandelt sich der Koloss aus Stahl und Beton in ein utopisches Bauwerk, wie aus einem Science-Fiction-Film. Mehr über den Berliner Hauptbahnhof lest ihr hier. Und von dort bietet sich ein Spaziergang zum Regierungsviertel an.
Rosenthal im Nebel
Der ehemalige Gutsbezirk Rosenthal befindet sich im nordöstlichen Teil von Pankow, die Gemeinde gehört erst seit 1920 zu Berlin. Im 14. Jahrhundert wurde die Siedlung unter dem Namen Rosendalle erstmals urkundlich erwähnt. Das als Angerdorf angelegte Rosenthal ist heute als Kulturdenkmal ausgewiesen und gehört zu den heute noch erhaltenen Dorfkernen in Berlin.
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