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Ausbildung bei der Polizei Berlin: Wie attraktiv ist der Beamtenberuf?

Für viele jüngere Menschen ist die Arbeit bei der Polizei weiterhin ein Traumberuf, der vielfältige Karrieremöglichkeiten bei Bundes- oder Landespolizei umfasst. Auch in Berlin gibt es zahlreiche Anwärter, die auf eine Ausbildung im mittleren Dienst oder ein Studium im gehobenen Dienst abzielen. Was die Ausbildung bei der Polizei in Berlin attraktiv macht und welche finanziellen Anreize die Hauptstadt für Polizeibeamte bietet, stellen wir euch hier vor.

Foto: Envato Elements/drazenphoto
Foto: Envato Elements/drazenphoto

Umfang und Dauer der Ausbildung zum Polizeibeamten in Berlin

Wer an der Ausbildung zum Polizisten/zur Polizistin in Berlin interessiert ist, hat in den nächsten Jahren gute Aussichten, in der Hauptstadt übernommen zu werden. Bis 2030 ist die Erweiterung der Beamtenzahl auf knapp 20.000 geplant, denn die Bevölkerungszahl in Berlin wächst weiter und es werden mehr Polizist:innen auf den Straßen benötigt. Während Bewerbungen bei der Polizei in großer Zahl eingehen, werden jedoch viele Anwärter:innen vor der Ausbildung ausgemustert. Absagen ergeben sich vor allem aufgrund nicht ausreichender Deutschkenntnisse oder schlechter körperlicher Leistungsfähigkeit, sodass die Sport-Tests nicht bestanden werden.

Für die Berufswahl zum Polizisten oder zur Polizistin gibt es aktuell die Unterteilung in den mittleren und gehobenen Dienst. Die Ausbildung im mittleren Dienst als Polizeimeister:in umfasst einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren, in denen ihr euch umfangreiches Wissen in den vielfältigen Einsatzbereichen des Berufs aneignen müsst. Neben einer Ausbildung im Bereich Recht geht es um euer sportliches Leistungsvermögen, das Schießen mit der Dienstwaffe oder den Umgang mit dem Computer. Am Ende der Ausbildung mit schriftlichen und mündlichen Prüfungen dürft ihr euch drei Jahre auf Probe beweisen, bevor der Status zum Beamten auf Lebenszeit übergeht.

Höhere Ansprüche stellt der gehobene Dienst in Berlin, bei dem ihr ein Bachelor-Studium absolvieren müsst. Drei Jahre lang müsst ihr 180 ECTS-Punkte sammeln und am Ende die Abschlussprüfungen bestehen. Neben den theoretischen Vorlesungen sind auch regelmäßige Praktika für die Berufslaufbahn als Polizeikommissar:in vorgesehen.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es bei der Polizei in Berlin?

Wer zunächst die Ausbildung im mittleren Dienst absolviert, hat spätere Aufstiegschancen als Polizeiobermeister:in oder Polizeikommissar:in. Auch für den Einsatzort könnt ihr euch unter anderem bei speziellen Einheiten der Polizei wie der Arbeit mit Diensthunden oder beim Wasserschutz bewerben. Ihr bleibt also nicht auf den gleichen Einsatzort in der Hauptstadt beschränkt, wenn ihr die nötigen Qualifikationen aufweist. Ebenfalls ist ein Wechsel in den gehobenen Dienst nach Abschluss der Ausbildung zum Polizeimeister im mittleren Dienst möglich.

Habt ihr das Studium für den gehobenen Dienst in Berlin erfolgreich absolviert, sind zum Beispiel Beförderungen als Polizeioberkommissar:in oder Polizeihauptkommissar:in möglich. Außerdem stehen Einsatzorte bei Schutz- oder Kriminalpolizei zur Auswahl, wenn ihr euch für den gehobenen Dienst entscheidet. Wie weit der Aufstieg als Polizeibeamte:r möglich ist, hängt unter anderem von euren Qualifikationen und der Beamtenlaufbahn ab.

Welche finanziellen Anreize bietet der Beruf als Polizist?

Wer sich für den Beruf als Polizist:in bewirbt und für die Ausbildung in Berlin akzeptiert wird, gilt zunächst als Beamte:r auf Widerruf. Nach Abschluss von Ausbildung/Studium folgt der Übergang zur Beamtenlaufbahn auf Probe und schließlich nach drei Jahren auf Lebenszeit. Im mittleren Dienst beginnt ihr in der Ausbildung bei 1.260 Euro, was sich durch eine Polizeizulage nach Dienstzeit noch steigern kann. Wenn ihr mit abgeschlossener Ausbildung zu Polizeibeamten auf Probe aufsteigt, fällt die Besoldung mit 2.710 Euro deutlich höher aus. Mit zunehmender Erfahrung und einem beruflichen Aufstieg lässt sich das Einkommen weiter steigern.

Ein etwas höheres Gehalt beziehen Studierende im gehobenen Dienst in Berlin, die monatlich 1.320 Euro erhalten. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums steigt ihr mit einem Grundgehalt von 3.080 Euro mit einer höheren Summe als im mittleren Dienst ein. Durch Beförderungen oder langjährige Erfahrung könnt ihr euer Einkommen im gehobenen Dienst weiter steigern.

Als Beamte profitieren Polizist:innen nicht nur von einem attraktiven Gehalt, sondern setzen sich von anderen Jobs ebenfalls durch die Unkündbarkeit oder die Pension ab. Dennoch sind Polizist:innen finanziell nicht vollständig durch den Dienstherrn abgesichert und sollten sich gegen die Gefahren des Berufs absichern. Viele Polizist:innen Deutschlands lassen sich bei der Incofin versichern, die umfangreiche Policen für Diensthaftpflicht, Dienstunfähigkeits- oder Unfallversicherung anbietet. Diese lassen sich auf die jeweiligen Beamtenstufen anpassen, um den optimalen Schutz für Versicherungsnehmer:innen zu bieten. Besonders für verbeamtete Polizist:innen auf Probe oder Widerruf lohnt sich der Schutz, um für den Einsatz im Dienst abgesichert zu sein.

Welche Gefahren birgt der Beruf?

Wirft man einen Blick auf die registrierten Straftaten in deutschen Städten, führt Berlin die Liste der gefährlichsten Gemeinden vor Frankfurt am Main und Hannover an. Dafür ist nicht die hohe Einwohnerzahl der Hauptstadt ausschlaggebend, denn auch im Ranking für Straftaten je 100.000 Einwohner:innen liegt man auf dem ersten Platz. Die Zahlen der Kriminalstatistik Berlin 2021 zeigen, dass von 482.000 Straftaten insgesamt 100 Fälle auf Mord und Totschlag entfallen. Deutlich höher ist die Zahl der Straftaten für einfache oder schwere Körperverletzung mit 39.000 Fällen, die gegenüber 2020 jedoch um neun Prozent gesunken sind.

Allerdings nimmt die Gefahr speziell gegen Polizeibeamt:innen im Vergleich zur Vergangenheit laut dem Bundeskriminalamt (BKA) zu. Das Bundeslagebild „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2021“ zeigt einen Anstieg von knapp zwei Prozent bei Straftaten gegen Polizeivollzugsbeamte, wobei unter anderem Widerstand oder tätliche Angriffe erfasst wurden. Ungefährlich ist der Beruf je nach Dienststelle und Einsatzbereich nicht, was ihr vor Beginn einer Ausbildung als Polizist:in in Berlin berücksichtigen solltet.

Was zieht junge Menschen in der Hauptstadt zur Polizei?

Trotz der möglichen Gefahren des Berufs ist die Karriere bei der Polizei immer noch sehr beliebt. Dass die Polizei immer wieder wegen rechtsradikaler Vorfälle Schlagzeilen macht, lässt viele Anwärter:innen jedoch kalt. Nichtsdestotrotz gibt euch der Einsatz als Polizeibeamte:r in Berlin die Möglichkeit, für Gerechtigkeit einzustehen. Ihr seid für den Schutz und die Sicherheit von anderen Menschen verantwortlich, wodurch sich die Arbeit deutlich von den meisten Jobs abhebt.

Der Griff zur Waffe oder das physische Durchgreifen gehört selten zum Polizeialltag. Stattdessen sind Beamte in Deutschland vielfach als Kommunikatoren oder Streitschlichter gefragt. Für die Ausbildung als Polizist:in in Berlin müssen deshalb hohe Anforderungen erfüllt werden, um sich für den Beruf zu qualifizieren.

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