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Berlin verstehen

12 Dinge, die in Berlin fehlen: Von Luxus-Manko bis ernstem Mangel

Wohnungen, Kitaplätze, eine funktionierende Verwaltung: Es gibt Dinge, die fehlen in Berlin einfach. Dabei ist das ein oder andere Manko verschmerzbar und kann als Luxusproblem einer Weltstadt abgetan werden. Andere Defizite hingegen machen den Menschen Berlins das Leben schwer oder haben sogar zur Folge, dass interessante Leute unserer Stadt den Rücken kehren. Von Luxus-Manko bis hin zu ernstem Mangel: Diese 12 Dinge fehlen in Berlin.


Ein international erfolgreiches Fußballteam

Dinge die in Berlin fehlen Die Fans stehen hinter Hertha, auch wenn das wenig erfolgreiche Team dem Ruf einer Weltstadt wie Berlin nicht wirklich gerecht wird.
Die Fans stehen hinter Hertha, auch wenn das wenig erfolgreiche Team dem Ruf einer Weltstadt wie Berlin nicht wirklich gerecht wird. Foto: Imago/Camera 4

Madrid hat den Champions-League-Rekordmeister Real und auch Atletico spielt regelmäßig erfolgreich international. Dann gibt es natürlich noch Paris mit PSG und London mit Chelsea, Arsenal und Tottenham. Und wie sieht’s in der deutschen Hauptstadt aus? Die alte Dame schleppt sich mühsam zwischen Abstiegsplatz und hinterem Mittelfeld durch die Bundesliga, international ging bei der Hertha noch nie wirklich viel. Und die Eisernen schafften es erstmalig in der Saison 2018/19, überhaupt in die erste Liga aufzusteigen. Hier läuft es seitdem immerhin ganz gut. In der Saison 2020/21 konnte sich Union für die Conference League qualifizieren. Die interessiert nur leider niemanden. Immerhin: Auch wenn Berlin im Vergleich zu anderen Hauptstädten im Fußball international (noch?) nicht viel zu bieten hat, stehen die Fans trotzdem leidenschaftlich zu den beiden besonderen Vereinen.


Kartenzahlung als Standard

Dinge die in Berlin fehlen "Leider keine Kartenzahlung möglich..." bekommt man in Berlin des Öfteren zu hören. Szenen wie im Bild sind auch in der Gastronomie keine Selbstverständlichkeit.
Dinge, die in Berlin fehlen: „Leider keine Kartenzahlung möglich…“ bekommt man in Berlin des Öfteren zu hören. Foto: Imago/Addictive Stock

Für eine Weltstadt, die in Sachen Gastronomie und vor allem Kultur sicherlich einen der ersten Plätze auf der europäischen Rangliste verdient, läuft der Umgang mit Geld in Berlin reichlich sperrig ab. Wer bargeldloses Zahlen praktisch findet und gerne nutzt, wird in Berlin vielerorts enttäuscht. Dabei sind es nicht nur die kleinen Dinge, das Handbier am Späti oder der Kaffee beim Spaziergang übers Tempelhofer Feld, auf die wir des Öfteren verzichten müssen, weil wir sie nicht mit Karte zahlen können – sondern manchmal auch ganze Menüs. In anderen Weltstädten, vor allem in Skandinavien, ist Bargeld praktisch kein Thema mehr. In dieser Hinsicht ist das hippe Berlin also wirklich von vorgestern. Und wo liegen nun die Gründe? Ist doch egal! Ob es nun um zu hohe Provisionen für Kartenfirmen geht, oder um die Angst, dass das lockere Berlin sein analoges Gesicht verlieren könnte – der Cash-Zwang nervt und passt nicht zu einer weltoffenen Stadt wie Berlin, die jährlich von Millionen Tourist:innen besucht wird, die uns – zugegeben – manchmal auch echt nerven. Amen.


Dinge, die in Berlin fehlen: bezahlbarer Wohnraum

Dinge die in Berlin fehlen Viele Berliner:innen werden kreativ, wenn es um die Wohnungssuche geht. Ob der positive Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" etwas an der Situation verändert, bleibt abzuwarten.
Viele Berliner:innen werden kreativ, wenn es um die Wohnungssuche geht. Ob der positive Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ etwas an der Situation verändert, bleibt abzuwarten. Foto: Imago/Seeliger

Die Wohnungsnot in Berlin ist schon ein trauriger Running Gag – der gar nicht mal so lustig ist. Denn das Wohnen in der Hauptstadt wird immer schwieriger und teurer. Immer mehr Wohnraum wird privatisiert, die Mieten ufern aus, und für immer mehr Berliner Normalverdiener:innen wird ein Leben in der Hauptstadt zu den gewünschten Bedingungen unmöglich. Immerhin: 56,4 Prozent stimmten 2021 für den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, also für die Vergesellschaftung von großen Immobilien-Portfolios. Ein Lichtblick? Vielleicht.

Was die Politik daraus macht, ist bis dato noch in der Schwebe. Wie der neue Berliner Senat mit der klaren Entscheidung der Berliner umgeht, bleibt abzuwarten. Denn das Votum ist für die Politik rechtlich nicht bindend. Aber das Warten tut auch weh und macht Angst. Wenn eine in die Jahre gekommene, dunkle Zweizimmerwohnung mit Ofenheizung in Prenzlauer Berg rund 800 Euro kalt kostet, ist es Zeit, eine Trendwende zu erkämpfen. Die Welt liebt Berlin für seinen „Arm-aber-sexy-Charme“, für die Authentizität, die Vielseitigkeit und Offenheit und für alle kreativen Auswüchse, die einem das Gefühl vermitteln, als sei der Kapitalismus in dieser Weltstadt noch gar nicht so richtig angekommen. Ist er aber, angesichts der gruseligen Annoncen auf Immoscout, leider schon lange.


Kitaplätze!

Dinge die in Berlin fehlen Rund 10.000 Kinder konnten 2021 nicht in der Kita betreut werden, obwohl tausende Eltern die Unterstützung bitter nötig hätten.
Dinge, die fehlen in Berlin: Kitaplätze. Rund 10.000 Kinder konnten 2021 nicht in der Kita betreut werden, obwohl Tausende Eltern die Unterstützung bitter nötig hätten. Foto: Imago/KS-Images.de

Die Berliner:innen schneiden in puncto glücklich sein sehr schlecht ab. Und die Familienpolitik trägt wenig dazu bei, dass sich dies ändert. Der Kitaplatzmangel ist ein gravierendes Problem in Berlin, das sich auch durch die Coronakrise nochmals verschlechtert hat. Theoretisch hat jedes Kind vom ersten Lebensjahr an einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch berlinweit gibt es viel weniger Plätze als Bewerber:innen. Rund 10.000 Kinder in Berlin haben 2021 keinen Kitaplatz bekommen. Während des Coronajahr 2020 war die Zahl fast doppelt so hoch. Zwar sollen durch den Kitaentwicklungsplan des Senats bis 2026 rund 26.000 neue Plätze geschaffen werden. Aber der Senat hinkt hinterher, schon im vergangenen Jahr wurde die Zielmarke nicht erreicht. Und Berlins Bevölkerung wächst immer weiter, die Bedingungen für Familien werden immer schlechter.


Lehrer!

Dinge die in Berlin fehlen In Berlin mangelt es seit Jahren an Lehrpersonal. Dabei wollen genügend junge Leute Lehramt studieren. Doch es gibt keine Studienplätze und Absolventen suchen sich ihre Anstellung anderswo...
In Berlin mangelt es seit Jahren an Lehrpersonal. Dabei wollen genügend junge Leute Lehramt studieren. Doch es gibt keine Studienplätze und Absolventen suchen sich ihre Anstellung anderswo… Foto: Imago/photothek

Seit Jahren ist das Problem des Lehrermangels in Berlin so gravierend, dass Unterrichtsausfall für viele Schüler:innen, die heute auf eine weiterführende Schule wechseln, eine normale Erinnerung an den Grundschulalltag ist. Und das, obwohl das Lehramtsstudium deutschlandweit sehr beliebt ist: Die Uni-Bewerbungen für Lehramtsfächer übersteigen bei Weitem die Kapazitäten der Bildungszentren. Hier hat die Politik eine Umstrukturierung versäumt. Und dieses Versäumnis spüren Eltern von Schulkindern und die Lernenden selbst in Berlin besonders deutlich. Denn die ausgebildeten Lehrer:innen zieht es nicht nach Berlin. Höchstens vielleicht nach Brandenburg, wo die attraktive Chance einer Verbeamtung winkt. Nicht aber in die Hauptstadt, mit ihren maroden Schulen und niedrigen Gehältern. Die Arbeit mit Quereinsteiger:innen gehört ergo zum Schulalltag. Dabei sollten ungelernte Unterrichtende die absolute Ausnahme darstellen – sie müssen von den wenigen studierten Lehrkräften unterstützt werden, was für diese wiederum belastende Mehrarbeit darstellt. Schluss also mit der Symptombekämpfung…


Für künftige Hitzesommer: Mehr Pools und kühle Orte

Dinge die in Berlin fehlen In Berlin kann es mittlerweile verdammt heiß werden. Und wer sich nach Feierabend im Sommer abkühlen will, dem können auch schnell mal die Ideen ausgehen...
In Berlin kann es mittlerweile verdammt heiß werden. Und wer sich nach Feierabend im Sommer abkühlen will, dem können auch schnell mal die Ideen ausgehen… Foto: Imago/Cavan Images

Zirka 200 Badeseen bieten Berlin und Brandenburg. Zusätzlich kann man sich an heißen Sommertagen in einem der zig Sommerbäder der Stadt abkühlen. Doch wenn der Klimawandel in den Sommermonaten wieder sein dreistes Gesicht zeigt, die Temperatur in Richtung 40-Grad-Marke schnellt, und man nach Feierabend mit hochgekrempelten Hosenbeinen dasitzt und denkt: ‚Und nu? Sommerbad Neukölln? Zu voll. Badeschiff? Zu teuer. Haubentaucher? Zu stressig. Raus an den See? Kein Auto und sowieso auch zu voll.‘ Sicherlich ist kaum ein Bundesland so seenreich wie Berlin und, ja, wir haben ja auch noch Brandenburg und die Ostsee praktisch „vor der Tür“. Aber die niederschwelligen Bademöglichkeiten in Berlin, hat man den Anspruch, weniger als eine Stunde zu fahren, sich nicht durch Menschenmassen kämpfen und in schon vorgewärmtes oder algiges Wasser springen zu wollen, halten sich ehrlich gesagt in Grenzen. Mehr geräumige und nasse Orte zum Abkühlen in Berlin, damit wir während künftiger Sommer nicht durchdrehen, hach, das wäre was…


Mehr Angebote und Perspektiven für die Wohnungslosen unter uns

Dinge die in Berlin fehlen Obdachlosigkeit gehört zum Berliner Stadtbild dazu. Sehr vielen der tausenden Obdachlosen fehlt eine wirkliche Perspektive – das sollte sich ändern
Obdachlosigkeit gehört zum Berliner Stadtbild dazu. Sehr vielen der tausenden Obdachlosen fehlt eine wirkliche Perspektive – das sollte sich ändern. Foto: Imago/Ritter

2020 fand in Berlin erstmals eine Zählung obdachloser Menschen statt. Knapp 2000 Menschen ohne festen Wohnsitz zählten die freiwilligen Helfer:innen damals. Doch Experten waren und sind sich einig: Die Dunkelziffer liegt sehr viel höher. Um die 10.000 Menschen oder mehr sollen auf Berlins Straßen täglich ums Überleben kämpfen. Ihr Alltag ist oft trostlos und in kalten Winterwochen wird die Kälte für die Wohnungslosen zusätzlich zur Lebensgefahr. Die Berliner Kältehilfe bemängelt nicht nur zu wenige Schlaf- und Zufluchtsmöglichkeiten, sondern auch mangelnde medizinische Versorgung für die Menschen. Zudem ist das Angebot an psychologischen Beratungsstellen für Obdachlose in Berlin dürftig.

Die Situation könnte besser werden, mit der künftigen Berliner Regierung. Berlins Sozialverwaltung will bis 2030 einen Masterplan realisieren. Im Rahmen dessen soll sozialer Wohnraum geschaffen werden, in dem Obdachlose als Mieter:innen vorrangig behandelt werden sollen. Das Angebot an Notunterkünften soll zudem ausgebaut und Präventivmaßnahmen geschaffen, also zum Beispiel Zwangsräumungen möglichst verhindert werden. Klingt alles gut und wäre auch dringend nötig. Obdachlos sind in Berlin zwar „nur“ höchstens 10.000 Menschen, hinzu kommen aber rund 40.000 Wohnungslose, die dauerhaft in einer betreuten Wohngemeinschaft leben und somit kein sicheres Fundament haben.


Dinge, die in Berlin fehlen: Trams im Westen

Dinge die in Berlin fehlen Trams gibt es nur im Berliner Osten. Doch für die Wiederbelebung der Straßenbahnen im Westen gibt es viele Argumente.
Dinge, die fehlen in Berlin: Trams gibt es nur im Berliner Osten. Doch für die Wiederbelebung der Straßenbahnen im Westen gibt es viele Argumente. Foto: Imago/Shotshop

Straßenbahnen fahren nur im Osten von Berlin. Sie sind das Erbe einer ehemals geteilten Stadt. Mit der Teilung Berlins, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, entstanden in Berlin ein östlicher und ein westlicher Bahnbetrieb. Bis 1967 wurden jedoch alle Straßenbahnen in Westberlin stillgelegt. Seit geraumer Zeit wird in Berlin eine rege Diskussion zur Wiederbelebung des Westberliner Tramnetzes geführt. Denn vieles spricht für die Wiederbelebung der Straßenbahn: Trams bieten mehr Platz als Busse, sie sind praktisch barrierefrei und der Ausbau der Straßenbahn würde Berliner weniger kosten als jener der U-Bahn. Und das 2021 wohl schlagkräftigste Argument: Trams werden elektrisch betrieben, sind also umweltschonender als zum Beispiel Busse und könnten zum Meilenstein der nachhaltigen Mobilitätspolitik in Berlin werden. Das fordern auch Vereine wie der Bund für Natur- und Umweltschutz, der Berliner Fahrgastverband Igeb und der Verein Pro Straßenbahn Berlin.


Mehr Hundeauslaufgebiete

Dinge die in Berlin fehlen Berliner:innen haben ja bekanntlich eine ganz besondere Verbindung zu ihrem Hund. Leider haben Vierbeiner in der Stadt nicht viele Freiheiten.
Berliner:innen haben ja bekanntlich eine ganz besondere Verbindung zu ihrem Hund. Leider haben Vierbeiner in der Stadt nicht viele Freiheiten. Foto: Imago/Spicker

Die Berliner:innen und ihre Hunde verbindet ja dem Klischee nach ein besonderer Draht. Doch während sich immer mehr Stadtmenschen Hunde anschaffen, ist das Leben für diese im eigentlich grünen Berlin gar nicht so schön und komfortabel, wie viele meinen dürften. Ein Hund in Berlin? Gibt doch Parks und Wälder en masse! So einfach ist es leider nicht. Denn seit 2019 herrscht in allen öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen im Stadtgebiet Leinenpflicht. Genau wie auf allen Waldflächen und in Kleingartenkolonien. Die Leine darf, typisch deutsch, höchstens zwei Meter lang sein. Die Leinenpflicht hat sicher ihr Gutes und sorgt im Zusammenleben zwischen Hunden und Menschen für Sicherheit. Aber Hundehalter:innen in Berlin wünschen sich nicht ohne Grund mehr ausgewiesene Auslaufflächen für ihre Vierbeiner. Ein Leben mit Hund wird in Berlin sonst schnell zur Belastung. Ihr überlegt einen Hund zu adoptieren? Wir geben wichtige Tipps für die Entscheidung für (oder gegen) einen Hund. Und für alle, die es schon gewagt haben: Auf diesen Berliner Hundewiesen können sich Vierbeiner schon richtig austoben.


Eine funktionierende Verwaltung

Dinge die in Berlin fehlen Schlange vor dem Bürgeramt Neukölln: Ohne Termin geht sowieso gar nichts.
Schlange vor dem Bürgeramt Neukölln: Ohne Termin geht in Berlin sowieso kaum etwas – es sei denn, man bringt viel Zeit mit. Foto: Imago/Wagner

Die Berliner Verwaltung hat keinen guten Ruf. Zu wenig Personal, einen Termin bekommt man erst Wochen in der Zukunft und ohne Termin geht sowieso gar nichts. Jeder, der mehr als einmal in seinem Leben mit der Berliner Verwaltung zu tun hatte, wird den Eindruck teilen: Ab und an geht es dort mehr als chaotisch zu. Der Grund: schlechte, undurchsichtige Strukturen, veraltete Technik und – ganz typisch Berlin – die genervte, oft herablassende Art des muttersprachlichen Personals. Sorry, Berlin, aber deine Verwaltung ist ein Trauerspiel. Da brachte es der ehemalige, regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, kürzlich laut „Presseportal“ ganz gut auf den Punkt: Es gebe in Berlin so etwas wie eine kollektive Verantwortungslosigkeit. Die Verwaltung der Hauptstadt sei, so der SPD-Politiker, heute schlechter aufgestellt als jede Kreissparkasse.


Dinge, die in Berlin fehlen: eine autofreie Innenstadt

Seit einigen Monaten spielen Autos in der Bergmannstraße nur noch eine untergeordnete Rolle: Das neue, weitestgehend autofreie Gesicht steht der Kreuzberger Straße gut. Foto: Imago/Ritter

In Berlin fahren und parken zu viele Autos. Eigentlich schöne und gemütliche Straßen werden verschandelt durch Fahrzeuge, die sich schon in die zweite Reihe drängen. Lärm und Abgase machen Berlin vielerorts ungemütlich. Das Autoproblem nervt – längst nicht mehr nur die ökologisch bewussten Radler:innen. Die Berliner Verkehrswende ist ein schleppendes Mammutprojekt, dem zumindest die Corona-Krise einen positiven Schub beschert hat. Zu einer autofreien Berliner Innenstadt ist es noch ein langer Weg, soviel steht fest. Indes geht die Kreuzberger Bergmannstraße mit gutem Vorbild voran. Seit Spätsommer 2021 ist der Abschnitt zwischen Nostitzstraße und Schleiermacherstraße weitestgehend autofrei. Ein Anblick, an den man sich gewöhnen könnte. Und wann geht es endlich autofrei weiter? Wir haben mit Forscher:innen, Politiker:innen und Aktivist:innen über die Berliner Verkehrswende gesprochen.


Als Hauptstadt: Eine Vorbildfunktion in Sachen Stadtnatur

Dinge die in Berlin fehlen Glückliche Fuchsfamilie in Reinickendorf: Die Stadt Berlin ist ein wichtiger Lebensraum für tausende Tierarten. Aber das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.
Glückliche Fuchsfamilie in Reinickendorf: Die Stadt Berlin ist ein wichtiger Lebensraum für tausende Tierarten. Aber das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft. Foto: Imago/Schneider

In unserem letzten Punkt von Dingen, die in Berlin fehlen, geht es um die wilde Stadtnatur. Es ist wahr: Mittlerweile wird viel mehr über die artgerechte Koexistenz von Mensch und Tier in Berlin gesprochen. Der Klimawandel fordert überall sein Tribut, die konventionelle Landwirtschaft treibt Tiere immer näher ins Umfeld von Menschen. Und wir werden uns unserer Verantwortung immer bewusster, kultivieren Bienen auf Dächern, füttern Vögel, stellen Wasser hin für die Igelfamilie im Vorgarten. Das Potenzial, das die Stadt Berlin hätte, um als Hauptstadt in Sachen verantwortungsvoller Umgang mit Stadtnatur vorzupreschen, ist jedoch längst noch nicht ausgereizt. Dabei gibt es so viele kleine Dinge, die wir tun können, um auf Dauer etwas Großes zu bewirken. Kleinigkeiten, die wir uns ins Bewusstsein rufen müssen, um unsere geliebte Stadt für Tiere nicht unbewohnbar zu machen. Ein bisschen mehr Toleranz für Stadttauben, ein paar Wildblumen auf dem Balkon und einmal weniger Laub haken wäre zum Beispiel ein Anfang. Wenn ihr euch näher für das Thema Wildtiere in Berlin interessiert: Diese Arten in Berlin sind gefährdet. Und alle, die gerne Tiere beobachten, haben in Berlin gute Chancen.


Berlin noch besser verstehen

Mehr Geschichten aus und über Berlin findet ihr in unserer Rubrik Stadtleben. Berlin ist laut dem „Glücksatlas“ das deutsche Schlusslicht. Aber – wieso sind die Menschen in Berlin so unglücklich? Märchen in Berlin: Diese 12 Orte stecken voller Magie. Und: Der Berliner Humor hat viele Fans. So derb und absurd, wie er manchmal ist… Wir stellen euch unsere liebsten Comedians, Komiker:innen und Kabarettisten aus Berlin vor.

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